Lot 3044* - A154 Tableaux de Maîtres Anciens - vendredi, 17. septembre 2010, 14h30
HENDRIK VAN BALEN
(1575 Antwerp 1632) Moses striking water from the rock. Oil on copper. Verso inscription: HANS GOYVAERTS 1608 9/22. 30.5 x 40.5 cm.
Moses schlägt Wasser aus dem Felsen.
Öl auf Kupfer.
Verso mit Beschriftung: HANS GOYVAERTS 1608 9/22 und der Marke des Kupferplattenherstellers Peeter Stas.
30,5 x 40,5 cm.
Das angebotene Gemälde greift einen Moment aus dem Buch Exodus des Alten Testaments auf (Exodus 17: 8-13), wo, nachdem die Israeliten von Moses zum Berg Sinai geführt wurden, sie kein Wasser und keine Nahrung fanden, und sie sich voller Zorn gegen Moses wandten. Dieser bat den Herren um Hilfe und der sagte ihm, dass er den Stab gegen den Felsen am Horeb schlagen solle. Nachdem Moses dies tat, floss genügend Wasser aus dem Stein, um das zahlreiche Volk und ihre Tiere zu tränken. Das Thema des Quellwunders ist dabei ein beliebtes Thema in der christlichen Kunst, da die Thematik des lebensspendenden Wassers als Parallele zum christlichen Ritual der Taufe verstanden werden kann. Van Balen beschäftigte sich mehrmals mit diesem Sujet, unter anderem in einer Version im Koninklijk Museum voor Schone Kunsten in Antwerpen (Öl auf Leinwand, 71 x 86 cm, Inv. Nr. 981). Im angebotenen Gemälde ist Moses mit erhobenem Stab auf mittlere Distanz dargestellt, kurz bevor er auf den Felsen schlägt. Die Personen um ihn herum sind dabei, Krüge für das Wasser zusammen zu tragen und werden von Ziegen und Schafe umgeben. Im Vordergrund links hat sich eine Familie zwischen Bäumen versammelt, während im Hintergrund Zelte eines Lagers zu sehen sind. Diese Darstellung ist ein charakteristisches Beispiel für das Schaffen Hendrick van Balens um 1600-1610. Insbesondere die eleganten Proportionen und die leuchtende Farbpalette sprechen hierfür und zeigen den Einfluss der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts. Aber auch die Nähe zu Hans Rottenhammer, mit dem van Balen angeblich während seiner Italienreise in Kontakt war, wird deutlich. Besonders typisch für van Balen ist der Frauenakt im linken Vordergrund und die dunkle Figurengruppe, welche als Repoussoir-Motiv fungiert und dem sonst hellen Bild räumliche Tiefe verleiht. Die Figuren im Vordergrund lenken ferner den Blick des Betrachters zur Hauptfigur Moses im Mittelgrund. Hendrick van Balen ist vor allem für kleinformatige religiöse oder mythologische Kabinettgemälde bekannt. Er arbeitete oft mit anderen Antwerpener Maler zusammen, zum Beispiel als Figuren- oder Landschaftsmaler von grossformatigen Bildern von Jan Brueghel d. Ä. und d. J., Joos de Momper, Gaspar de Witte oder Lucas van Uden. Zu van Balens Zeit war die Nachfrage nach kleinformatigen religiösen Gemälden bei anspruchsvollen Sammlern gross. Bei der hier angebotenen Darstellung wurde eine Kupfertafel als Bildträger gewählt, wodurch die Leuchtkraft der Ölfarben besonders zum Ausdruck gebracht wird und ein feiner Gesamteindruck entsteht. Auf der Rückseite des Gemäldes ist die Inschrift HANS GOYVAERTS 1608 9/22 zu lesen, die sich höchstwahrscheinlich auf einen Händler bezieht, der 1600 in die Antwerpener Malergilde aufgenommen wurde. Das Datum von 1608 könnte auf das Jahr hinweisen, in dem sich das Gemälde im Besitz des Händlers befand. Dies gibt auch einen groben Anhaltspunkt bezüglich der Entstehung dieses Gemäldes. Eine ähnliche Inschrift ist auf der Rückseite von einem "Interieur einer gotischen Kirche" von Hendrick van Steenwyck d. J. und Jan Brueghel d. Ä. in der National Gallery in London (Öl auf Kupfer, 36,7 x 55 cm, Inv. Nr. 1443) und von einer "Anbetung der Könige" von David Teniers aus einer schwedischen Privatsammlung (siehe Waddingham, Malcolm: David Teniers the Elder, in: Burlington Magazine, 1972, S. 96, Abb. 52) zu finden.
CHF 35 000 / 45 000 | (€ 36 080 / 46 390)
Vendu pour CHF 24 000 (frais inclus)
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