Lotto 3036* - A142 Dipinti antichi - venerdì, 21. settembre 2007, 15h00
PETER BINOIT
(Cologne 1590–1632 Hanau) Engobe vase with flowers. Oil on copper. 39 x 30 cm. Provenance:–Private collection Amersfort 1961.–Private collection Germany. Exhibited:–as loan exhibit since 1993 at the Historischen Museum Frankfurt a.M..–Stuttgart, 1993, Georg Flegel, Stilleben, p. 272, cat. No. 149, ill. p270.–Amsterdam 1994, De Tulp en de Kunst, De Nieuwe Kerk, 8.10.1994–6.11.1994.
Engobevase mit Blumen.
Öl auf Kupfer.
39 x 30 cm.
Provenienz: - Privatbesitz Amersfort 1961. - Privatbesitz Deutschland. Ausstellungen: - Das Gemälde war als Dauerleihgabe seit 1993 im Historischen Museum Frankfurt a.M. ausgestellt. - Stuttgart, 1993, Georg Flegel, Stilleben, S. 272, Kat. Nr. 149, Abb. S270. - Amsterdam 1994, De Tulp en de Kunst, De Nieuwe Kerk, 8.10.1994 - 6.11.1994. Literatur: - Bott, G.: Stillebenmalerei des 17. Jh. Isaak Soreau, Peter Binoir, in: Kunst in Hessen und am Mittelrhein, Bd. 1 und 2, 1962, Nr. 4. - Hairs, M.-L.: The flemish Flower Painters in the XVIIth Century, Brüssel 1985, S. 458. - Ausstellungskatalog, Georg Flegel, Stilleben, Stuttgart 1993, S. 272, Kat. Nr. 149, Abb. S270. - Bott, G.: Die Stillebenmaler Soreau, Binoit, Codino und Marrell in Hanau und Frankfurt 1600 - 1650, Hanau 2001, S. 197, Nr. WV.B.4, Abbildung. Über die Anfänge des in 1590 in Köln geborenen Peter Binoits und dessen spätere Übersiedlung nach Frankfurt sind uns so gut wie keine Daten überliefert. Das früheste erhaltene Stilleben ist eine auf Kupfer gemalte Porzellanvase mit Blumen, das mit seinem Monogramm und der Datierung versehen ist: P/B Fe 1611 (Öl auf Kupfer, 48 x 32 cm, Hessisches Landesmuseum, Darmstadt, in: Bott, Gerhard, 2001, WV. B. 1, S. 196). Es ist nicht geklärt, ob dieses Gemälde im Atelier des in Hanau anerkannten Meisters Daniel Soreau (1586 - 1619) entstand, denn urkundliche Hinweise, die den Aufenthalt Binoits in Frankfurt belegen, sind erst aus der Zeit nach dem Tod Soreaus bekannt. Binoit heiratete in Hanau am 15. Februar 1627 die Nichte Soreaus, Sarah Soreau, welche die Tochter seines in Frankfurt lebenden Bruders Simon Soreau war (ebenda, S. 25). Binoit musste allerdings bereits vor seiner Heirat in Hanau zu Ansehen gelangt sein, denn am 7. September 1623 wurde "Peter Benoi, ein Malergesell" bei einer Taufe in der reformierten Kirche der Alstadt Hanau als Pate für Maria Neidhart, Tochter des Schneiders Hector Neidhart, eingetragen (ebenda). Aber auch der Künstler selbst belegt seinen Aufenthalt in Frankfurt in dem Gemälde einer Porzellanvase mit Blumen im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt (ebenda, WV.B 14; Abb. 43, S. 50), das er signiert und datiert sowie auf den Entstehungsort hinweist: "P. Binoit. Francfort 1620". Bei der Komposition des frühsten Blumenstillebens von 1611 und bei späteren Gemälden greift Binoit auf druckgrafische Vorlagen zurück, die in Frankfurt in dieser Zeit erschienen waren. So finden sich in den Kupferstichen von Jacob Hoefnagel "Architeypa Studiaque Patris GoergII HoefnagelII", die nach Originalen seines Vaters Joris Hoefnagel gestochen wurden, ähnliche üppige Blumensträusse in Vasen, die alle symmetrisch arrangiert zu sein scheinen. Ingvar Bergström bezeichnet dieses Arrangement als "radial composition", das sich als Besonderheit der Blumenmalerei in Frankfurt und Hanau identifizieren lässt (Bergström, Ingvar: Flower-Pieces of Radial Composition in European 16th und 17th Century Art, in: Album Amicorum J.G. van Gelder, Den Haag 1973, S. 22ff.). Der hier angebotene, sehr gut erhaltene Blumenstrauss, der durch seine feine Malweise und leuchtende Farbigkeit zu den qualitätsvollen Werken Peter Binoits zählt, lässt sich stilistisch und kompositorisch in diese frühe Zeit einstufen. Dabei scheint das selbe Repertoire an Blumensorten aufgegriffen und stellenweise auch der selbe Standort gewählt worden zu sein. So finden sich auf beiden Darstellungen die zwei voll erblühten Schwertlilien, die den Strauss an oberster Stelle bekrönen. Die rotgelbe glockenförmige Tulpe taucht ebenfalls bei beiden Sträussen auf, ebenso wie die seltene Schachbrettblume, die auch von Georg Flegel (1566 -1636) bevorzugt wurde. Akeleiblüten, Kapuzinerkresse, Rosmarinzweige, eine Ripse mit Maiglöckchen und Lederblümchen werden ebenfalls hinzugefügt. Aber noch eher als das Gemälde in Darmstadt, kann unser Blumenstrauss mit dem Werk im Museum der Bildenden Künste in Budapest verglichen werden, das signiert und datiert ist: "P/B 16.13" (Öl auf Kupfer, 38 x 29 cm, siehe ebenda, WV.B.3, S. 196, Abb. 44, S. 51). In einer vergleichbaren braunen Tonvase ist das Blumenbouquet mit fast den gleichen Blumensorten arrangiert, nur die Tulpen wurden variiert und die kleinen Käfer auf der Tischplatte. Der markante Hirschhornkäfer zur Linken sowie die drei Muscheln zur Rechten scheinen jedoch genau identisch zu sein.
CHF 250 000 / 350 000 | (€ 257 730 / 360 820)
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