Lotto 3014* - A166 Dipinti antichi - venerdì, 20. settembre 2013, 15h00
LUCAS GASSEL
(Deurne um 1488–1569 Brussels) Hieronymus in a landscape. Oil on panel. 59.9 x 79 cm. Provenance:–Private collection France circa 1953.–Drouot Richelieu auction, Paris, 24.6.1998, Lot7.–Piasa auction, Paris, 13.6.1997, Lot 6.–Private collection France. Exhibited: Paysages Flamands, de Herri Met de Bles à Jan Breughel, 18.4.-15.5.1953, No. 19.
Hieronymus in einer Landschaft.
Öl auf Holz.
59,9 x 79 cm.
Provenienz: - Privatsammlung Frankreich um 1953. - Auktion Drouot Richelieu, Paris, 24.6.1998, Los 7. - Auktion Piasa, Paris, 13.6.1997, Los 6. - Privatsammlung Frankreich. Ausstellung: Paysages Flamands, de Herri Met de Bles à Jan Breughel, 18.4.-15.5.1953, Nr. 19. Das hier angebotene Gemälde zeigt den Heiligen Hieronymus in einer Landschaft, knieend vor einem Altar in einem zu einer Ruine zerfallenem Renaissance-Gebäude. Auf dem Altar finden sich ein Gemälde, ein Kruzifix, ein Schädel als Memento Mori Motiv sowie das Attribut des Hieronymus', die rote Kardinalstracht. Der Heilige Hieronymus (342-420 v. Ch.) war der gelehrteste der vier spätantiken Kirchenväter und der Autor der Vulgata, der lateinischen Übersetzung der Bibel. Er lebte mehrere Jahre als Heremit in der syrischen Wüste, bevor er 382 nach Rom zurückkehrte, wo er zuvor gebildet und getauft worden war. Der Löwe, ein weiteres Attribut des Heiligen, den er Überlieferungen zufolge gezähmt hatte, in dem er ihm einen Dorn aus der Pfote entfernte, wacht liegend hinter ihm. Im Hintergrund erstreckt sich eine weite Landschaft mit zahlreichen Hügeln und Wäldern und im Mittelgrund sind Reisende und eine Stadt an einem Fluss sichtbar. Das bisher bekannte Oeuvre Lucas Gassels umfasst acht teilweise signierte und datierte Gemälde und zwei Zeichnungen, die zwischen 1538 und 1668 entstanden sind. Gassel wurde vermutlich in der Werkstatt Joos van Cleves (um 1485-1540) geschult, in der Antwerpener Tradition der flämischen Landschaft, die von Joachim Patinirs (um 1475-1524) etabliert und von seinem Neffe Herri met de Bles (um 1500-1559) weitergeführt wurde. Diese Landschaften sind von einem hohen Horizont und einer hohen Perspektive gekennzeichnet, die einen weiten Blick auf das Umland ermöglichen. Dabei ist die Abbildung der Natur in ihren Einzelheiten von Bergen, über Flüsse und Seen, bis zu Täler, Wäldern und Höhlen charakteristisch für diesen Landschaftstypus. Der hohe Detailgrad dieser Darstellungen ist auch in dem hier angebotenen Gemälde auf charakteristische Weise zu erkennen. Zudem wurde typischerweise die Farbe zur Erzeugung einer atmosphärischen Perspektive genutzt - braun im Vordergrund, grün im Mittelgrund und blau im Hintergrund. Auch wenn die Figuren darin oft klein erscheinen, wurden diese Bilder nicht als reine Landschaften verstanden, denn sie beinhalten stets eine religiöse Darstellung. Diese trägt meist eine ländliche Thematik in sich, so beispielsweise der Heremit Hieronymus, die Flucht nach Ägypten oder der predigende Heilige Johannes. Das hier angebotene Gemälde ist ein charakteritisches Beispiel dieser geschickten Einbettung einer religiösen Thematik in eine detailreich gemalte Landschaft.
CHF 80 000 / 120 000 | (€ 82 470 / 123 710)
Venduto per CHF 132 000 (incl. premio dell'acquirente)
Non si assume alcuna responsabilità per la correttezza di queste informazioni.