APPEL, KAREL

Der Niederländer Karel Appel gehört zu den bedeutendsten Künstlern der Nachkriegszeit und hat lange den Ruf des Enfant terrible.

1921 wird Karel Appel als 2. von 4 Kindern in Amsterdam geboren. Sein Vater hat einen Friseurladen, in dem Appel in den 1930er Jahren eine Ausbildung macht. Sein Onkel, der Maler Karel Chevalier, unterrichtet ihn im Zeichnen und stellt ihm seinen eigenen Lehrer, Jozef Verheijen, vor. Beim zweiten Versuch wird er 1942 an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam angenommen. Er lernt die Arbeiten der Kubisten kennen. 1946 hat Appel in Groningen seine erste Ausstellung und nimmt kurz darauf an der Gruppenausstellung „Jonge Schilders“ im Stedelijk Museum Amsterdam teil. Auf zahlreichen Reisen durch Europa sind Begegnungen mit den Werken von Matisse, Dubuffet und Picasso unausweichlich. Je mehr sich der junge Künstler mit ihnen beschäftigt, desto prägender werden sie für seine künstlerische Entwicklung. 1948 gründen Karel Appel, Corneille und Constant die Künstlergruppe CoBrA, die sich durch eine figürliche Expressivität in den Werken auszeichnet. Das 1949 erstellte Wandgemälde „Vragende kinderen“ in der Kantine des Amsterdamer Stadthauses führt zu einem öffentlichen Skandal, nachdem die Betrachter über die „Kindermalereien“ entsetzt sind. Erst Jahrzehnte später wird das Werk öffentlich wieder gezeigt. 1951 trennt sich die CoBrA-Gruppe.

Anfang der 1950er Jahre wird der Kunstkritiker Michel Tapié auf die Arbeiten des Niederländers, der mittlerweile in Paris lebt, aufmerksam und wird zu einem wichtigen Unterstützer. Seinen internationalen Durchbruch hat Karel Appel 1954 als er die Niederlande auf der 27. Biennale von Venedig repräsentiert und den UNESCO-Preis verliehen bekommt. 1957 reist Appel erstmals nach New York, wo er u.a. die Galeristin Martha Jackson kennenlernt, die ihn Zeit ihres Lebens vertreten soll. 1959 gewinnt er auf der Biennale von Sao Paulo den Grossen Preis der Malerei. Er gehört zu den Teilnehmern der documenta II und III. 1968 wird er in den Order of Orange Nassau aufgenommen. Immer wieder, noch bis ins hohe Alter, sucht Karel Appel die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern und stattet z.B. diverse Opernaufführungen aus. Unzählige Reisen führen Anfang der 1990er Jahre dazu, dass Appel Ateliers u.a. in New York, Monaco und in der Toskana unterhält. Mittlerweile lebt er den grössten Teil der Zeit in New York. 1999 wird die Karel Appel Stichling gegründet, der der Künstler alle Rechte an vergangenen und zukünftigen Werken überträgt. 2003 wird er in die Französischen Ehrenlegion aufgenommen. Zunehmende gesundheitliche Probleme führen dazu, dass sich Karel Appel oft in Zürich aufhält, wo er 2006 stirbt.

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Lot 3409* - Z35 PostWar & Contemporary - Samstag 07 Dezember 2013, 16.00 Uhr

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