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Lotto 3041 - A162 Dipinti antichi - venerdì, 21. settembre 2012, 15h00

BALTHASAR VAN DER AST

(Middelburg circa 1593–1657 Delft)
Stilleben mit Früchten auf einem Porzellanteller, einem Papagei auf einem Flechtkorb, Muscheln und Insekten.
Öl auf Holz.
Unten links auf der Steinplinthe signiert: B. van der Ast.
49 x 76 cm.

Provenienz: - Schweizer Privatsammlung seit circa 1920. - Durch Erbfolge an heutige Besitzer, Schweizer Privatbesitz. Dieses Stilleben, welches kürzlich in einer Schweizer Privatsammlung entdeckt wurde, ist eine Bereicherung für das Oeuvre von Balthasar van der Ast und stellt ein charakteristisches Beispiel für die reife Schaffensphase des Malers dar. Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag, bestätigt die Eigenhändigkeit, wofür wir ihm danken, und datiert es in die Mitte der 1630er Jahre, als der Maler in Delft tätig war. Dargestellt sind auf einer Tischplatte scheinbar willkürlich platzierte Früchte, teilweise auf einem blau-weiss dekorierten Porzellanteller, teilweise unter einem umgestülpten Flechtkorb, auf dem ein Papagei sitzt. Links unten findet sich ein Arrangement aus verschiedenen seltenen Muschelarten, das zur Rechten durch eine roséfarbene Rose ausgeglichen wird. Ferner wird die Darstellung durch kleine Insekten, wie eine Libelle, eine Fliege, eine Raupe und eine kleine Eidechse belebt. Stilistisch wie kompositorisch lässt sich dieses Stilleben mit dem signierten und um circa 1640 zu datierenden Stilleben von Balthasar van der Ast vergleichen (siehe RKD Nr. 48164, Öl auf Holz, 54,8 x 100,5 cm), wo ebenfalls der umgestülpte Flechtkorb, auf dem ein Papagei sitzt, sowie die Früchte auf einem Teller, belebt durch kleine Insekten, aufgegriffen werden. Häufig findet sich chinesisches Porzellan in grösster Detailtreue und -vielfalt in den Stilleben von van der Ast, wie bei diesem Beispiel eindrücklich zu sehen ist, das durch den aufblühenden Handel mit Ostasien auch in die Niederlande gelangte und sich grösster Beliebtheit bei den zu Wohlstand gelangten Bürgern erfreute. Balthasar van der Ast zählt zu der bedeutenden Bosschaert-Dynastie, die vor allem durch seinen Schwager, Ambrosius Bosschaert d. Ä., massgeblich die Entwicklung des eigenständigen Stillebens in der niederländischen Malerei des frühen 17. Jahrhunderts geprägt hat. Van der Ast war zwanzig Jahre jünger als Bosschaert d. Ä., der seine Schwester 1604 geheiratet hatte, und nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1609, lebte van der Ast fortan im Hause seines Schwagers und wurde dessen Schüler. Van der Ast liess sich von der Themenwahl Bosschaerts inspirieren und spezialisierte sich auf die Darstellung von Früchten, Blumen, Insekten und exotischen Muscheln. Spätestens ab dem Jahr 1619 lebte van der Ast in Utrecht, wo er Mitglied der Lukasgilde war. Es wird vermutet, dass Jan Davidsz. De Heem zu seinen Schülern zählte. Ab 1632 lebte Balthasar van der Ast in Delft, wo er 1633 heiratete und 1657 verstarb.

CHF 150 000 / 200 000 | (€ 154 640 / 206 190)


Venduto per CHF 174 000 (incl. premio dell'acquirente)
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