Lot 3038 - Z23 Swiss Art -
PAUL KLEE
(Münchenbuchsee 1879–1940 Muralto)
Vier Türme. 1923, 100.
Aquarell und Bleistift auf Papier, vom Künstler auf Karton montiert. Oben und unten Randstreifen mit Aquarell und Feder auf Karton.
Unten rechts signiert: Klee. Unten mittig im Randstreifen datiert, nummeriert und betitelt: 1923. 100. Vier Türme.
26 x 32 cm.
Provenienz: Seit Anfang der 1930er Jahre im gleichen Schweizer Familienbesitz. Ausstellung: Die Maler am Bauhaus, Haus der Kunst, München, Mai - Juni 1950, Nr. 159. Literatur: Paul Klee - Catalogue raisonné, Bd. 4, 1923-1926, hrsg. v. Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern, Bern 2000, Nr. 3194. Gutachten: Zentrum Paul Klee, Bern, Auftrags-Nr. 0711/1, 29. Oktober 2007. Dieses äusserst gut erhaltene Aquarell von Paul Klee aus dem Jahre 1923, das sich seit den 30er Jahren in der selben Schweizer Privatsammlung befand, war dem Kunstmarkt bislang unbekannt und konnte nun nach Prüfung des Originals vom Paul Klee Zentrum, Bern, als das im Catalogue raisonné unter Nr. 3194 aufgeführten Werk ohne Abbildung, identifiziert werden (Paul Klee - Catalogue raisonné, Bd. 4, 1923-1926, hrsg. v. Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern, Bern 2000, Nr. 3194). Dabei handelt es sich hierbei um ein charakteristisches Werk seiner frühen Tätigkeit am Bauhaus, wohin Klee seit 1921 als Professor zunächst in Weimar und ab Frühling 1925 in Dessau berufen worden war. Die künstlerische Ideologie des Bauhauses, eine Beziehung zwischen Linie, Form und Farbe im Bildraum zu erfassen, findet bei dieser Arbeit eine glanzvolle Umsetzung. Aquarelle zählen zu seinen bevorzugten Medien in dieser Zeit, wobei der Schwerpunkt auf die Farbe gerichtet wird, die in den Jahren 1923 bis 1926 dominiert und auch bei dieser hier angebotenen Komposition besonders hervortritt. Neben seiner Lehrtätigkeit am Bauhaus war Klee in den Jahren von 1923 -1926 äusserst produktiv und fertigte über 110 Werke an, von denen 1069 eigenhändig in seinem Oeuvrekatalog verzeichnet wurden. So führte Klee stets Buch über sein Schaffen und inventarisierte seine Werke mit Titel, Datierung und einer Nummer. Unserer Komposition fügte er neben dem Titel und Datum auch die Nr. 100 hinzu. Vergleichbare Arbeiten dieser Werkphase, die stilistisch wie in der Technik und Grösse unserer Darstellung sehr nahe stehen, sind der "Doppelturm" im Von der Heydt-Museum in Wuppertal (Catalogue raisonné, ebd. S. 94, Nr. 3191), "Doppelturm über Häusern", unbekannter Standort (ebd., S. 94, Nr. 3194) und "Drei Türme" in Schweizer Privatbesitz (ebd. S. 94, Nr. 3195). Sie sind alle vom Künstler signiert und am Randstreifen datiert, nummeriert und betitelt und zeichnen sich durch eine intensive Leuchtkraft aus, die auch besonders bei unseren "Vier Türmen" zum Ausdruck kommt.
CHF 400 000 / 500 000 | (€ 412 370 / 515 460)
Sold for CHF 1 055 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.