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Lot 1087 - A137 Mobilier, Porcelaine & Décoration - jeudi, 22. juin 2006, 10h00

MIRROR WITH "VERRE EGLOMISE", Régence, with the coat of arms of the Count of Schönborn, probably Lohr circa 1710/20. "Verre églomisé"; with polychrome flowers, leaves, garlands and frieze on red ground, also coat of arms. Some wear. H 121 cm, W 64 cm. Provenance: - formerly in the collection of Sholtery Hall, Stratford-upon-Avon, Warwickshire. - Sotheby's London 30.5.1997 (Lot No 103). - Private collection, Geneva.

Régence, mit dem Wappen der Grafen von Schönborn, wohl Lohr um 1710/20.
Verre églomisé; auf rotem Fond polychrome Blumen, Blätter, Girlanden und Zierfries sowie gräfliches Wappen. Rechteckiger, randgefasster Rahmen mit jochförmig abschliessendem Kranz. Einige Bestossungen. H 121 cm, B 64 cm.

Provenienz: - Ehemals Sammlung Sholtery Hall, Stratford-upon-Avon, Warwickshire. - Auktion Sotheby's London am 30.5.1997 (Katalognr. 103). - Privatbesitz, Genf. Der venezianische Einfluss bei dem hier angebotenen Spiegel ist evident und widerspiegelt das grosse Interesse europäischer Adelshäuser, solche Luxusgüter zu besitzen. Die Schönborn sind ein deutsches Adelsgeschlecht, das seinen Ursprung in einem alten Rittergeschlecht hat, welches bereits vor 1180 zur rheinischen Ritterschaft gehörte und reichsunmittelbar war. In der Neuzeit hatten Angehörige der Familie vor allem hohe kirchliche Ämter inne, viele traten in Domstifte ein. 1701 wurden die Schönborn von Kaiser Leopold I in den Reichsgrafenstand erhoben. Eines der bekanntesten Familienmitglieder ist wohl Lothar Franz von Schönborn, Bamberger Fürstbischof, Erzbischof und Kurfürst von Mainz. Er lebte 1655 bis 1729 und war leidenschaftlicher Sammler von Gemälden, Porzellan, Glas, Bücher und Möbeln. 1698 gründete er in Lohr eine Spiegel-Manufaktur, die den lokalen Adel belieferte. "Verre églomisé" ist die französische Bezeichnung für eine spezielle Art der Hinterglasmalerei mit Lackfarben. Eine Vorform des Eglomisierens war bereits in der Spätantike bekannt. Der Begriff "églomisé" wurde vom Namen des Pariser Kunsthändlers und Rahmenerzeugers J.B. Glomi (gest. 1786) abgeleitet, der die Technik vor allem anwandte, um Rahmen von Bildern und Spiegeln zu verzieren. In großem Umfang wurde das Eglomisieren im 19. Jahrhundert betrieben, um Schilder herzustellen. Von dieser Technik kennt man drei verschiedene Arten: 1. Das Hintermalen von Glas mit Lacken, wobei die Ornamente und Darstellungen im Lack ausgespart oder ausgekratzt werden. Die freien Stellen unterlegt man dann mit spiegelnder glatter oder zerknitterter Gold- bzw. Silberfolie. Schriftzüge werden im Allgemeinen nicht ausgespart, sondern freigekratzt. Bei Glasbechern erfolgt der Schutz der Verzierungen gewöhnlich durch ein eingesetztes zweites Glas. Rahmen mit Glaseinsätzen haben die Rückwand des Rahmens als Schutz. 2. Silhouettierte Darstellungen aus Gold- oder Silberfolie werden auf die Rückseite eines Glases aufgebracht und das Umfeld lackiert. Für die Binnenzeichnungen auf den Folien werden Radiernadeln verwendet. 3. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden häufig bereits vorher bemalte Folien an der Rückseite eines Glases aufgebracht. Das Aussehen entspricht dem einer Eglomise-Malerei. Die Herstellung ist aber einfacher, weil nicht in Hinterglasmalerei gearbeitet werden muss, sondern wie bei einer herkömmlichen Malerei vorgegangen werden kann. Lit.: H. Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels, München 1970; II, S. 80-94 (Angaben zur Spiegel-Manufaktur in Lohr).

CHF 12 000 / 20 000 | (€ 12 370 / 20 620)


Vendu pour CHF 37 200 (frais inclus)
Aucune responsabilité n'est prise quant à l´exactitude de ces informations.