Lotto 3423 - Z27 Postwar e contemporary art - venerdì, 04. dicembre 2009, 17h30
JORGE DE LA VEGA
(1930 Buenos Aires 1971)
Untitled. 1967.
Acrylic on canvas. Part 2 of a diptych.
Signed and dated lower left: de la Vega 67.
150 x 150 cm.
Der 2. Teil eines Diptychons. Jorge Luis de la Vega wird 1930 in Buenos Aires geboren. Sein Vater, ein passionierter Maler, erweckt in dem Jungen die Liebe für die Kunst. De la Vega, der sich im Laufe seines Lebens autodidaktisch zum Maler, Zeichner, Graphiker, Liedermacher, Architekten und Geschichtenschreiber ausbildet, organisiert bereits im Alter von 20 Jahren seine erste Einzelausstellung und zählt ab 1960 zum in der argentinischen Kunst federführenden Quartett der Gruppe "Nueva Figuraciòn". Einen der zahlreichen Höhepunkte in de la Vegas künstlerischen Laufbahn stellt 1965 die Teilnahme an der Gruppenausstellung "The Emergent Decade Latin American Painters and Paintings in the 1960's", am Solomon Guggenheim Museum in New York, dar. De la Vegas frühe Werke sind geprägt von der Auseinandersetzung mit der figurativen Malerei. Zu den bevorzugten Motiven gehören Blumen, Kneipen, Stilleben mit Alltagsgegenständen ("Ikonographie der Küche") und, im Speziellen, Akte. Er beginnt an zahlreichen Gruppenausstellungen teilzunehmen und schafft es nach und nach, sich innerhalb der Kunstszene von Buenos Aires einen Namen zu schaffen. De la Vega beginnt zu Beginn der 1950er Jahre die darzustellenden Sujets allmählich zu demontieren und in ihre Einzelteile zu zerlegen. Diesem neuen Ansatz liegt die Suche zugrunde, neue Bezüge innerhalb der einzelnen Farben, ihrer Beschaffenheit und der Formen herzustellen. Der Ansatz der Geometrisierung des "Bildraumes" auf der Leinwand entspringt zu dieser Zeit der Auseinandersetzung de la Vegas mit den damals international vorherrschenden Tendenzen wie der Pop Art, aber auch mit der Gruppe der "Artistas Modernos", die sich 1952 um den Kunstkritiker Aldo Pellegrini zusammenfindet und zu der unter anderen Tomàs Maldonado oder Claudio Girola gehören, ebenso wie José Fernandéz-Muro und Sarah Grilo. Mit der Formierung des "Grupo Nueva Figuraciòn" (Macciò, Deira, Noé und de la Vega) wird der Wirkungskreis der Künstler nicht nur in Argentinien grösser. Aufgrund zahlreicher Ausstellungen im Ausland macht die Gruppe die aktuelle Kunst Argentiniens vermehrt auch in Nordamerika und Europa bekannt (Paris, Wien, Brüssel oder Den Haag). Innerhalb der nationalen Kunstszene übernimmt die Gruppe in den 1960er Jahren eine Schlüsselfunktion. De la Vegas neue Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur, die sich in einer neuen Abstraktion manifestiert, findet schliesslich ihren Abschluss 1965 mit der Auflösung des "Grupo Nueva Figuraciòn". De la Vega lässt sich in New York nieder und findet seine neuen Motive in der Welt des Konsums. Durch seine Beschäftigung mit der aktuellen Graphik kommt de la Vega in Kontakt mit den damaligen Tendenzen. Die Art der Bilder, wie unser Beispiel zeigt, erinnern in ihrem Aufbau u.a. an Plattencovers von Santana. Das Experimentieren mit Halluzinogenen und den damit einhergehenden Erfahrungen hinterlassen auch in der damaligen Bildsprache ihre Spuren. Als 1965 am Solomon Guggenheim New York die Ausstellung "The Emergent Decade Latin American Painters and Paintings in the 1960's" eröffnet wird, zeigt de la Vega neuste Werke, die zum ersten Mal menschliche Figuren in psychedelischer Deformation zeigen. Elemente aus der Werbung, Fernsehen, Filmen oder Comics, sozusagen als Zitate der nordamerikanischen Popkultur, fügt de la Vega kaleidoskopartig auf der Leinwand zusammen. Das hier angebotene Gemälde ist ein wunderbares Beispiel für die Popart Jorge de la Vegas. Eine lachende Frauengestalt zeigt ihre perfekten Zähne. Das wehende Haar, wie es für die damalige Zeit typisch onduliert ist, flankiert ihr Gesicht. Unweigerlich werden im Betrachter Bilder hervorgerufen, wie er sie aus den Hochglanzmagazinen oder Filmen der damaligen Zeit bereits kennt: Models in der Vogue, Seifen-Werbungen, Aerobic-Videos, Wind, Sand und sich am Strand von Malibu sonnende Schönheiten etc. Das hier angebotene Gemälde ist nicht nur ein einzigartiges Beispiel für die Vielseitigkeit von Jorge de la Vegas Schaffen. Es ist auch ein aussergewöhnliches Zeugnis der damaligen Zeit.
CHF 180 000 / 280 000 | (€ 185 570 / 288 660)
Venduto per CHF 360 000 (incl. premio dell'acquirente)
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