BLANCHET, ALEXANDRE
* 23.4.1882 PFORZHEIM, † 25.12.1961 GENÈVE
Maler und Skulpteur.Alexandre Blanchet absolvierte eine Lehre als Emailmaler und besuchte gleichzeitig die Ecole des Arts Industriels in Genf. 1905 erhielt er ein Lissignol-Stipendium, das ihm einen ersten Aufenthalt in Paris ermöglichte, und dank einem Preis beim Diday-Wettbewerb konnte er 1906 eine Reise nach Italien unternehmen. 1907 liess sich Blanchet in Paris nieder, wo er sich mit René Auberjonois und Charles Ferdinand Ramuz befreundete, dessen Nouvelles et morceaux (1910) er illustrierte. Ab dieser Zeit stellte der Künstler seine Werke regelmässig aus, dies sowohl in Paris, wo seine Werke von der Kritik hochgelobt wurden, als auch in Genf und in der übrigen Schweiz, wo sich die ersten Sammler für ihn zu interessieren begannen. Sein Gemälde Les deux amies wurde 1912 am Pariser Salon d'Automne und im darauffolgenden Jahr an der Armory Show in New York gezeigt, wo es vom Sammler John Quinn erworben wurde.
Nach seiner Rückkehr nach Genf 1914 beteiligte sich Blanchet am Premier Salon des Cahiers vaudois und ab dem folgenden Jahr an verschiedenen Gruppenausstellungen in Zürich, Winterthur und Bern, wo er mehrere treue Sammler fand. Dazu zählte insbesondere Max Wassmer, der zu seinem Mäzen wurde. Ab 1918 begann er, sich neben der Malerei (Porträts und Selbstporträts, Landschaften, Stillleben) auch mit der plastischen Kunst zu beschäftigen, und betätigte sich dabei vor allem als Bildnisplastiker. Von Aufenthalten im Wallis brachte er zwei grosse Bilder zurück, die seine Neigung zur Monumentalmalerei belegen. Nachdem er sich 1922 in Confignon niedergelassen hatte, konnte er diese Vorliebe wiederholt ausleben. So führte er etwa die Wandbemalung im Bundesgericht in Lausanne (1925–1927) aus und schuf Kompositionen für die Kirchen Christ-Roi in Tavannes (1930), Saint-Joseph in Genf (1943) und Sacré-Cœur in Genf (1947).
Von 1930 bis 1942 unterrichtete Alexandre Blanchet an der Ecole des Beaux-Arts in Genf. 1944 wurde dem Künstler Retrospektiven in der Kunsthallen Basel und Bern gewidmet. Alexandre Blanchet wurde 1947 mit dem ersten Preis der Stadt Genf ausgezeichnet und übernahm bis Ende der 1950er Jahre mehrere Porträtaufträge. Blanchet wurde zu seinen Lebzeiten sowohl dies- als auch jenseits der Saane gleichermassen geschätzt.
In der Zwischenkriegszeit zählte er zusammen mit dem Waadtländer René Auberjonois und dem Genfer Maurice Barraud zweifellos den Westschweizer Malern, die am regelmässigsten eingeladen wurden, ihr Heimatland an den grossen Ausstellung von Schweizer Kunst im Ausland zu vertreten. Der Beginn seiner Karriere war geprägt durch den Einfluss von Hodler, an dem kein Weg vorbeiführte. Die Gedächtnisausstellung zu Ehren von Cézanne, die 1907 in Paris durchgeführt wurde, veranlasste Blanchet allerdings dazu, sich in seinem Schaffen auf einen «lateinischeren» Kunststil auszurichten. Von Hodler bewahrte er noch während einigen Jahren die klaren Umrisslinien ebenso wie gewisse symbolistische Motive (auch wenn er diesen rein beschreibende Titel gab), während er von Cézanne den «modulierende» Farbauftrag übernahm, um so auf einer saugfähigen Leinwand, die das Dumpfe des Stoffes betont, Figuren aus ihrer Mitte heraus aufzubauen.
1913 zeigte sich in einigen seiner Gemälde gar die flüchtige Versuchung, die Form nach den Regeln des Frühkubismus zu analysieren. Diese Hybridisierung der Schweizer Kunst durch Frankreich wurde insbesondere von deutschen Sammlern sehr geschätzt. Danach verfestigte sich Blanchets künstlerisches Schaffen in einer Atmosphäre der Ruhe und Gelassenheit. Seine Pinselführung wurde glatter und weicher, um die Schönheit der einfachen Geste vor Augen zu führen. Seine monumentalen Kompositionen standen nicht mehr im Zeichen des Heldentums von Hodler, sondern zeigen Motive aus dem alltäglichen Lebens, der Arbeit auf den Feldern oder in den Weinbergen. Schliesslich wendete Blanchet ab 1935 eine Technik der kleinen Farbtupfer an, die ihn dazu verleitete, seine Bilder so lange zu überarbeiten, bis sie «ermattet» waren. Hier findet man Cézannes Problem mit der «réalisation» wieder – der eigentlichen malerischen Tätigkeit –, nur mit dem Unterschied, dass diese sogenannte Pastillée-Technik für Blanchet wichtiger zu sein scheint als die Kreativität. Der Kunstmarkt hat ihn denn auch in dieser letzten Periode weniger freundlich aufgenommen.
SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz
Paul-André Jaccard, 2004, aktualisiert 2016 Übersetzung: Irene Bisang ;https://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4000034
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