SCHMID, WILHELM
* 7.2.1892 REMIGEN, † 1.12.1971 BRÈ SOPRA LUGANO
Maler.
Wilhelm Schmid wuchs in sehr bescheidenen Verhältnissen bei Weinbauern, der Familie seines Onkels, im aargauischen Dörfchen Remigen auf. Nach Abschluss einer Ausbildung zum Bauzeichner in Brugg war er mit 18 Jahren schon selbstständiger Architekt in Zürich. 1912 zog er nach Berlin, wo er zunächst bei Bruno Paul, dann als Atelierchef bei Paul Renner und 1916 bei Peter Behrens arbeitete. Schmid fand sehr bald auch als Maler Anerkennung: 1916 Teilnahme an einer Gruppenausstellung sowie einer Doppelausstellung (zusammen mit Rudolf Czapek) in der Galerie Goltz in München, 1917 Ausstellung im Graphischen Kabinett J.B. Neumann in Berlin gemeinsam mit Ludwig Meidner. 1918 Heirat mit der Kammersängerin Maria Metz.
Als Mitbegründer der progressiven Novembergruppe, die sich als «Vereinigung von Revolutionären des Geistes» verstand, kam Schmid zu internationalen Kontakten und Ausstellungsbeteiligungen. Er war Gastkünstler an der Juryfreien Kunstausstellung Berlin von 1920, für deren Ehrensaal er Riesenwandbilder schuf. Bereits 1923 erschien über seine Malerei eine Monografie in der Reihe Junge Kunst. Zwischen 1924 und 1930 hielt sich Schmid hauptsächlich in Paris, im Sommer meist in der Provence auf. Nach seiner Rückkehr nach Berlin beziehungsweise Potsdam, wo er sich ein Haus gebaut hatte, wurde ihm 1932 zwar eine ausgedehnte Ausstellungstournee durch deutsche Städte organisiert, doch geriet er als «Kulturbolschewist» immer mehr unter Beschuss. Er blieb als einer der wenigen in der Novembergruppe aktiv, bis sie 1933 verboten wurde. 1938 verliess er mit seiner jüdischen Frau Deutschland und lebte zunehmend isoliert und arm in Brè sopra Lugano.
Schmid gehört zu den wenigen Schweizer Malern, die an der Neuen Sachlichkeit teilhatten. Ab 1920 wurde er von der einschlägigen Kritik als Pionier dieses Stils und als «Bringer der grossen Form» gewürdigt. Unter Verarbeitung des politischen Berliner Expressionismus und kubo-futuristischer Strömungen entstanden grossformatige Arbeiten wie Tod des Pierrot oder Klamauk, die sowohl mit Figuren aus der Welt der Gaukler und Musiker als auch mit religiösen Allegorien bevölkert sein konnten. Die unzimperlich-einfache Formensprache des Künstlers, die etwa in seiner Mona Luna von 1920 ihren Ausdruck fand, erregte durch ihren «magischen Realismus» Aufmerksamkeit.
Typisch für die Zeit um 1923–1924 ist Schmids Abkehr von ambitiösen Themen zugunsten einer grösseren malerischen Sorgfalt; sie fällt zeitlich zusammen mit der Verlegung seines Wohnsitzes nach Paris und erhält entsprechend französische Prägung. Zu seiner Spezialität wurden nebst Veduten provenzalischer Städtchen vor allem kräftig gesetzte Blumenstilleben. Um 1927–1932 malte er Figurenbilder mit Billardspielern, Jazzbands oder Kellnern, die zum Besten seines Gesamtwerks gehören. Vom Surrealismus sind Darstellungen kopfloser Kleiderpuppen wie Das Duell (1930) beeinflusst. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die meisten in deutschem Museumsbesitz befindlichen Werke Schmids vernichtet. Alle in Potsdam zurückgelassenen Arbeiten gelten als verschollen.
Das in der Schweiz entstandene Spätwerk des Künstlers besteht vorwiegend aus Tessiner Szenen, Landschaften und Stillleben von zum Teil hoher Qualität. Schmid stiess aber eher auf Unverständnis, wie die Kontroverse um den Heliand (1946) belegt: Das für die Nationale Kunstausstellung von 1946 gemalte grossformatige Bild eines bäuerlichen Sonntagsmahls als Paraphrase des letzten Abendmahls musste aufgrund eines bundesrätlichen Vetos entfernt werden. Schmid gilt heute als der Maler der Neuen Sachlichkeit, der den Vorbildern dieses Stils ausserhalb Deutschlands (Henri Rousseau, den italienischen Künstlern um die Valori Plastici) am nächsten kommt. Innerhalb der bisher vorwiegend national unterschiedenen Realismen dieses Jahrhunderts nimmt sein Werk daher eine Vermittlerposition ein.
SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz
Patricia Nussbaum, 1998, aktualisiert 2016 https://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4023473
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