Sadkowsky, Alexander
* 16.1.1934 ZÜRICH
Maler, Zeichner, Radierer und Fotograf.
Alex Sadkowsky stammt aus einer Künstlerfamilie: der Vater Hipolit aus Jablonna Krey Sokolowsky in Russisch-Polen war ebenso künstlerisch tätig wie die Mutter Erika, geborene Ranft. Sadkowsky beschliesst schon als 15-Jähriger, seinerseits Künstler zu werden, ist aber lange gezwungen, Dutzende von Brotberufen, darunter Boxer und Stepptänzer, auszuüben. Autodidakt («eine Stunde in der Academia de Bellas Artes in Valencia»). 1969 erhält der Staatenlose das Bürgerrecht von Zürich. Ab 1958 Ateliers um und in Zürich, teilweise zusammen mit Friedrich Kuhn, mit dem er einiges gemeinsam hat: beide sind Vertreter der «kleinen Zürcher Wahnwelt» (Paul Nizon) mit der Neigung zur Legendenbildung um die eigene Existenz. Ab 1972 Bauernhaus mit grossem Atelier in Schneisingen.
1956 Heirat mit Sonja Blattmann; eine Tochter und drei Söhne. Der ganzen Familie, einschliesslich der Vorfahren und des Bruders Stefan, Schriftsteller und Maler, weist Sadkowsky in seinem malerischen Kosmos bestimmte Rollen zu. Zahlreiche Reisen; ab 1964 über 30 Mal in Irland. Für sein Schaffen am entscheidensten ist eine Reise nach Indien; Aufenthalt in Darjeeling bei einem Heiligen und Besuch einer Symbolikerschule in Darbanga. Sadkowsky schreibt und publiziert auch assoziativ-lyrische Texte, ab 1976 arbeitet er am Roman Die chinesische Wespe (erscheint 2002). Schon 1968 erste Retrospektive des grafischen Werks in der Städtischen Kunstkammer zum Strauhof, Zürich; 1975 ebenda Retrospektive seiner Malerei. Weitere wichtige Ausstellungen: 1971, Schaffhausen, Museum zu Allerheiligen; 1993, Kunsthaus Zürich; 2010 Kunstmuseum Olten; 2014, Helmhaus Zürich.
«Ich male nicht nur gegen den Tod, sondern fürs Leben», erklärt Sadkowsky 1986. Seine Malerei erheitert und verzaubert, sie ist fantastisch und poetisch – letzteres auch in dem Sinn, dass sich metaphorische Zeichen und Zusammenhänge durchs ganze Werk ziehen. Der Künstler ist verliebt in die melodiöse, geschwungene Linie, aus der er die Profile seiner zahlreichen, idealisierten Frauen-Ikonen bildet. Auch als Porträtist fängt er sein Modell in einer einzigen, umgreifenden Konturlinie ein. 1973 zeichnet er im Format 100 x 70 cm in Blei- und Buntstift sowie Kohle 172 Bildnisse meist von Familienangehörigen, Musikern, Schriftstellern und Kollegen.
Der Manierismus der Linie, das Ornamentale, der Gestus des Schönschreibens sind mit den Jahren reicher geworden, wobei das Dekor und der Figurentyp stets abgewandelt werden. Einige sich durchs ganze Werk ziehende Schlüsselmetaphern sind der Hase (Emblem der Fruchtbarkeit und der Fluchtbereitschaft) sowie Koffer, Kleiderbündel und Rucksack – dieser nicht nur Attribut für den Reisenden, sondern vor allem Sinnbild von Lebensbürde und Existenzlast. Sadkowskys Animal metaphysicum seit 1967, eine Menschenfigur mit Schirm, Rucksack und Leiter (Erhebung, Ekstase), auf Rollschuhen und mit Fernrohr bewaffnet, deutet Hans Heinz Holz «als metaphysisches Wesen, weil es in die Ferne schauen kann, Zukünftiges als Mögliches erspähend».
Parallel zum bildnerischen Werk entsteht ein grosses literarisches Werk: 1996–2006 erhält Sadkowsky zehn Förder- und Anerkennungspreise, 2010 wird er an die Solothurner Literaturtage eingeladen, 2012 erhält er einen weiteren Förderpreis für Literatur. Seit 1969, dem Jahr der Lieblingsschwimmer und der Lieblingsröhre (die von Sadkowsky bevorzugten grossen Geister schwimmen im Strom der Geschichte), immer stärkerer Hang zum Enzyklopädischen und Umfassenden, zum Welttheater, zum «Ganzen». Die eigene Familie erweitert sich zur «Family of man» im Sinn des amerikanischen Fotografen Edward Steichen. Werke:
SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz
Fritz Billeter, 1998, aktualisiert 2018 https://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4001441
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