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Lot 1092* - A138 Mobilier, Porcelaine & Décoration - mercredi, 20. septembre 2006, 10h00

IMPORTANT MIRROR WITH "VERRE EGLOMISE", late Régence, after models by G. PRECHT (Gustaf Precht, 1698 Stockholm 1763), Sweden, 18./19th century Finely carved and gilt hardwood, also with "verre églomisé"; with leaves and frieze in 2 gold tones on black ground. The mirror plate probably replaced. Restored. H 142 cm, W 67 cm. An exceptionally fine mirror

späte Régence, nach Modellen von G. PRECHT (Gustaf Precht, 1698 Stockholm 1763), Schweden, 18./19. Jh.
Hartholz fein beschnitzt und vergoldet sowie "verre églomisé"; auf schwarzem Fond Blätter und Zierfries in 2 Goldtönen. Rechteckiger, randprofilierter Rahmen mit herzförmig durchbrochenem Blumen- und Kartuschenaufsatz. Das Spiegelglas wohl ersetzt. Restaurationen. H 142 cm, B 67 cm.


Ausserordentlich feiner Spiegel von hoher Qualität. G. Precht war schwedischer Bildhauer, Modelleur, Holzschnitzer, Entwurfzeichner, Pyrotechniker sowie Möbel- und Spiegelhändler. Er besass mit seinem Bruder Christian ein Möbelgeschäft in Stockholm und führte nach dem Tod des Vaters die Spiegelproduktion fort. Laut Salvius fertigte er "nicht nur allerlei Schmuck für die Kirchen, wie Altarbilder und Kanzeln, ritterliche und adelige Wappenbilder und Wappen für die Kirchen, sondern auch kleinere Spiegel, Lichtplatten und grössere Spiegel mit vergoldeter Bildhauerei, oder Glasrahmen nach französischer und englischer Art". Precht zeichnete auch Entwürfe für Silberschmiedearbeiten und baute Blasinstrumente und Pauken. Von Precht gefertigte Spiegel befinden sich heute im Nordischen Museum und im Nationalmuseum von Stockholm. Qualitativ ausserordentlich hochstehende Hinterglasmalereien galten lange als Werke venezianischen Ursprungs, die für den schwedischen Markt gefertigt worden waren. Neusten Forschungsergebnissen zufolge müssen diese Arbeiten aber Burchard Precht und seinen Söhnen zugeschrieben werden. "Verre églomisé" ist die französische Bezeichnung für eine spezielle Art der Hinterglasmalerei mit Lackfarben. Eine Vorform des Eglomisierens war bereits in der Spätantike bekannt. Der Begriff "églomisé" wurde vom Namen des Pariser Kunsthändlers und Rahmenerzeugers J.B. Glomi (gest. 1786) abgeleitet, der die Technik vor allem anwandte, um Rahmen von Bildern und Spiegeln zu verzieren. In großem Umfang wurde das Eglomisieren im 19. Jahrhundert betrieben, um Schilder herzustellen. Von dieser Technik kennt man drei verschiedene Arten: 1. Das Hintermalen von Glas mit Lacken, wobei die Ornamente und Darstellungen im Lack ausgespart oder ausgekratzt werden. Die freien Stellen unterlegt man dann mit spiegelnder glatter oder zerknitterter Gold- bzw. Silberfolie. Schriftzüge werden im Allgemeinen nicht ausgespart, sondern freigekratzt. Bei Glasbechern erfolgt der Schutz der Verzierungen gewöhnlich durch ein eingesetztes zweites Glas. Rahmen mit Glaseinsätzen haben die Rückwand des Rahmens als Schutz. 2. Silhouettierte Darstellungen aus Gold- oder Silberfolie werden auf die Rückseite eines Glases aufgebracht und das Umfeld lackiert. Für die Binnenzeichnungen auf den Folien werden Radiernadeln verwendet. 3. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden häufig bereits vorher bemalte Folien an der Rückseite eines Glases aufgebracht. Das Aussehen entspricht dem einer Eglomise-Malerei. Die Herstellung ist aber einfacher, weil nicht in Hinterglasmalerei gearbeitet werden muss, sondern wie bei einer herkömmlichen Malerei vorgegangen werden kann. Lit.: G. Child, World Mirrors, 1650-1800, London 1990; S. 299 (Abb. eines G. Precht zugeschriebenen Spiegels mit "verre églomisé"). Thieme/Becker, Leipzig 1999; 27/28, S. 367 (biogr. Angaben).

CHF 14 000 / 18 000 | (€ 14 430 / 18 560)

Vendu pour CHF 20 400 (frais inclus)
Aucune responsabilité n'est prise quant à l´exactitude de ces informations.