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Lotto 3219 - Z31 Impressionismo e arte moderna - venerdì, 09. dicembre 2011, 16h00

MAURICE DE VLAMINCK

(Paris 1876 - 1958 Rueil-la-Gadelière)
Dorfansicht mit Bäumen. Um 1912.
Öl auf Leinwand, doubliert.
Unten rechts signiert: Vlaminck.
65 x 51 cm.

Mit einem Gutachten des Wildenstein Institut, Paris, 5. Oktober 2011. Das Gemälde wird in den in Vorbereitung befindlichen Catalogue Critique de l'Oeuvre de Maurice Vlaminck aufgenommen. Provenienz: - Privatbesitz Zürich. Diese Dorfansicht von Vlaminck, um 1912 gemalt, dürfte ein zu dieser Zeit beliebtes Motiv der Seine bei Chatou zeigen, auch die Brücke von Chatou ist auf der rechten Seite sichtbar. Für Maurice de Vlaminck war Chatou zeit seines Lebens ein bevorzugter Malort. Im Sommer 1900 findet eine zufällige Begegnung mit André Derain statt, als sie beide im Zug von hier nach Paris sitzen, der entgleist. Auf dem Fussmarsch nach Paris lernen sich die beiden kennen, wobei Vlaminck von Derain im Gespräch dazu ermutigt wird Maler zu werden, worauf sie sich ein Atelier in Chatou teilen. Unter anderem aus dieser Zusammenarbeit führt man die Entstehung der fauvistischen Malerei zurück. Dieses Werk zeugt von der starken Verbundenheit des fauvistischen Malers mit der Farbe, trotz der bekannten Einschränkung der Palette zu der um diese Zeit beginnenden stark von Cézanne beeinflussten Phase. Als er ab 1907 vermehrt Zeit in Paris verbringt, beginnen sich andere Stilrichtungen auf sein Werk auszuwirken. Dabei wird sich die damals statt findende, bedeutende Cézanne-Retrospektive im Salon d'Automne als den stärksten Impulsgeber auf Vlamincks weitere Entwicklung erweisen; er ist von der intensiven Pinselführung und der Berücksichtigung des Lichtes von Cézanne begeistert und übernimmt dessen Palette mit akzentuierten Grün- und Blautönen. Er entwickelt sich weg vom Fauvismus, dessen Grenzen er ausgelotet hatte, hin zu einer neuen Ausgestaltung des Raumes, u. a. auch durch den Einfluss der Schlichtheit Afrikanischer Skulpturen, die der Maler ab 1905 zu sammeln begann. Mit neuer Entschiedenheit wagt er einen andersartigen Bildaufbau. Nun eher impressionistisch malend ist sein Farbauftrag ist sanfter und sensibler, mit einer offensichtlich stärkeren Formgebung, was manche geradezu als meisterhafte Weiterentwicklung seines Oeuvres bezeichnen (Vgl. Jean Selz, Vlaminck, Lugano 1965, S. 64).

CHF 70 000 / 90 000 | (€ 72 160 / 92 780)


Venduto per CHF 264 000 (incl. premio dell'acquirente)
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