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Lotto 1052* - A159 Tenute e collezioni - giovedì, 08. dicembre 2011, 10h00

MANTEL CLOCK "A L'ELEPHANT",Louis XV, the dial and movement signed ETIENNE LE NOIR A PARIS (Pierre Etienne Lenoir, 1724-1789), the bronzes from a Paris master workshop, circa 1750. Burnished bronze with matte and polished gilt bronze. Restored enamel dial. 2 fine gilt and engraved hands. Brass movement with verge escapement and striking the 1/2 hours on bell. Silk thread suspension. Gilt mounts and applications. 31x18x43.5 cm. Provenance: - Castle collection in northern France. - Christie's Paris auction, 14.4.2010 (Lot No. 306).

Louis XV, das Zifferblatt und Werk sign. ETIENNE LE NOIR A PARIS (Pierre Etienne Lenoir, 1724-1789), die Bronzen aus einer Pariser Meisterwerkstatt, um 1750.
Brünierte bzw. matt- und glanzvergoldete Bronze. Stehender Elefant, auf dem Rücken das trommelförmige Uhrgehäuse mit Amor-Aufsatz tragend, auf Sockel. Restauriertes Emailzifferblatt mit römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen. 2 feine, vergoldete und gravierte Zeiger. Messingwerk mit Spindelhemmung und 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Seidenfaden-Aufhängung. Vergoldete Beschläge und Applikationen. 31x18x43,5 cm.

Provenienz: - Sammlung eines Schlosses in Nordfrankreich. - Auktion Christie's Paris, 14.4.2010 (Katalognr. 306). Im Frühjahr 1629 trat an der Frankfurter Fastenmesse zum ersten Mal ein Elefant auf, der verschiedene Kunststücke vorführte. Im Mai traf er in Nürnberg ein, wo ihn nicht nur viele tausend Menschen für "2 Batzen" bestaunten, sondern wo auch die Gelehrten wissenschaftliche Diskurse über ihn führten. Die weitere Reise führte den Elefanten nach Memmingen und Graz. Im Mai 1630 wurde er nach Rom gebracht und erregte dort als erster Elefant nach über 100 Jahren grossen Aufruhr, auch bei den Gelehrten und Künstlern. Der Bildhauer Gian Lorenzo Bernini fertigte Studien vom Elefanten an, die später als Vorlage für den berühmten, einen Obelisken tragenden "Bernini-Elefant" dienen sollten. Dieser wurde von Ercole Ferrata nach Berninis Entwürfen geschaffen und steht heute auf der Piazza della Minerva in Rom. Der rote Granit-Obelisk "Minerveo" war von Pharao Psammetich II. in Sais errichtet worden, wo er stand bis er nach Rom gebracht und vor den Isis-Tempel gestellt wurde. Eine Zeit lang galt der Obelisk als verschollen, bis er 1665 im Garten des Klosters Santa Maria sopra Minerva wieder gefunden wurde. Zwei Jahre später entschied Papst Alexander VII. Chigi, den Obelisken vor der Kirche des Klosters aufzustellen, bis er Bernini beauftragte, mit dem Obelisken eine Monumentalstatue eines Elefanten zu schaffen. Ein Konkurrent Berninis behauptete, der Obelisk würde niemals auf dem Tier stehen bleiben, daher wurde der Elefant mit einem Sattel als Träger ausgestattet. Auf diesen Umstand weist auch die Inschrift auf der Rückseite hin, die besagt, der Elefant zeige, dass es eines robusten Geistes bedürfe, um eine solide Weisheit auszuhalten. E. II Lenoir stammte aus einer bedeutenden Uhrmacherdynastie, die während drei Generationen immer die selbe Signatur verwendete. Unter der Führung von E. II Lenoir und seinem Bruder Pierre-Etienne erlebte das Familienunternehmen die erfolgreichste Phase. In Zusammenarbeit mit den renommiertesten "bronziers" und "boîtiers" ihrer Zeit, wie zum Beispiel C. Cressent, J. Dubois, B. Lieutaud, J.J. de Saint-Germain, den Osmonds und Van Risenburghs, belieferten sie die gesamte "haute société" von Frankreich. Auch wichtige Händler wie N. Gérard, T.J. Hébert und L.F. Herbault gehörten zu ihren Kunden. Ihr exzellenter Ruf führte die Lenoirs durch ganz Europa zu dem Hof von Madrid, Neapel, München usw. Lit.: W. Heckscher, Berninis Elephant and Obelisk, in: The Art Bulletin, Vol. 29, Nr. 3, 1947; S. 155-182. J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996; S. 90 (Abb. 55, eine Pendule mit sehr ähnlichem Gehäuse, identischem Elefant und Sockel) und S. 346f. (Angaben zur Dynastie Lenoir). H.L. Tardy, Dictionnaire des horlogers français, Paris; S. 374-377 (Angaben zur Dynastie Lenoir). F. J. Britten, Old clocks & Watches and their makers, 1973; S. 215 (Abb. einer identischen Pendule mit Musik). L. Uresova, Alte Uhren, 1986; S. 110 (Abb. einer Pendule mit analogem Gehäuse). H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen, 1986; S. 123 (Abb. 2.8.3, eine Pendule mit vergleichbare Gehäuse von Saint-Germain) und S. 124 (Abb. 2.8.5, eine Pendule mit identischem Elefant und Sockel). J. Ramon Colon de Carvajal, Catalogo de relojes del patriomonio nacional, 1987, S. 23 (Nr. 4, eine Pendule mit identischem Elefant). K. Maurice, Fine antique clocks of the 17th to 19th century, 1990, S. 66 (Abb. 52, ein vergleichbarer Elefant mit Putto). G. Wannenes, Le più belle pendole francesi - Da Luigi XIV all' Impero, 1991, S. 63 und 69 (Pendulen mit identischen Gehäusen). E. Niehüser, Die französische Bronzeuhr, 1997; S. 242 (Abb. 893, eine Pendule mit identischem Gehäuse). P. Kjellberg, Encyclopédie de la pendule française du moyen age au XXe siècle, 1977; S. 125 (Abb. C, eine ähnliche Pendule mit Chinesen-Aufsatz) und S. 126 (Abb. A, B und C, Pendulen mit sehr ähnlichen Gehäusen).

CHF 130 000 / 220 000 | (€ 134 020 / 226 800)


Venduto per CHF 228 000 (incl. premio dell'acquirente)
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