Provenienz: Schweizer Privatsammlung. Literatur: Kern, Walter: Oscar Lüthy, Zürich 1930, S. 13 (mit Abb. Nr. XIV). Der gelernte Architekt Oscar Lüthy entdeckte seine Leidenschaft für die Malerei erst als etwa Dreissigjähriger, rechtzeitig um einige eindrückliche Werke der schweizerischen Kunstgeschichte zu schaffen. "(Paul) Klee charakterisiert ihn in einer knappen Tagebuchaufzeichnung von 1912 als ‚etwas stark schillernd und perlmutternd', womit bei kritischem Unterton etwas Wesenhaftes ausgesagt ist. (...) So stark das Schaffen Lüthys von geistigen Interessen und Neigungen bestimmt ist - die mit ihnen verbundene Leidenschaft hat immer wieder zu problematischen künstlerischen Fragestellungen und Lösungen geführt - so primär bleibt Lüthys unmittelbare Beziehung zur Farbe und ihrer Synthese mit der kompositionellen Bildstruktur. Sie entsteht bald nach 1910 offenbar in einem plötzlichen Erkenntnis- und Willensakt, bei dem Eindrücke, die Lüthy in Paris durch die Kubisten und vor allem auch von Delauney erhalten hat, eine entscheidende Rolle spielen."(Ausst. Kat. Oscar Lüthy, Kunstsalon Wolfsberg, Zürich 4.-27.11.1971, siehe Einleitung) In den Jahren 1912-1914 verbrachte Lüthy die Winter jeweils in Paris und so sind auch deutlich die Einflüsse Cézannes, Picassos und Braques in den hier angebotenen Gemälden wieder zu erkennen.