Lot 3102* - A172 Tableaux de Maîtres Anciens - vendredi, 27. mars 2015, 15h00
JOHANN JULIUS HEINSIUS
Johann Julius Heinsius wird seit der 1913 erschienenen Monographie von C. Oulmont (Johann Ernst Heinsius - Peintre des Mesdames de France) mit seinem älteren und weniger bedeutenden Bruder Johann Ernst (1731-1794) verwechselt. Dies führte immer wieder dazu, dass die Biographien der beiden Künstler von grossen Unstimmigkeiten geprägt sind, denn in Folge des Fehlers von Oulmont mussten die Lebensdaten von Johann Ernst Heinsius mit dem Oeuvre und dem Wohnsitz von Johann Julius Heinsius in Konkordanz gebracht werden. Bis heute war nur von einem Maler die Rede, der gleichzeitig in Weimar und Versailles, Hamburg, Orléans und Thüringen arbeitete. Aus diesem Grund wurde das Werk des jüngeren Heinsius, der einer der bedeutendsten Porträtisten des späten Ancien Régime war, bislang nicht richtig gewürdigt. Johann Ernst Heinsius blieb ein relativ unbekannter Künstler in Weimar und Rudolstadt, während sein jüngerer Bruder, der das vorliegende Porträt 1784 in Paris schuf, als Hofmaler der "Mesdames" genannten Prinzessinnen Karriere machte. 1779 hatte er sich in Paris niedergelassen, wo er in den folgenden Jahren regelmässig im Salon ausstellte. Seine Porträts aus dieser Zeit zeugen von einer ausgeprägten Beobachtungsgabe und einer feinen Sensibilität in der Erfassung der Persönlichkeit seiner Modelle. 1785 erhielt Heinsius den Auftrag für ein Porträt der Madame Adélaide, einer der Töchter des verstorbenen Königs Louis XV. 1786 folgte das Porträt der Madame Victoire. Sein Erfolg war so gross, das Heinsius zum "Premier Peintre des Madames de France" ernannte wurde. 1788, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, erhielt er den Auftrag für ein heute verschollenes Porträt der Königin Marie Antoinette.
CHF 6 000 / 8 000 | (€ 6 190 / 8 250)
Vendu pour CHF 5 400 (frais inclus)
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