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Lotto 1192* - A149 Mobili, porcellane e decorazioni - giovedì, 18. giugno 2009, 10h00

TERRACOTTA GROUP "AUX CHINOIS", Louis XVI, after designs by F. BOUCHER (Francois Boucher, 1703-1770), dated and inscribed 1799 ROME. On oval, gilt wood plinth. H 47 cm, W 45 cm.

Louis XVI, nach Vorlagen von F. BOUCHER (François Boucher, 1703-1770), dat. und bez. 1799 ROME.
Terracotta. Sitzende junge Frau mit faltenreichem Gewand und Fächern, ein mit 2 Hähnen spielendes Kind beobachtend, dahinter stehende junge Frau mit Rosenblüten in den Händen, auf feinem Rundsockel. Auf vergoldetem, ovalem Holzsockel. H 47 cm, B 45 cm.

Provenienz: Aus einer Pariser Sammlung. Ausserordentlich feine Gruppe von bestechender Qualität. Eine Tapisserie der Manufacture d'Aubusson aus der Folge der "Tenture Chinoise" nach Vorlagen von F. Boucher mit sehr ähnlichen Figuren und Kompositionen befand sich in den Sammlungen des Château de Vincy und wurde in unserer März-Auktion 2007 (Katalognr. 1146) verkauft; man vergleiche den Habitus, die Kleidung und die Frisuren der weiblichen Figuren und die Ähnlichkeiten bei den Kindern. F. Boucher erhielt den ersten Zeichenunterricht von seinem Vater, der ein Pariser Stickmusterzeichner und Kupferstecher war. Später absolvierte Boucher eine Lehre beim berühmten François Le Moyne, dem Schöpfer des meisterhaften Deckenschmuckes im Schloss von Versailles. Danach trat Boucher als Gehilfe in die Werkstatt des Kupferstechers Jean-Franc Cars ein, wo er allerdings nur Kopfleisten für Druckschriften und Kartuschen mit Sinnbildern fertigte. 1721 schuf er seine ersten Originalentwürfe für die "Histoire de France" von Daniel, darauf folgten Radierungen nach Watteau, der den jungen Künstler wohl am stärksten beeinflusste. Nach mehreren Studienaufenthalten in Rom und Venedig kehrte Boucher nach Paris zurück, wo er bald zu Ruhm und Wohlstand kam, da es ihm gelungen war, berühmte Persönlichkeiten aus der Finanz-, Mode- und Musikwelt als Kunden zu gewinnen. Ab 1731 kletterte Boucher die Karriereleiter der Pariser Akademie hoch, wurde "agréé", Mitglied, "adjoint professeur", Professor, "adjoint à recteur" und schliesslich 1761 zum Rektor, 1765 gar zum Direktor der Akademie ernannt. 1734 wurde Boucher von seinem Freund Odry an die Manufacture de Beauvais gerufen, wo er viele Entwürfe für Tapisserien schuf. Mit Vorliebe zeichnete er Vorlagen wie "La bonne aventure", "La fontaine d'amour", "Amynthe et Sylvie", rein ornamentalische Designs und chinesische Motive. 1765 wurde Boucher zum "peintre du Roi" ernannt und musste die Leitung der Gobelin-Manufaktur abtreten. Eines von Bouchers berühmtesten Modellen für seine Malerei war Madame de Pompadour, die Mätresse von König Louis XV. Bouchers Schaffenskraft war äusserst ungewöhnlich. Er fertigte, gemäss seinen eigenen Angaben, 10 000 Zeichnungen, unzählige Gemälde und Entwürfe.

CHF 38 000 / 58 000 | (€ 39 180 / 59 790)


Venduto per CHF 45 600 (incl. premio dell'acquirente)
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