Lotto 385 - A170 Libri - sabato, 20. settembre 2014, 10h00
ORIENT - Ägypten -
Denon, Dominique-Vivant.
Voyage dans la Basse et la Haute Égypte, pendant les campagnes du général Bonaparte. 2 Bände. Mit 143 auf 142 (8 doppelblattgrossen) Kupfertafeln [gezählt 1-141 sowie 20bis u. 54bis].
Paris, P. Didot l'aîné, 1802. Royal-Folio. [3] Bll., 265, LIII S.; Titel u. Tafeln. Roter Ganzmaroquinband d. Z. über 7 erhabenen Doppelbünden, mit breiter Deckelbordüre u. Eckfleurons, Rücken mit Goldfileten in Felder unterteilt und mit antiken Urnen, Pokalen und einem Ährenbündel geziert, Innen- u. Stehkantenvergoldung, hellblaue Seidenvorsätze, Goldschnitt.
Ibrahim-Hilmy 172 - RIBA 841 - Graesse II, 362 - Erste Ausgabe. - Aussergewöhnliches Exemplar der Vorzugsausgabe auf grossem Vélinpapier mit napoleonischer Provenienz. - Denons Monumentalwerk über die Altertümer Ober- und Unterägyptens markiert den Beginn der europäischen wissenschaftlichen Aneignung dieses Kulturerbes. Im Gefolge von Napoleons Truppen bei dessen Ägypten-Expedition reisend, dokumentierte Denon 13 Monate lang nahezu alle erhaltenen Baudenkmäler nilaufwärts bis Assuan. "Die Denon'schen Bewertungen der ägyptischen Baukunst blieben in Zukunft verbindlich. Autoren und Architekten rezipierten Inhalt und Wesen seiner Texte, die auch als Anregungen zum Studium und zur Nachahmung ägyptischer Baukunst dienten." (F. Werner, Ägypten als Inbegriff des Erhabenen in der Baukunst, in: Seipel, Ägyptomanie, Wien 2000, S. 90). - Für die Publikation seiner Forschungen stand ihm die führende Druckerei seiner Zeit, das Pariser Haus von Pierre Didot zur Verfügung. Dieser stellte insgesamt 550 Exemplare her, von denen lediglich 150 auf Vélinpapier gedruckt wurden. Von dieser Vorzugsausgabe wiederum subskribierte Napoleon selbst 26 Exemplare (sowie 20 weitere der Normalausgabe). - Die Tafeln nach Vorlagen Denons - lediglich vier Tafeln gehen auf Napoleons Portraitmaler Michel Rigo zurück - wurden von Réville, Le Gouaz, Perrier, Berthault, Dufrène u.a. gestochen. - Der prachtvolle zeitgenössische Einband wurde wahrscheinlich von Lefebvre, einem Neffen Jean Claude Bozérians d. Ä. gebunden, in dessen Stil er auch arbeitete. - Vgl. Culot, J., C. Bozérian Nr. 25 u. Devauchelle, La Reliure en France, Nr. 37. - Zustand: Vereinzelte Tafeln minimal gebräunt oder stockfleckig, die Tafel Nr. 30 mit alt hinterlegtem kl. Randeinriss. - Provenienz: Gemäss Auskunft des Vorbesitzters wurde das Exemplar 1809 von Napoleon dem bayerischen Generalfeldmarschall Carl Philipp von Wrede (1767-1838) geschenkt, der es auf seinem, ebenfalls von Napoleon zum Geschenk gemachten Schloss Mondsee im Salzkammergut aufbewahrte. Es gehörte also zu jenen 26 Exemplaren, die Napleon für solche Zwecke erworben hatte. - Es verblieb bis zum Verkauf des Schlosses 1985 in Familienbesitz. - Heute Schweizer Privatbesitz.
CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)
Venduto per CHF 45 600 (incl. premio dell'acquirente)
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