Werkverzeichnis: Schellmann/Jitta, Nr. 189 & 190. Donald Judd gehört mit Sol LeWitt und Robert Morris zu den Hauptvertretern des Minimalismus. Nach der Dominanz des Abstract Expressionism in den 1950er Jahren in Amerika, bilden die Vertreter der Minimal Art im darauffolgenden Jahrzehnt eine Gegenbewegung, die sich vollkommen auf geometrisch-abstrakte Formen konzentriert. Judds grafisches Oeuvre kann man grob in drei Phasen einteilen: In den 1950er Jahren sind seine Motive noch figurativ, jedoch erkennt man im Laufe des Jahrzehnts die langsame Abstrahierung in seinen grafischen Werken. Ab 1959 beginnt dann die zweite Phase, in der er das figurative ganz aus seiner Formensprache verbannt und sich auf die isolierte, gewellte Linie konzentriert. "Ein prägnantes Zeichen auf einer monochromen roten oder schwarzen Fläche oder auf dem unbedruckten, weissen Papier. Das Material der Druckform - hier der Holzblock mit Maserung und eigener Textur - ist nicht mehr erkennbar. Es ist, als ob nichts mehr mit der Präzision des Zeichens interferieren dürfe." (zit.: Jitta, Matriette Josephus. Über Serien, in: Schellmann/Jitta, S. 38.). Ab ca. 1961/62 löst sich Judd auch von den Wellenformen und konzentriert sich ausschliesslich auf vertikale und horizontale Linien.