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Lotto 1200 - A137 Mobili, porcellane e decorazioni - giovedì, 22. giugno 2006, 10h00

PAIR OF MARQUISES, Louis XVI, attributed to G. JACOB (Georges Jacob, maitre 1765) Paris circa 1780. Fluted and finely carved gilt beech with rosettes, cartouches and frieze. Light green silk covers with flowers, leaves and putti. 81x50x40x85 cm. Provenance: Private collection, Lausanne. An important pair of notable quality and elegance.

Louis XVI, G. JACOB (Georges Jacob, Meister 1765) zuzuschreiben, Paris um 1780.
Buche kanneliert und ausserordentlich fein beschnitzt mit Rosetten, Kartuschen und Zierfries sowie vergoldet. Trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge mit kannelierten Säulenbeinen. Flache, eingerollte Rückenlehne mit ausladenden Armlehnen auf frei stehenden Säulenstützen. Hellgrüner Seidenbezug mit Blumen, Blättern und Putten. 81x50x40x85 cm.

Provenienz: Privatsammlung, Lausanne. Bedeutendes Paar von bestechender Qualität und Eleganz. G. Jacob ist der Begründer der wohl bedeutendsten Dynastie von Sitzmöbelherstellern des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Im Alter von 16 Jahren ging er nach Paris, wo er bei J.B. Lerouge einen "apprentissage" als "menuisier" absolvierte. Während dieser Lehrzeit knüpfte er Kontakt zu L. Delanois, G. Boucault und P. Forget. Nach der Gründung seiner eigenen Werkstatt in der Rue Meslée gelang G. Jacob der grosse Durchbruch; er belieferte den gesamten Hochadel der französischen Metropole. Ab 1777 fertigte er mit J.B. Sené, teils in Zusammenarbeit, teils in erbitterter Konkurrenz, Mobiliar für die Schlösser von Versailles, Petit Trianon, Fontainebleau, Saint-Cloud, Rambouillet usw. Nach erheblichen finanziellen Schwierigkeiten während der Revolution - viele von G. Jacobs Kunden waren verurteilt worden oder im Exil - gelang es ihm, vor allem mit Hilfe seines Freundes J.L. David, bedeutende Aufträge der neuen Regierungsmitglieder zu erhalten. 1803, nachdem er sich für 7 Jahre aus dem Geschäft zurückgezogen und die Werkstatt seinen beiden Söhnen überschrieben hatte, nahm G. Jacob zusammen mit F.H.G. Jacob-Desmalter die Leitung des Unternehmens wieder in die eigene Hand. Diese Zusammenarbeit und die Position als privilegierter Lieferant Napoleons und dessen Entourage ermöglichten ihm einen Ausbau der Werkstatt zu einer "entreprise" mit über 350 Angestellten. Allerdings geriet das Unternehmen wenige Jahre später durch die Krise des Empire und die finanziellen Schwierigkeiten der Staatskasse und der Oberschicht in erhebliche Probleme; ab 1813 führte F.H.G. Jacob-Desmalter das Geschäft in Eigenregie weiter. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 409-434 (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 267 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 193-196 und 213 (biogr. Angaben). B.G.B. Pallot, Le mobilier du Musée du Louvre, Dijon 1993; II, S. 194-196 (biogr. Angaben). C. Payne, 19th Century European Furniture, Suffolk 1981; S. 37 (biogr. Angaben).

CHF 25 000 / 45 000 | (€ 25 770 / 46 390)


Venduto per CHF 36 000 (incl. premio dell'acquirente)
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