Lot 1209* - A137 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 22. June 2006, 10.00 AM
PENDULE A LA MONTGOLFIERE, Louis XVI, the dial signed CRONIER RUE HONORE A PARIS No. 140 (Antoine Crosnier, maitre 1763) and COTEAU (Joseph Coteau, Geneva 1740-1801 Paris), Paris circa 1793/95. "Marbre statuaire" and matte and polished gilt bronze. With finely painted dial with hours and minutes and revolutionary time measurement. Original movement striking the 1/2 hours on bell. Exceptionally fine matte and polished gilt bronze mounts. 42x18x51 cm. This clock is illustrated in: L'Illustration, März 1941.
Louis XVI, das Zifferblatt sign. CRONIER RUE HONORE A PARIS No. 140 (Antoine Crosnier, Meister 1763) und COTEAU (Joseph Coteau, Genf 1740-1801 Paris), Paris um 1793/95.
Marbre statuaire sowie matt- und glanzvergoldete Bronze. Uhrgehäuse in Form einer blumenbeschmückten, von kannelierten Säulen getragenen Montgolfière mit zwei Personen auf profiliertem Ovalsockel mit Kreiselfüssen. Fein bemaltes Zifferblatt mit arabischen Stunden- und Minutenzahlen sowie mit revolutionärer Zeitmessung in römischen Lettern. Originales Werk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge. 42x18x51 cm. Katalogkorrektur: Die Pendule ist vollumfänglich mehrwertsteuerpflichtig.
Die hier angebotene Pendule ist abgebildet in: L'Illustration, März 1941, mit der Bemerkung, dass es das einzige bekannte Modell sei mit dem weggeblasenen Hut des einen Passagieres am Sockel. Ein Zifferblatt mit beiden Zeitangaben gleichzeitig ist ein sehr seltener Glücksfall, der erlaubt, unsere Pendule in die ersten Jahre nach 1793 - der Einführung des revolutionären Kalenders - zu datieren. Über den rein ästhetischen Wert hinaus manifestieren die Pendulen "à la montgolfière" die bis zur Perfektion aufgezeigte Neigung der Zeitgenossen des 18. Jahrhunderts, aufsehenerregende Ereignisse in künstlerische Werke umzusetzen. Die ersten Versuche mit Heissluftballons wurden 1783 von den Brüdern Montgolfier unternommen. Ehe sie ihre Modelle in Paris vorführten, hatte der Physiker J.A. Charles mit Hilfe der Brüder Jean und Marie-Noël Robert im Champs de Mars versucht, einen mit Wasserstoff gefüllten Ballon steigen zu lassen. Der erste bemannte Flug wurde noch im gleichen Jahr von Pilâtre de Rozier und Graf d'Arlandes unternommen, gefolgt von J.H. Charles und den Roberts, die von Paris nach Hédouville flogen. Aufgrund der gemachten Erfahrungen und Recherchen, aerostatische "machines" im Gleichgewicht zu halten, ohne Ballast oder brennbares Gas abzuwerfen, wurde eine neue Ballonform kreiert - ein fast zylindrischer Zentralkörper, der von zwei Halbkugeln flankiert wurde. In Begleitung des Herzoges von Chartres führten die Brüder Robert, Enkel des berühmten Uhrmachers N. Balthazar, am 15. Juli 1784 ihren ersten bemannten Flug vor einer beachtlichen Zuschauermenge in Château Saint-Cloud durch. Nach einer gelungenen Vorführung liessen sie aber diesbezügliche Projekte ruhen; erst viel später wurde das Projekt für Luftschiffe wieder aufgenommen. Eine identische Pendule, das Werk sign. Robin, war Bestand der Sammlungen der Familie Montgolfier. Lit.: H.L. Tardy, La pendule française, Paris 1961-64; II, S. 294 (Abb. einer identischen Pendule). Ibid., Dictionnaire des horlogers français, Paris 1972; S. 148 (biogr. Angaben). S. Faniel, Le XIXe siècle français, Paris 1957; S. 67 (Abb. 4, eine Pendule "Montgolfière"). P. Kjellberg, La pendule française du Moyen Age au XXe siècle, Paris 1998; S. 206 (mit Abb. analoger Pendulen). P. Verlet, Les bronzes dorés français du XVIIIe siècle, Paris 1987; S. 121 (Abb. 156, die modellogleiche Pendule).
CHF 35 000 / 55 000 | (€ 36 080 / 56 700)
Sold for CHF 57 600 (including buyer’s premium)
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