Provenienz: - Phillips, London. - Schweizer Besitz. Als ersten öffentlichen Auftrag von Papst Urban VIII dekorierte der junge Cortona 1624 -26 die von Bernini entworfene Kirche Santa Bibiana in Rom mit fünf Fresken aus dem Leben der Heiligen Bibiana, worunter deren Verweigerung des Götzendienstes. Im Musée des Beaux-Arts in Rennes gibt es eine erste Entwurfskizze zu diesem Thema. Davon ausgehend scheint sich Cortona in mehreren Schritten an die definitive, wohl nicht erhaltene Vorlage für das Fresko herangearbeitet zu haben. Die Zeichnung stimmt - von einigen Details abgesehen - mit dem Fresko weitgehend überein. Sie diente als Vorlage für den seitenverkehrten Kupferstich von Giovanni Battista Mercati aus dem Jahr 1626, durch welchen das Fresko einen grösseren Bekanntheitsgrad erhielt. Im Louvre (Inv. 10671) gibt es eine "Scena Classica" von Cortona aus den frühen 1620er Jahren im gleichen Stil und in derselben, plastisch wirkenden Technik ausgeführt wie die hier angebotene Zeichnung, mit den genau gleichen Aufschriften auf der Rückseite. Allerdings erscheint gemäss Meinung einiger Experten eine völlig eigenhändige Ausführung der Zeichnung durch Cortona nicht unbedingt wahrscheinlich, sondern vermutlich ernthält sie auch einen gewissen Schüleranteil.