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Lotto 1154* - A142 Mobili, porcellane e decorazioni - giovedì, 20. settembre 2007, 10h00

PAIR OF LARGE GILTWOOD FAUTEUILS "A LA REINE",Louis XV, stamped L.C. CARPENTIER (Louis Charles Carpentier, maitre 1752), Paris circa 1760. Shaped and finely carved gilded beech frames with dark blue silk velour covers with flowers and leaves. 67x48x45x95 cm. Provenance: from an important Paris collection. A very rare pair.

Louis XV, sign. L.C. CARPENTIER (Louis Charles Carpentier, Meister 1752), Paris um 1760.
Buche moulüriert und ausserordentlich fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries sowie vergoldet. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. Dunkelblauer Seidenveloursbezug mit Blumen und Blättern. 67x48x45x95 cm.

Provenienz: Aus einer bedeutenden Pariser Sammlung. Sehr seltenes Paar von hoher Qualität. L.C. Carpentier führte bis 1779 ein Atelier "à l'enseigne du Gros Chapelet" in der Rue de Cléry, war berühmt für Stühle und Betten und verheiratet mit einer gewissen Marie-Catherine Bardouillet. Er absolvierte eine 6jährige Lehre bei Louis Cresson und wurde danach dessen "compagnon". Carpentiers Karriere war kurz, aber brillant. Obwohl er 1752 die Meisterwürde erhielt, durfte er seine Werke erst ab 1760 signieren, nachdem er alle Schulden bei der Gilde bezahlt hatte. Die Berufskollegen schätzten Carpentier sehr, was die Ernennung zum "juré de la Communauté des maîtres-menuisiers" 1765 beweist. Zu seiner Kundschaft gehörte nicht nur die "grande noblesse" wie die Princes de Condé und de Conti, der Comte d'Artois, die Ducs d'Aumont, de Luxembourg und d'Orléans, die Duchesses de Villeroy und Mazarin, die Marquise de Brunoy und der Kardinal de la Rochefoucauld, sondern auch "fermiers-généraux", Bankiers und bedeutende Personen mit Macht und Einfluss wie Michel Bouvet, Rolin d'Ivy und Landry de Freneuse. Vor allem vom Prince de Condé erhielt Carpentier regelmässige Aufträge zur Herstellung zahlreicher Stühle für das Palais Bourbon, Château de Chantilly und andere Residenzen. Für Bourbon fertigte er namentlich verschiedene Canapés und ein prunkvolles, reich beschnitztes Bett aus vergoldetem Holz. Einige der Stücke für den Prince de Condé wurden nach Vorlagen des Architekten Bellisard gefertigt und mit Schnitzereien von Charles Lachenais und Antoine Rascalon geschmückt. Carpentier wurde vom Duc Philippe zum Hoflieferanten ernannt. Dieser beauftragte ihn mit der Herstellung von Mobiliar für mehrere Schlösser, u.a. für Hénonville. Carpentiers Sitzmöbel waren für ihre hervorragende Qualität und hohe Eleganz berühmt und brachten dem Ebenisten viele bedeutende Aufträge von Fürstenhöfen ein; unter anderem fertigte er ein reich beschnitztes Paar Bergèren aus vergoldetem Holz mit abgerundeten Rückenlehnen und leicht gebogten Seiten (ehemals Sammlung René Fribourg, verkauft am 17. Oktober 1963 in London), zwei Canapés und acht Fauteuils mit Gobelin-Bezügen (ehemals Schenkung Grog-Craven an das Musée du Louvre in Paris), zwei Bergèren und 8 Fauteuils mit Bezügen der Manufacture de Beauvais (Bestand des Museums Jacquemat-André in Paris) und 4 seltene, eher kuriose Fauteuils "confidents" (verkauft 1978 in Paris). Bereits die frühen Werke im "style Louis XV" und "style Transition" offenbaren die Markenzeichen dieses berühmten Ebenisten. Solche Sitzmöbel waren von einfacherer Ausführung und ohne Zweifel für eine weniger vermögende Kundschaft bestimmt - hauptsächlich moulürierte Stühle mit weichen Linien und Fauteuils, darunter sehr schöne Modelle "à chassis" (6 davon wurden 1986 in New York verkauft), Bergèren und Fauteuils "de bureau". Am 7. April 1779 verkaufte er seinen "fonds" an Jean Baptiste Claude Sené. Von diesem Tag an wurde er als "d'ancien menuisier, bougeois de Paris" bezeichnet, allerdings legte er die Tätigkeit nicht vollständig nieder, sondern fuhr fort, sein Unternehmen zu verwalten, was durch den Zusammenschluss 1780 mit Sené belegt wird.Carpentiers Karriere war kurz, aber brillant. Sein eher kleines Werk zeichnet sich durch qualitativ hochwertige Ausführung und das Verständnis für den zeitgenössischen Geschmack aus. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 165-168 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 30 (biogr. Angaben).

CHF 35 000 / 55 000 | (€ 36 080 / 56 700)


Venduto per CHF 45 600 (incl. premio dell'acquirente)
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