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Lotto 3006* - A172 Dipinti antichi - venerdì, 27. marzo 2015, 15h00

COSIMO ROSSELLI

(1439 Florence 1507) The Adoration. Circa 1475-78. Tempera on panel. 107.7 x 73 cm. Provenance: –Gemäldegalerie Kaliningrad, held at the Gemäldegalerie Berlin, Inv. No. 1502. –European private collection. Literature: –Beschreibendes Verzeichnis der Gemälde, Königliche Museen zu Berlin, vol 6, Berlin 1906, p. 516, No. 1502.–Beschreibendes Verzeichnis der Gemälde im Kaiser-Friedrich-Museum, Königliche Museen zu Berlin, Band 9, Berlin 1931, p. 640, No. 1502.–Van Marle, Raymond: The Development of the Italian Schools of Painting, vol XI, The Hague 1929, pp. 613-14, note 3.–Kunstsammlungen der Stadt Königsberg Pr. Führer durch die Schausammlungen, vol 2, Königsberg 1931-1934, 1934, p. 52, No. 101, plate. 9.–Kunze, I.: Zu Florentinischen Gemälden des Quattrocento im Depotbestand der Gemäldegalerie, in: Berliner Museen, LXIII, 1942, p. 33.–Musatti, R.: Catalogo giovanile di Cosimo Rosselli, in: Rivista d'Arte, XXVI, 1950, p. 26.–Gabrielli, Edith: L' attività di Cosimo Rosselli dal primo soggiorno romano all' impresa sistina, in: Le due Roma del Quattrocento: Melozzo, Antoniazzo e la cultura artistica del '400 romano, Rome 1996, p. 131, 144 note 89, fig. 11.–Blumenthal, Arthur R. / Fahy, E.: Cosimo Rosselli. Painter of the Sistine Chapel, Exh. Cat. Florida 2001, p. 251, Text p. 97-101, fig. 51, p. 99.–Gabrielli, Edith: Cosimo Rosselli, Torino 2007, cat. No. 38, pp. 157-158.
Anbetung des Kindes. Um 1475-78.
Tempera auf Holz.
107,7 x 73 cm.

