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Lot 3032 - A164 Tableaux de Maîtres Anciens - vendredi, 22. mars 2013, 15h00

HIERONYMUS FRANCKEN the Younger

(1578 Antwerp 1623) Festive company. Oil on copper. Signed lower right: Den Jun Franc Franck Inventor. With marks of Pieter Staas, PGK and the Antwerp guild verso. 44.5 x 65.5 cm.
Festliche Gesellschaft.
Öl auf Kupfer.
Unten rechts signiert: DEN ION frank(k) f. Verso die Punze des Kupfertafelmachers Pieter Stas (ca. 1565 - nach 1616) und der Antwerpener Gilde sowie drei weitere einzelne Punzen: PGK.
44,5 x 65,5 cm.

Gutachten: Dr. Ursula Härting, 3.12.2012. Hieronymus Francken d. J. wählte für diese äusserst fein gemalte tanzende Gesellschaft eine Kupferplatte, den kostspieligsten Bildträger jener Zeit, die der bekannteste Antwerpener Kupferschmied Pieter Stas (um 1565-nach 1616) anfertigte und die dessen Marken verso trägt. Dr. Ursula Härting, die die Eigenhändigkeit Hieronymus Franckens d. J. nach Prüfung des Originals bestätigt, datiert das Gemälde um 1607 und bringt es stilistisch mit einer monogrammierten und aus dem selben Jahr datierten Version einer solchen Tanzgesellschaft in Verbindung (Öl auf Holz, 51,5 x 83,5 cm; siehe Härting, Ursula: Frans Francken II - Die Gemälde, Freren 1989, S. 178, Abb. 150). Hieronymus Francken d. J. war der ältere Bruder von Frans Francken d. J. (1581-1642), die beide im Atelier des Vaters Frans Francken d. Ä. (1542-1616) tätig waren. Die Signatur in unserem Gemälde ist eine Abkürzung für: Den iongen Francken fecit (der junge Francken hat es gemacht) und lässt somit offen, welchem Sohn des älteren Frans Francken das Gemälde zuzuweisen ist. Dr. Härting identifiziert das hier angebotene Gemälde allerdings aus stilistischen Gründen eindeutig als ein Werk Hieronymus Franckens d. J., dessen leicht untersetzte Figuren mit dunkel akzentuierten Physiognomien typisch sind (siehe ebd., S. 167-182, bes. Abb. 147). Diese fröhliche und vielfigurige Komposition zeigt eine noble Tanzgesellschaft, die sich nach dem feierlichen Mal, von dem noch die leeren kostbaren Teller und Gefässe auf dem Tisch rechts im Bilde zeugen, erhoben hat um zum Tanz zu schreiten. Getanzt wird eine "Pavane d'Espagne", ein spanischer Schreittanz mit Degen und Umhang, der vermutlich um 1600 seit dem Regime von Albrecht VII. und der spanischen Königstochter Isabella Clara Eugenia in Brüssel in den südlichen Niederlanden eingeführt worden war (siehe Saftien, Volker: Ars Saltandi, Hildesheim 1994, S. 161ff.). Die vermummten Figuren links gehören den Musikern an, die gemeinsam mit Maskierten auftraten, um die Gesellschaft zu erschrecken und sie somit als zusätzliches Unterhaltungsbeiwerk zu amüsieren. Diese Art der Darstellung einer festlichen Tanzgesellschaft in einem Interieur wurde im Atelier der Francken-Dynastie um 1600 erfunden. Tatsächlich inspirierte wohl Hieronymus Francken d. Ä. (um 1540-1610), der Ende des 16. Jahrhunderts am französischen Hof tätig war und sich dort von den zahlreichen Bällen inspirieren liess, seine beiden Antwerpener Neffen, Hieronymus d. J. und Frans d. J. dazu, diese Thematik in ihrem Werk aufzugreifen. Das hier angebotene Gemälde, das Dr. Härting um 1607 datiert, zählt somit zu den frühesten Versionen eines gemalten Tanzbanketts - eine flämische Erfindung, die sich bald europaweit verbreitete.

CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)


Vendu pour CHF 28 800 (frais inclus)
Aucune responsabilité n'est prise quant à l´exactitude de ces informations.