Lotto 3019 - A148 Dipinti antichi - venerdì, 27. marzo 2009, 15h00
BENEDETTO GENNARI
(Cento 1637–1715 Bologna) Jacob blesses Isaac. Oil on canvas. 145 x 200.5 cm. Provenance : Commissioned by Vincenzo Gonzaga, Duke of Guastalla (1634–1714) in October 1695 Our thanks to Professor Francesca Baldessari for confirming the artist as Benedetto Gennari the younger, on examination of the original. Dr. Erich Schleier also confirmed the artist to be Gennari on examination of a photograph.
Isaak segnet Jakob.
Öl auf Leinwand.
145 x 200,5 cm.
Provenienz : Gemalt im Auftrag von Vincenzo Gonzaga, Herzog von Guastalla (1634 - 1714) im Oktober 1695 (Nr. 51 in der Nota Autografa di Benedetto Gennari dei Quadri esequiti in Bologna dal 1692 al 1715: un quadro compagno delli sudetti due entrovi espresso quando Isac bandisce Jacob da lui creduto Esau per l'inganno delle pelli di capretto e n'e presente Rebecca et una vecchia che mostrano allegrezza e riso per il buon sucesso della frode sudetta; no. 35 der Nota Autografa di Gianfrancesco Gennari nipote di Bendetto, dei Quadri eseguiti dal 1692 al 1709: Nel mese di ottobre ha terminato un quadro compagno degli altri due fatti per il Ser. Mo di Guastalla con entrovi espresso quando Isac bandisce Giacob da lui creduto Esau per l'inganno delle pelli di capretto e vi e presente Rebecca et una vecchia che mostrano allegrezza e risa per il buon successo della fine suddetta. L'ha avuto S.A. sudetta; beide Dokumente werden als Teil der Raccolta di Memorie del Pittore Benedetto Gennari in der Biblioteca Communale dell'Archiginnaio in Bologna aufbewahrt und wurden von P. Bagni in 1986 publiziert; siehe Literatur). Literatur: Bagni, Prisco/ Mahon, Denis: Benedetto Gennari et la Bottega di Guercino, Bologna 1986, S. 125, note 125, 171, Nr. 51; S. 184, unter Nr. 35 Dieses vor kurzem in einer Schweizer Privatsammlung aufgetauchte Gemälde war bislang nur aus Dokumenten bekannt und ist somit als eine bedeutende Wiederentdeckung zu bezeichnen. Erwähnt in der Nota Autografa des Malers und der Nota Autografa seines Neffens Gianfrancesco (Bagni/Mahon, ebd. ), gehört es zu der Gruppe von insgesamt 11 Gemälden, die Gennari in den Jahren 1696 - 1700 für den Herzog von Guastalla für die Inneneinrichtung des Palazzo Ducale in Guastalla malte. Vincenzo Gonzaga (1634 - 1714) wurde 1692 Herzog von Guastalla. Diesen Titel und die damit verbundenen Rechte auf das Herzogtum folgten aufgrund seiner Eheschliessung mit Maria Vittoria Gonzaga (1659 - 1707), der Tochter von Ferrante Gonzaga, dem Herzog von Guastalla. Da Ferrante verstarb ohne ihrem Ehemann einen männlichen Nachfolger zu schenken, somit wurde das Herzogtum Guastalla zunächst mit Mantua zusammengeschlossen. Erst nachdem Vincenzo seine Rechte beim Kaiser eingefordert hatte, wurde ihm das Gebiet 1692 übergeben. Unter Vincenzo begann in Guastalla eine Epoche neuer Initiativen in den unterschiedlichsten Bereichen, vor allem aber in den Künsten. Vincenzo war bemüht, seinem Land grosses Ansehen und Macht zu verschaffen und der Plan seine Tochter Maria Isabella (1680 - 1726) mit dem Sohn Kaiser Leopolds von Habsburg zu vermählen, fiel in die gleiche Strategie. Für diese geplante Vermählung wurde Benedetto Gennari vom Herzog im März 1696 nach Guastalla gerufen, um Maria Isabella zu portraitieren. Aus der Nota Autografa des Malers geht hervor, dass es sich hier um zwei Portraits gehandelt haben muss, aufgelistet unter den Nummern 25 und 26, die beide an den Hof in Wien geschickt worden sein sollten, doch keines dieser Portraits ist heute bekannt. Neben den Portraits seiner Tochter, erhielt Gennari in den Jahren 1696 - 1700 vom Herzog von Guastalla den Auftag, eine Serie von Gemälden zur Ausschmückung des Palazzo Ducale anzufertigen. Es handelte sich hierbei um insgesamt 11 Leinwände, die unter den Nummern 49 - 60 in der Nota Augrafa des Malers aufgelistet sind (siehe Bagni/Mahon, ebd. S. 170/3). Aus den Nota Autografa des Gianfrancesco geht hervor, dass Gennari ab Oktober 1696 und in den folgenden Jahren ausschliesslich an diesem Auftrag tätig war. Dabei gehörte das hier angebotene Gemälde mit "Jacob segnet Isaac" zu der ersten Gruppe von insgesamt drei Gemälden von 'media grandezze', die schon in Oktober abgeliefert wurden. Die anderen zwei Gemälde dieser Gruppe stellen Herkules und Äolus und Venus in der Grotte von Vulkan dar (Nota Autografa, Nr. 49 und 50; Bagini/Mahon, ebd. S. 171). Von der Folge von 11 Gemälden, die Gennari für den Herzog di Guastalla malte, sind durch die Wiederentdeckung der hier angebotenen Darstellung des Jacobs mit Isaacs jetzt zwei Gemälde bekannt. Das andere Gemälde unter Nr. 24 in der Nota Autografa des Gianfrancesco erwähnt (siehe Bagini/Mahon, ebd., S. 183), stellt Venus und Amoretti dar, und befindet sich heute in einer Privatsammlung. Diese Wiederentdeckung ist ferner von kunsthistorischer Bedeutung, da Gennaris Oeuvre bis heute noch lange nicht vollständig erschlossen ist. Eines der wenigen bislang bekannten Gemälde Gennaris, ist die Anbetung der Hirten, Öl auf Leinwand, 97 x 130 cm, im Museum of Fine Arts, Boston, Inv. Nr. 94.173 (Bagni/Mahon, ebd., S. 130, Nr. 80, mit Abb.), das im November/ Dezember 1693 entstand. Stilistisch kommt dieses dem hier angebotenen Lot sehr nahe, wobei vor allem die Gesichter der Rebecca und der Madonna sehr verwandt sind. Wir danken Professor Francesca Baldessari für die Bestätigung der Autorschaft Benedetto Gennaris d. J. nach Begutachten des Originals und für ihren wichtigen Hinweis der Erwähnung in der Nota Autografa des Malers. Dr. Erich Schleier hat anhand eines Photo ebenfalls die Autorschaft von Gennari bestätigt. Auch ihm möchten wir hiermit für seine Hilfe bei der Katalogisierung dieses Los danken.
CHF 60 000 / 80 000 | (€ 61 860 / 82 470)
Venduto per CHF 72 000 (incl. premio dell'acquirente)
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