Gutachten: Dr. Johann Kronbichler, 2.2.2014. Provenienz: Privatsammlung Österreich. Der Legende zufolge hatte sich der Priester Johannes von Nepomuk geweigert, dem König zu verraten, was seine der Untreue verdächtigte Frau ihm während der Beichte anvertraut hatte, worauf ihn der König folterte und von der Prager Karlsbrücke ins Wasser stürzen liess. Vor einem Kreuz kniend wird der Heilige Johannes von Nepomuk in dem hier angebotenen Gemälde seine Stola küssend dargestellt, während ihn mehrere Engelsputten umgeben: Der vor ihm sitzende Putto weist mit Schweigegestus auf das Beichtgelübde, der Globus und das Buch des zweiten Putto weisen auf den Gelehrten-Status Nepomuks hin, während der dritte mit Palme und Kranz auf sein Martyrium anspielt. Dieses bisher unveröffentlichte Gemälde identifiziert Dr. Kronbichler als eine Skizze Michelangelo Unterbergers für das Seitenaltarbild in der Wallfahrtskirche von Maria Schutz am Semmering in Niederösterreich (siehe Kronbichler, Johann: Michel Angelo Unterberger 1695-1758, Dommuseum zu Salzburg 1995, S. 123 und 109f., Abb. 126-128 und 245). Drei weitere, weitgehend übereinstimmende Skizzen zu diesem Gemälde sind bekannt, wobei unsere in Grösse fast genau mit der Fassung in der Nationalgalerie in Prag übereinstimmt (Inv. Nr. O-6796). Zwei weitere kleinere Versionen befinden sich in Privatbesitz.