Lotto 3213 - Z34 Impressionismo e arte moderna - venerdì, 21. giugno 2013, 16h00
ALFRED SISLEY
(Paris 1839–1899 Moret-sur-Loing)
A la lisière de la fôret - Les Sablons. Um 1884/85.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Sisley.
54,5 x 65,5 cm.
Die Authentizität des Werkes wurde vom Comité Alfred Sisley, Brame & Laurenceau, Paris, 26. april 2013 bestätigt. Provenienz: - Ernest May, Paris. - Enkelin von Ernest May (durch Erbschaft; bis 1991). - Privatsammlung Schweiz. Ausstellungen: - Tokio/Hokkaido/Okayama/Nara 1998: Monet, Renoir et les Impressionistes, Tobu Museum of Art, Tokio / Hokkaido Obihiro Museum of Art / The Okayama Prefectural Museum of Art / Nara Prefectural Museum of Art, 1998, Kat. Nr. 20, S. 58f. (mit Abb.) und S. 150. - Köln 2001: Miracle de la couleur, Wallraf-Richardtz-Museum, o. Kat. Nr., S. 440, Tafel S. 441. - Rotterdam 2003: Miracle de la couleur, Kunsthalle Rotterdam, Zwolle 2003, o. Kat. Nr., Tafel S. 41. - Turku 2005: Värin ihme – Impressionisteja ja postimpressionisteja. Yhteistyössä Kölnin Wallraf-Richartzmuseon (Färgernas mirakel – Impressionister och postimpressionister. I samarbete med Wallraf-Richartz-museet - Corboud-stiftelsen), Ausst. Kat. Wäinö Aaltosen museo (Wäinö Aaltonens museum), Turku, 2005, o. Kat. Nr., Abb. S. 40. - Köln 2006: Barbara Schaefer (mit einem Beitrag von Götz Czymmek), Französische Malerei des 19. Jahrhunderts II. Die Impressionisten und ihre Nachfolger – (=Bildhefte zur Sammlung, 13), hrsg. v. Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud/Stadt Köln), Köln 2006, S. 124 (o. Kat. Nr.). - Ostfildern 2008: Barbara Schaefer (Red.), Meister des Impressionismus/Masters of Impressionism. Die Kölner Sammlung/The Cologne Collection – Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, hrsg. v. Andreas Blühm, Ostfildern 2008, S. 302 u. Abb. S. 77 (oben). - Wien 2009/2012: Iris Schaefer/Caroline von Saint-George/Katja Lewerentz/Heinz Widauer/Gisela Fischer, Impressionismus. Wie das Licht auf die Leinwand kam, Ausst. Kat. Albertina, Wien 2009/2010, o. Kat. Nr., S. 308 u. Abb. 245, S. 243. - Aomori 2011: Painting Light: The hidden techniques of the Impressionists, Ausst. Kat. Aomori Museum of Art, Aomori 2011, Kat. Nr. 22. Sisleys Werke zeichnen sich durch ein besonderes Gefühl für den Bildraum, den Bildaufbau und das Spiel von Licht und Schatten aus. In dem vorliegenden Werk führt er den Betrachter an den Rand eines Waldes bei einem kleinen Dorf in der Île-de-France. Er lenkt den Blick jedoch nicht über den kleinen Sandweg in den weiten Hintergrund, sondern führt ihn direkt in das leicht ansteigende Gelände am Waldrandes. Über den unebenen Boden mit kleinen Grasflächen und Büschen über das fein gespannte Netz aus Schatten, das die noch kahlen Bäume auf die Böschung werfen bis zu dem Heuschober, der sich Wegesrand aufgeschichtet wurde. Ihn interessieren die verschiedenen Sträucher, deren Laub und Astwerk er in sensibler Palette wiedergibt, das Spiel von Licht und Schatten, das sich an diesem sonnigen Tag unter nahezu wolkenfreiem Himmel beobachten lässt. Alfred Sisley wird 1839 als Sohn eines englischen Geschäftsmannes in Paris geboren. Er wird von den Eltern für eine kaufmännische Ausbildung nach London geschickt, wo er mit den Werken der englischen Landschaftsmaler Willam Turner, John Constable und Richard Parkes Bonington in Berührung kommt. 