Der Bildaufbau dieses Gemäldes mit der diagonalen Platzierung des Früchtekorbs auf einer Tischplatte, aus dem die Trauben herauszufallen scheinen und der Szenerie eine gewisse Spontaneität verleiht, ist ein charakteristisches Werk des Stillebenmalers Roelof Koets. Das zarte Kolorit und die stimmungsvolle Wiedergabe der Trauben weisen auf eine Entstehung in den 1640er Jahre hin. Zugeordnet werden kann dieses Stilleben einer kleinen Gruppe aus dem Oeuvre des Malers mit ähnlicher Komposition, wie beispielsweise das signierte und 1632 datierte, welches zuletzt 1969 im Münchner Kunsthandel zu sehen war (siehe Bernt, W.: Die Niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts, München 1969, Bd. II, Abb. 636) sowie das 1644 datierte und mit RKoets signierte Stilleben im Kunsthandel F. Weber-Kiffe (siehe RKD) und dasjenige aus der Sammlung Simone Herail, Narbonne (siehe RKD). Roelof Koets war sowohl als Musiker als auch als Maler von Stilleben tätig und ab 1642 Mitglied der Haarlemer Malergilde. Seine Malerei ist neben Jacob van Huslendonck vor allem von Pieter Claesz. beinflusst, mit dem er auch zusammenarbeitete (vgl. Stilleben mit Früchten und Roemer von 1644 im Szeptvésmuszeti Museum in Budapest, abgebildet in: Ember, I.: Delights for the Senses, 1989, S. 54-55). Koets spezialisierte sich dabei vor allem auf die Darstellung von Früchten, insbesondere Trauben und ihre Blätter. Dieses Stilleben von Roelof Koets ist im RKD, Den Haag archiviert.