Non avete ancora un login?

Clicca qui per registrarti »


Sono già registrato - Login:




Lotto 145* - A174 Illuminazioni di manoscritti italiani - venerdì, 18. settembre 2015, 13h30

GIACOMO DI NASCIMBENE, NICOLO DI (NICOLO DA BOLOGNA) (Bologna ca. 1330 - ca. 1404 probably ibid.) Historiated initial P cut from an antiphonary with the Ascent of Christ into Heaven. Vellum. Bologna, ca. 1370-1375. 160 x 110 mm. Provenance: - Bologna, one of the Dominican female houses (?). - 1990, London, Colnaghi. - 1994 Sam Fogg, London to the current collection. Bibliography: - Gaudenz Freuler, Nicolò di Giacomo, in Colnaghi , Master drawings, London 1990, No.1. - Gaudenz Freuler, Manifestatori dell cose mircolose. Arte Italiana del 300 e del 400 da collezioni in Svizzera e Liechtenstein (Exh. Cat Lugano, Fondazione Thyssen) Einsiedeln 1991, pp. 153-154. - Gaudenz Freuler, Italian Miniatures from the Twelfth to the Sixteenth Centuries, Milan 2013, pp. 284-293. Friedrich G. Zeileis Più ridon le carte (3.ed.), Rauris 2014, pp.120-121. This historiated initial P, with its central depiction of Christ the Redeemer in the Heavens before the eyes of his mother and the Apostles, introduces the Responsorium of the first nocturn for the Feast of the Ascension. This historiated initial can without doubt be attributed to the famous Bolognese illuminator Nicolò di Giacomo. As has been recently postulated, this historiated initial is part of a dispersed antiphonary, presumably in two volumes, made for a Dominican convent.



Provenienz: - Bologna, eines der dominikanischen Frauenhäuser (?). - 1990 London, Colnaghi. - 1994 von Sam Fogg, London in den heutigen Besitz gelangt. Bibliographie: - Gaudenz Freuler, Nicolò di Giacomo, in Colnaghi, Master drawings, London 1990, Nr.1. - Ders., Manifestatori dell cose mircolose. Arte Italiana del 300 e del 400 da collezioni in Svizzera e Liechtenstein (Ausstellungskatalog Lugano, Fondazione Thyssen) Einsiedeln 1991, S. 153-154. - Ders., Italian Miniatures from the Twelfth to the Sixteenth Centuries, Mailand 2013, S. 284-293. Friedrich G. Zeileis, Più ridon le carte (3.ed.), Rauris 2014, S.120-121. Die von Schreibendem 1990 erstmals veröffentlichte Bildinitiale P, die in ihrem Binnenfeld den vor den Augen seiner Mutter und den Aposteln in den Himmel entschwebenden Erlöser Christus verbildlicht, leitete das Responsorium der ersten Nokturn zum Fest der Himmelfahrt Christi ein: Post passionem suam... (G. Freuler 1990). Die Bildinitiale mit der eindrücklichen, mit grossem Erzähltalent vorgetragenen Schilderung der Himmelfahrt Christi - köstlich der sich propellerartig aus dem Bildfeld windende Christus, der sich über das Bildfeld hinausgreifend oben am roten Buchstabenkörper festhält - ist zweifelsfrei dem berühmten Bologneser Buchmaler Nicolò di Giacomo zu zuweisen (G. Freuler 1990, 1991, 2013). Seine künstlerische Formation ist in den Werkstätten der beiden anonymen, um 1330-1348 tätigen Bologneser Buchmaler "Illustratore" und "Meister von 1346" zu suchen. Unter dem Eindruck der bolognesischen Tafel- und Freskomalerei um den als Pseudo-Jacopino bekannten Maler und Vitale da Bologna schuf er in der bolognesischen Buchkunst eine neue Bildwelt, die nun die alten byzantinischen Reminiszenzen der für San Domenico tätigen Buchmaler hinter sich liess und eine neue Realitätsebene vor Augen führte, welche die Formen plastisch und die Emotionen greifbar werden liess und so Erzählungen von temperamentvoller Lebhaftigkeit hervorbrachte. Diesen neuen künstlerischen Strang spann Nicolò di Giacomo unter dem Einfluss von Jacopo Avanzi und Andrea de' Bartoli weiter und schuf eindrückliche, oftmals, wie hier, dicht gedrängte Szenen mit kraftvollen Akteuren, von denen teilweise auch eine heftige expressive Kraft ausgeht. Die Komposition für vorliegende Szene der Himmelfahrt Christi findet sich in Nicolò di Giacomos Werk bereits in den vermutlich um ca. 1360-65 illustrierten Chorbüchern der Biblioteca Antoniana in Padua (Ms VII, fol 75v, Abb.1) grandios vorgebildet. Wie jüngst vom Schreibenden postuliert, ist vorliegende Bildinitiale Teil eines aufgebrochenen, vermutlich zweibändigen und für ein dominikanisches Frauenhaus geschaffenen Antiphonars, dessen beide Bände das Proprium de Tempore und das Proprium de Sanctis enthielten (Freuler 2013). Weitere Einzelstücke dieser Antiphonarbände konnten in mailändischem, österreichischem (vgl. Kat. 146) und Zürcher Privatbesitz, sowie in den berühmtesten internationalen Museen (Philadelphia Free Library, Venedig, Fondazione Giorgio Cini; Cleveland, Cleveland Museum of Art; Cambridge, Fitzwilliam Museum sowie Washington, National Gallery of Art) geortet werden (vgl. dazu G. Freuler, 2013, S. 284-293). Obwohl die Chronologie von Nicolò di Giacomos reichem Werk - der Buchmaler war versiert und weit gefragt in der Illustrierung zahlreicher juristischer Codices, Matrikeln, antiker literarischer Texte und liturgischer Bücher - durch verschiedene chronologische Fixpunkte datierter Codices greifbar ist, ist die Nachzeichnung seiner künstlerischen Entwicklung kein leichtes Unterfangen, zumal sich sein Malstil und Typenrepertoire nie grundlegend veränderte und in seiner Werkstätte verschiedene Gehilfen (darunter Stefano degli Azzi) wirkten, die den Stil des Meisters verinnerlichten. Wie im vorliegenden Fall kann sich der Stil und somit das Erscheinungsbild innerhalb eines einzigen künstlerischen Projektes leicht verändern. Einiges deutet aber darauf hin, dass die Entstehung der in Rede stehenden Bildminiaturen wohl etwas später als einst von mir postuliert (Freuler 1991), in die Zeit zwischen der 1366 datierten Matrikel der Hufschmiede (Rom, Biblioteca del Senato della Repubblica, Statuti mss 26, fol 3v) und den ersten gegen 1370 illuminierten Bänden der Chorbücher für San Giacomo Maggiore (Bologna Museo Civico Medievale MS 599) fällt. Die dominikanische Provenienz ergibt sich aus zwei weiteren Elementen desselben Antiphonars, einer hier ebenfalls angebotenen Bildinitiale M mit Dominikus und einer Dominikanerin unter seiner Obhut (Kat. 146) sowie der Bildinitiale F mit dem thronenden Thomas von Aquin im Fitzwilliam Museum in Cambridge (MSS 278b). Vgl. auch Kat. 146.

CHF 14 000 / 22 000 | (€ 14 430 / 22 680)

Venduto per CHF 20 900 (incl. premio dell'acquirente)
Non si assume alcuna responsabilità per la correttezza di queste informazioni.