1862 kehrt er mit dem Wunsch Maler zu werden nach Paris zurück und beginnt seine künstlerische Ausbildung im Atelier von Charles Gleyre, wo er Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Frédéric Bazille kennenlernt. Mit ihnen zieht er in den Wald von Fontainbleau, um dort in der freien Natur zu malen. 1866 stellt er im Pariser Salon sein erstes Gemälde aus. Seine frühen Landschaften sind vorwiegend in dunklem Kolorit mit gedeckten Brauntönen gemalt. Sie lassen den Einfluss von Gustave Courbet, Charles-Francois Daubigny und besonders Jean-Baptiste-Camille Corot erkennen. Um 1870 wendet sich Sisley zunehmend dem impressionistischen Malstil zu, seine Palette hellt sich merklich auf und er setzt die Pinselstriche in einem freieren Auftrag nebeneinander. Während des Deutsch-Französischen Krieges verliert die Familie Sisley ihr Vermögen, mit dem sie bislang auch Alfreds Lebensunterhalt finanzieren konnte. Alfred Sisley hält sich in dieser Zeit in London auf, wo er die Bekanntschaft des Kunsthändlers Paul Durand-Ruel macht, der ihn seitdem unterstützt. 1874 beteiligt sich Sisley mit fünf Gemälden an der ersten Impressionisten-Ausstellung. Er nimmt an insgesamt vier der acht Ausstellungen der Impressionisten teil, zuletzt 1882 mit 27 Gemälden. Seit Ende der 1870er Jahre entstehen Landschaftsgemälde aus der Gegend um Paris, Marly, Bougival und Louveciennes, in denen der Einfluss Claude Monets deutlich spürbar ist. Es sind Darstellungen von Straßen und Plätzen kleiner Orte, Flüssen und Kanälen zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten, in denen er der Vegetation, der Bewegung des Wassers und der Wolken besondere Aufmerksamkeit schenkt. Grün, Rosa und Violett zählen zu seinen bevorzugte Farben, deren Intensität sich im Laufe der Jahre verstärkt. Von 1883 bis 1889 lebt Sisley in Veneux-les-Sablons, ein Dorf in der Île-de-France bei Fontainebleau, dessen Umgebung er in einer Reihe von Landschaftsgemälden festhält. Hier ist es die noch lichte, erwachende Vegetation am Rand eines Waldes, die Sisley in den zarten und frischen Farben des Frühlings einfängt. Wirkungsvoll fallen die Schatten der schmalen Bäume auf der Böschung den kleinen Hang hinunter und sorgen so für einen kompositorisches Gegengewicht zu den aufstrebenden Stämmen und Ästen. In der Bildmitte ruht ein Heuschober, von dem aus der Blick auf den Spaziergänger fällt, der dem Betrachter einen Eindruck der Proportionen des gewählten Bildausschnittes vermittelt. Das Motiv des Heuschobers begegnet uns mehrfach in Landschaften des Künstlers sowie wiederholt in den Werken anderer Maler der Zeit wie Vincent van Gogh oder Claude Monet (Abb. 1), die ihre Motive auf den Feldern und Wiesen ihrer Umgebung finden. Ab 1883 gewinnt Sisley durch den Verkauf seiner Bilder langsam finanzielle Sicherheit. Während ihm seine Malerkollegen schon zu Lebzeiten große Bewunderung bringen, erfährt Sisley von den Kunstkritikern große Ablehnung. 1899 stirbt Sisley in Armut. Nur ein Jahr später erzielt sein Gemälde "Überschwemmung" von 1876 43.000 Francs. Heute zählen seine Gemälde zu den Meisterwerken der impressionistischen Malerei, die auf zahlreichen internationalen Ausstellungen präsentiert werden und in den Sammlungen vieler großen Museen zu finden sind.
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