Dieses Portrait ist ein ausgezeichnetes Beispiel der Pariser Portraitmalerei um 1660 und zeigt den grossen Einfluss von Sir Anthony van Dyck und anderer flämischer Künstler auf die französische Malerei in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Vor allem die mehr oder weniger ungezwungene Haltung der drei Dargestellten ist eine eindeutig flämische Erfindung. Gemäss E. Coqnery (Visages du Grand Siècle Le Portrait Français sous le Règne de Louis XIV, 1997, S. 132 ff.) ist das Portrait in einem Portrait ein oft verwendetes Motiv in der Portraitmalerei und in der Portraitgraphik der 1660er- bis 1680er-Jahre. Nach 1680 scheint die Popularität solcher Darstellungen nicht mehr so gross gewesen zu sein. Das Motiv stammt von Rubens und wurde von ihm zum ersten Mal im Medici-Zyklus um 1622 verwendet. Dort wird Henri II. das Portrait seiner zukünftigen Frau präsentiert (vgl. E. Cognery, ebd., S. 132, Abb.). Im hier angebotenen Gemälde werden die Rollen umgedreht, indem Maria de Medici das Bildnis ihres verstorbenen Mannes hält. Weiter erwähnt Coquery (ebd., S. 132), dass dieses Motiv des Portraits in einem Portrait vor allem politischen Zwecken diente und meistens bei fürstlichen Darstellungen Verwendung fand. Auf diese Weise sollte die Bewunderung und der Respekt für den Portraitierten gesteigert werden. Claude Lefebvre, dem das hier angebotene Portrait zugeschrieben wird, wurde in Fontainebleau geboren. Er war Schüler von Charles Le Brun und wurde einer der führenden Portraitmaler seiner Zeit. Für die Zuschreibung dient als Vergleich das Portrait von Marie Rabutin-Chantal, Marquise de Sévigné, das sich heute im Musée Canavalet in Paris befindet.