Lotto 3060* - A172 Dipinti antichi - venerdì, 27. marzo 2015, 15h00
JAN BRUEGHEL the Younger and JAN VAN BALEN
(1601 Antwerp 1678) (1611 Antwerp 1654) Homage to Flora – Allegory of fruitfulness. Oil on panel. 55.5 x 75 cm. Expertise: Dr. Klaus Ertz, 25.6.2014. Provenance: European private collection.
Huldigung der Flora - Allegorie der Fruchtbarkeit.
Öl auf Holz.
55,5 x 75 cm.
Gutachten: Dr. Klaus Ertz, 25.6.2014. Provenienz: Europäische Privatsammlung. In einer sich tief im Hintergrund erstreckenden Landschaft sitzt die römische Göttin Flora mit einem Überflusshorn voller Blumen in ihrem linken Arm. Ihr Blumenkranz sowie die vielen bunten Rosenblüten zu ihren Füssen stellen ihre Attribute dar. Rechts von ihr präsentiert der mit Weinlaub bekränzte Bacchus dem Betrachter Weintrauben. Beide sind umgeben von zahlreichen Nymphen, Satyrn und Putten als ihr Gefolge. Diese mythologische Darstellung identifiziert Dr. Klaus Ertz als eine charakteristische Arbeit von Jan Brueghel d. J. und Jan van Balen, die in die 30er Jahre des 17. Jahrhunderts datiert werden kann. Sie entstand in Antwerpen als eines der wenigen Beispiele für die Zusammenarbeit der beiden Künstler. Brueghel gestaltete dabei die Landschaft, die Blumen und die Früchte, während sein Malerkollege die Figuren hinzufügte. Ertz vermutet, dass eine ähnliche Komposition mit dem Raub der Europa von Jan Brueghel d. Ä. und Hendrick van Balen, den Vätern unseres Künstlerpaares, als Vorlage für dieses Gemälde diente (Musée des Beaux-Arts, Valenciennes, Inv. Nr. 46.1-240, Öl auf Holz, 50 x 74 cm, um 1610-1620, siehe Ertz, Klaus / Nitze-Ertz, Christa: Jan Brueghel der Ältere. Kritischer Katalog der Gemälde, Lingen 2008-10, Bd. II, Kat. 368 mit Abb.). Eine Variante mit dem Raub der Europa von Jan Brueghel d. J. und Hendrik van Balen befindet sich im Kunsthistorischen Museum Wien (Inv. Nr. 814, Öl auf Holz, 42 x 63 cm, siehe Werche 2004, Kat. Nr. A92 mit Abb und Ertz, Klaus / Nitze-Ertz, Christa: Jan Brueghel der Ältere. Kritischer Katalog der Gemälde, Lingen 2008-10, Bd. II, Abb. 368/1, S. 747). Seit der Übernahme des väterlichen Ateliers 1625 beschäftigte sich Jan Brueghel d. J. vermehrt mit den Vorlagen seines Vaters. Dieses Gemälde ist ein weiterer Beleg dafür, wie Jan Brueghel d. J. es verstand, altes Gedankengut mit neuen Formen und eigenen stilistischen Mitteln zu verknüpfen. Er wiederholte einzelne Bildelemente und setzte sie neu zusammen. Dabei finden sich mythologische Darstellunegn eher selten im Oeuvre Jan Brueghel d. J., sodass dieses hier angebotene Gemälde eine besondere Rarität darstellt.
CHF 50 000 / 70 000 | (€ 51 550 / 72 160)
Venduto per CHF 67 200 (incl. premio dell'acquirente)
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