FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY

Provenienz: Privatsammlung England. Mehrere Autoren vertreten die Meinung, dass es sich bei dieser Ölskizze um eine Arbeit eines Flamen handelt, der im Umkreis Peter Paul Rubens anzusiedeln ist (darunter Dr. Albert Blankert, Prof. Egbert Haverkamp-Begemann, Prof. Joshua Bruyn und Dr. Rudiger Klessman). Als mögliche Künstler werden Cornelis de Vos (1584 - 1651), Gaspar de Crayer (1584 - 1669), Jan Cossiers (1600 - 1671) und Jacob van Oost (1601 - 1671) genannt. Zugleich wurde vorgeschlagen, dass diese Arbeit von der Hand eines holländischen Künstlers aus Haarlem um 1640 stammen könnte. Pieter de Grebber (um 1600 - 1652) und Jan de Bray (um 1627 - 1697) kämen dabei als Autoren in Frage. Ölskizzen wie diese wurden oft von Künstlern wie Rubens, Jordaens und Van Dyck als Vorarbeiten für grössere Auftragswerke angefertigt. Das hier angebotene Werk war vermutlich eine Studie nach der Natur eines Hirten aus einer Christi Geburt Szene. Recherchen haben gezeigt, dass eine rege Nachfrage nach solchen Ölskizzen im 17. Jahrhundert vorhanden war (siehe Filipczak, Zirka Zaremba: Picturing Art in Antwerp, Princeton 1987, S. 159-160). Sie galten als eigenständige Werke, unbeachtet davon, ob sie als Vorarbeiten für grössere Kompositionen eingesetzt wurden. In Antwerpener Inventaren sind sie als "crabbelinghen" (Notiz oder Gekritzel) bezeichnet, was darauf schliessen lässt, dass sie sehr verbreitet waren. Vor allem wurden sie oft auf Leinwand oder Holzplatte übertragen, um ihnen das Aussehen eines fertigen Gemäldes zu verleihen. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurde diese Art von Kunst zunehmend beliebt, zuerst in Antwerpen und später in weiteren Teilen Europas.