JEAN-BAPTISTE MALLET

Mit geschnitztem und vergoldeten Originalrahmen aus der Régence - Periode. Provenienz: - Auktion Drouot, Paris, Sammlung Frédéric Mallet, 9.2.1938, Los 154. - Sammlung Tounsend Connolly. - Auktion Drouot, Paris, 21.12.1999, Los 6. - Europäische Privatsammlung. Literatur: - Jean-Baptiste Mallet - Le chroniqueur mondain de la Première République, in: Connaissance des Arts, Ausgabe 61, März 1957, Abb. S. 32. - Cuzin, J. P.: De David à Delacroix - La peinture française de 1774 à 1830, Ausstellungskat. Grand Palais, Paris 1974, S. 8-15. Diese intime Interieurszene zählt zu den wenigen Ölgemälden Jean-Baptiste Mallets, die auf dem Kunstmarkt anzutreffen sind und befand sich lange Zeit in einer europäischen Privatsammlung. Es ist ein charakteristisches Beispiel für die Genremalerei Mallets, die zwischen dem Ancien Régimes und der Restoration anzusiedeln ist und durch besondere Feinheit in der Malweise und subtile Farbigkeit bestimmt wird. Der Einfluss seines Lehrers Pierre-Paul Prud'hon wird bei dieser Darstellung besonders in der Wiedergabe von Körperlichkeit deutlich. Der zentrale Frauenakt entspricht dabei dem weiblichen Idealbild des Empires. Gleichzeitig greift Mallet auch auf stilistische Elemente der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts zurück. So erinnert die Szenerie, das einfallende Licht zur Linken, der Messingleuchter an der Decke und der Durchblick ins hintere Gemach an die Leidener Feinmaler um Gerard Dou. Das troubadoureske Interieur mit den mittelalterlichen Glasfenster und die Thematik des weiblichen Aktes bei der Toilette greift Mallet in zwei weiteren Arbeiten auf. So in dem Ölgemälde "Salle de bain gothique" (Öl auf Leinwand, 40,5 x 32,5 cm) im Musée de Dieppe, welches 1810 in Salon des Beaux Arts in Paris ausgestellt war; und in der Gouache "La Préparation" (19 x 14 cm, Privatbesitz, siehe Zanella, Andrea: Jean-Baptiste Mallet- Paintre Grassois, Ausstellungskat. Musée de la Parfumerie Fragonard, Grasse 2004, S. 60-61), die eine fast identische Version unserer Komposition mit nur leichten Abweichungen zeigt und wahrscheinlich als Vorzeichnung für unsere Arbeit diente. Andrea Zanella bezeichnet diese Gemälde nach Prüfung anhand einer Fotografie als eine besonders qualitätvolle und schöne Arbeit von Jean-Baptiste Mallet. Wir danken ihm für seine Meinung hierzu.