Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Gutachten: Dr. Ursula Härting, 7.2.2011. Ursula Härting schreib in ihrem Gutachten zu diesem Gemälde wie folgt: "Das mir im Original bekannte Gemälde „Die Auffindung des Mosesknaben“ entstand in Zusammenarbeit zweier Künstler aus zwei Antwerpener Ateliers. Die flüssige, sichere und sehr routinierte figürliche Staffage malte der Kleinfigurenmaler Frans Francken II (1581-1642). Der Autor der Landschaft mit Kastell ist durch die Erhaltung der Landschaftsmalerei schwierig zu bestimmen. Die linear erfasste Kastellarchitektur erinnert an die gleichartig konstruierten Ansichten von Kastellen des Jan Wildens, dessen Interesse an existenten Landmarken und Veduten sich auch in Zeichnungen offenbart. Die Bildanlage von Kastell und Landschaft hier wird von Wildens oder einem seiner Ateliermitarbeiter stammen. Die biblische Szene von der Auffindung des Mosesknaben (2 Moses 2,5) erzählt wie die Tochter des Pharao zum Nil ging um zu baden. Ihre Dienerinnen spazierten unterdessen am Nilufer auf und ab. Da sah die Tochter des Pharao das Kästchen, in dem das weinende Kind lag, und ließ es durch ihre Magd holen. Das hier dargestellte Kastell am Fluss erinnert an Ansichten des ländlich gelegenen Kasteel Kraaienhof mit seinem hohen Burgturm. Wobei die hier im Bild dargestellte Loggia im Garten wiederum eine Allusion an Rubens’ Freisitz in seinem Antwerpener städtischen Garten darstellt. Die Ansiedelung der Szene ins ländliche Umland des belgischen Antwerpens amüsiert."