Werkverzeichnis: Bloch, Nr. 765. Literatur: Vgl. Gauss, Ulrike (Hrsg.). Pablo Picasso. Die Lithographie. Graphikmuseum Pablo Picasso. Die Sammlung Huizinga, Münster 2000, S. 238, Nr. 654. Das Motiv des Malers mit Modell begegnet uns in der Kunstgeschichte immer wieder und so zieht es sich auch durch das gesamte grafische Oeuvre Picassos. Frontal blickt uns das im Schneidersitz sitzende Modell an, rechts von ihm, für den Betrachter im Profil, steht ein Clown, der das Modell anschaut und auf es zeigt. Am linken Bildrand sehen wir, mit klaren Konturen gezeichnet, den Maler, bei dem es sich wie so oft bei Picasso nicht um ein Selbstporträt handelt; "er verkörpert vielmehr jenes prüfende, schöpferische, bewundernde Sehen, das sich wieder auf unser eigenes Betrachten überträgt." (zit.: Franz, Erich, in: Gauss, Ulrike (Hrsg.). Pablo Picasso. Die Lithographie. Graphikmuseum Pablo Picasso. Die Sammlung Huizinga, Münster 2000, S. 13). Souverän setzt Pablo Picasso in diesem Werk die Möglichkeiten der Lithografie ein, wie Erich Franz erläutert: "Sie (die Linien) betonen bei dem sitzenden Modell die bildhafte, strenge Geschlossenheit, bei dem Clown dagegen die verspielte Verkleidung und schliesslich bei dem Maler das Karikaturhafte. Jede Figur hat zeichnerisch eine andere Existenzform." (zit.: ebenda, S. 12f.) Nur für eine kurze Zeit in den 1950er Jahren wendet sich Picasso ausschliesslich der Lithografie zu und nutzt eindrucksvoll die malerische Qualität dieser Technik. Auch in seinen Gemälden wendet er sich ab der Mitte der 1940er Jahre vermehrt dem Malerischen zu, wodurch seine Linien weicher werden und ihre klare begrenzende Funktion verlieren.