Provenienz: - Gemäldegalerie Kaliningrad, im Depositum der Gemäldegalerie Berlin, Inv. Nr. 1502. - Europäische Privatsammlung. Literatur: - Beschreibendes Verzeichnis der Gemälde, Königliche Museen zu Berlin, Band 6, Berlin 1906, S. 516, Nr. 1502. - Beschreibendes Verzeichnis der Gemälde im Kaiser-Friedrich-Museum, Königliche Museen zu Berlin, Band 9, Berlin 1931, S. 640, Nr. 1502. - Van Marle, Raymond: The Development of the Italian Schools of Painting, Band XI, Den Haag 1929, S. 613-14, Anm. 3. - Kunstsammlungen der Stadt Königsberg Pr. Führer durch die Schausammlungen, Band 2, Königsberg 1931-1934, 1934, S. 52, Nr. 101, Tafel Nr. 9. - Kunze, I.: Zu Florentinischen Gemälden des Quattrocento im Depotbestand der Gemäldegalerie, in: Berliner Museen, LXIII, 1942, S. 33. - Musatti, R.: Catalogo giovanile di Cosimo Rosselli, in: Rivista d'Arte, XXVI, 1950, S. 26. - Gabrielli, Edith: L' attività di Cosimo Rosselli dal primo soggiorno romano all' impresa sistina, in: Le due Roma del Quattrocento: Melozzo, Antoniazzo e la cultura artistica del '400 romano, Rom 1996, S. 131, 144 Anm. 89, Abb. 11. - Blumenthal, Arthur R. / Fahy, E.: Cosimo Rosselli. Painter of the Sistine Chapel, Ausst. Kat. Florida 2001, S. 251, Text S. 97-101, Abb. 51, S. 99. - Gabrielli, Edith: Cosimo Rosselli, Torino 2007, Kat. Nr. 38, S. 157-158. Das hier präsentierte äusserst qualitätsvolle florentinische Tafelbild zur privaten Andacht zeigt in einer intimen Idylle die Heilige Familie anlässlich der Geburt Christi. Während der greise Joseph im Hintergrund in Schlaf versunken ist, betet die Muttergottes ihr göttliches Kind an, das mit munterer Gebärdensprache mit ihr kommuniziert. Zwei blondgelockte kniende Engel haben sich beigesellt und sind Teil dieses leisen göttlichen Stelldicheins geworden. Im Bildhintergrund weist eine wunderliche Himmelserscheinung den Hirten den Weg zum neu geborenen Erlöserkind. Solche aus den Weihnachtsbildern etwa eines Lippo Lippi oder anderer früherer Florentiner Maler extrahierte Anbetungsbilder erfreuten sich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts einer zunehmenden Beliebtheit und wurden von der begüterten Bürgerschicht in und um Florenz zur Privatandacht in Auftrag gegeben. In der Werkstatt des Cosimo Rosselli, dessen Meister das hier in Rede stehende Tafelbild seit Raymond van Marle (siehe Literatur) zu Recht zugewiesen und jüngst auch von Everett Fahy bestätigt wurde (in Blumenthal 2001), wurde vorliegende Komposition in Variationen mehrmals angefertigt. Die vermutlich auf einen Prototyp des Lippo Lippi zurückgehende Komposition ist in einer frühen, stilistisch von Fra Angelico inspirierten frühen Variante Rossellis im Columbia Museum of Art in South Carolina (Kress 1992) und in weiteren leicht veränderten Versionen etwa in Nizza (Musée Masséna) und im Schlesischen Museum in Wroclaw auf uns gekommen um nur zwei davon zu erwähnen (Blumenthal 2001, S. 97-101, fig. 51). Während das früheste, wohl in die ersten 1470er Jahre zu datierende Bild dieser Typologie in South Carolina noch klare - vermutlich über Benozzo Gozzoli übermittelte - Anklänge an Fra Angelicos Kunst erkennen lässt, und auch das Bild in Wroclaw eine etwas frühere Phase Rossellis darstellt, sind in unserer Version neuere, vermutlich unter dem Eindruck Verrocchios, des neuen Sterns am florentinischen Kunsthimmel stehende künstlerische Tendenzen zu erkennen. Diese neuen, lichtmalerischen Texturen betreffenden Auffassungen der im Übrigen skulpturalen Modellierung wurden ähnlich auch von Ghirlandaio bereits 1477 in seinen Fresken der Santa Fina Kapelle der Collegiata in San Gimignano vorgetragen. Rossellis auch in anderen Bildern erkennbare Offenheit für die Kunst Verrocchios zeigt sich auch im Detail der schönen knienden Engel, die sich von der exquisiten von Leonardo da Vinci gemalten Engelsgruppe in Verrocchios Taufe Christi (Florenz, Uffizien) abzuleiten scheint, die auch von Ghirlandio im Fresko der Taufe im Chorzyklus von Santa Maria Novella rezipiert wurde. Wie sehr Rosselli von diesem von Leonardo gemalten Engel angetan war, zeigt sich am späteren, ca. 1480 gemalten Madonnenbild im Metropolitan Museum in New York, wo dieser Engel erneut seitenverkehrt, diesmal aber mit leonardesker Verkürzung zu erkennen ist. Die ungefähre Datierung von Verrocchios Taufe Christi und Leonardos Mitarbeit ergibt nun einen plausiblen Anhaltspunkt für die chronologische Einordnung von Cosimo Rossellis hier zur Rede stehenden Bildern der Anbetung des Kindes. Während die beiden früheren Bilder in Columbia und Wroclaw wohl in der Zeit zwischen 1470 oder etwas früher (Columbia) und 1475 (Wroclaw) entstanden sind, dürfte vorliegendes Bild demnach nach Verocchios und Leonardos Taufe Christ in den Uffizien (ca. 1475), womöglich gegen 1475-78 gemalt sein, also wenige Jahre bevor Cosimo Rosselli 1481 zusammen mit Perugino, Botticelli, Ghirlandaio und anderen namhaften Exponenten der florentinischen Malerei nach Rom aufbrechen wird, um dort in der Sixtinischen Kapelle die erste gross angelegte Freskierung zu schaffen. Wir danken Prof. Dr. Gaudenz Freuler für die Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Gemäldes.

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