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Lot 3006* - A140 Old Master Paintings - Friday, 23. March 2007, 03.00 PM

Follower of GIOVANNI BELLINI

(1430 Venice 1516) The dispute between Poseidon and Athena. Oil on canvas (transferred from panel), fastened to a wooden panel. 148 x 178 cm. Provenance:–Guidi collection, Faenza.–Galerie Mietke, Vienna.–Art dealership Auspitz, Vienna.–Private collection Switzerland. Exhibited: Geneva, Musée d'art et d'histoire, Art Venetien en Suisse et au Liechtenstein, 1978, No 52. Literature:–Ludwig, G. / Molmenti, P.: Vittore Carpaccio, 1906, p. 289, ill. p. 28, as Lazzaro Bastiani.–Venturi, L.: Le origini della pittura veneziana, 1907, p. 282, as Carpaccio.–Fiocco, G.: Carpaccio, 1931, p. 57, and plate II, as Carpaccio.–Gogolari, G.: Pre'Sebastiana Bastiani, suo padre Lazzaro e il Carpaccio, in Rivista di Venezia, Vol. XI, 1932, p., 279–296, as Carpaccio.–Collobi, L.: Lazzaro Bastiani, in Critica d'Arte, Vol. XVII-XVIII, 1939, p. 33–35, 37, 42, 43, 49, No 50–52, as Carpaccio.–Fiocco, G., Carpaccio, 1942, p. 59, plate II, as Carpaccio.–Cancogni, M. / Perocco, G.: L'Opera completa del Carpaccio, 1967, p. 117, No 144, as Carpaccio.–Marle, R. van: The Development of the Italian Schools of Painting, Vol. XVIII, 1970, p. 179, 182, as probably by Lazzaro Bastiani.–Natale, M.: Peintures et dessins venitiens, in Art Venitien en Suisse et au Liechtenstein, Geneva 1978, p. 93, No 52, as Venetian school.–Volpe, C.: Dipinti veneti nelle collezioni svizzere: una mostra a Zurigo e Ginevra, in Paragone, Vol. XXX, No 347, Jan 1979, p. 72–81, as attributed to Jacopo da Valenza.
Der Disput zwischen Poseidon und Athena.
Öl auf Leinwand (übertragen von Holz), auf einer Holzplatte befestigt.
148 x 178 cm.

Provenienz: - Sammlung Guidi, Faenza. - Galerie Mietke, Wien. - Kunsthandel von Auspitz, Wien. - Privatsammlung Schweiz. Ausstellung: Genf, Musée d'art et d'histoire, Art Venetien en Suisse et au Liechtenstein, 1978, Nr. 52. Literatur: - Ludwig, G. / Molmenti, P.: Vittore Carpaccio, 1906, S. 289, Abbildung S. 28, als Lazzaro Bastiani. - Venturi, L.: Le origini della pittura veneziana, 1907, S. 282, als Carpaccio. - Fiocco, G.: Carpaccio, 1931, S. 57, und Tafel II, als Carpaccio. - Gogolari, G.: Pre'Sebastiana Bastiani, suo padre Lazzaro e il Carpaccio, in Rivista di Venezia, Bd. XI, 1932, S., 279 - 296, als Carpaccio. - Collobi, L.: Lazzaro Bastiani, in Critica d'Arte, Bd. XVII-XVIII, 1939, S. 33 - 35, 37, 42, 43, 49, Nr. 50 - 52, als Carpaccio. - Fiocco, G., Carpaccio, 1942, S. 59, Tafel II, als Carpaccio. - Cancogni, M. / Perocco, G.: L'Opera completa del Carpaccio, 1967, S. 117, Nr. 144, als Carpaccio. - Marle, R. van: The Development of the Italian Schools of Painting, Bd. XVIII, 1970, S. 179, 182, als wohl von Lazzaro Bastiani. - Natale, M.: Peintures et dessins venitiens, in Art Venitien en Suisse et au Liechtenstein, Genf 1978, S. 93, Nr. 52, als Venezianische Schule. - Volpe, C.: Dipinti veneti nelle collezioni svizzere: una mostra a Zurigo e Ginevra, in Paragone, Bd. XXX, Nr. 347, Januar 1979, S. 72 - 81, als Jacopo da Valenza zugeschrieben. Das hier angebotene Gemälde kann als ein wichtiges Dokument der norditalienischen Renaissance um 1500 betrachtet werden. Es zeigt das in dieser Zeit bereits auftretende Interesse an der klassischen Antike und das Streben sich mit der klassischen Historie und deren Persönlichkeiten zu identifizieren. Die hier dargestellte Szene aus der Metamorphose des Ovid, VI : 70 - 82 zeigt den Disput zwischen Poseidon und Athena um die Herrschaft über die Stadt Athens. Um eine Entscheidung zu treffen, wurden beide Parteien von einem Berufungsrat gebeten, ein Geschenk an Land und Stadt darzubringen. Poseidon schenkte daraufhin ein Pferd, während Athena einen Olivenbaum pflanzte. Athena gewann und bekam auf Grund Ihrem Weitblick für Wachstum die Verwaltung der Provinz zugewiesen. Das Gemälde zeigt den Moment, in dem die Geschenke an die Einwohner Athens präsentiert werden und die Mitglieder des Berufungsrats ausserhalb der Stadtmauern beratschlagen. Auffallend ist, dass sich die Szene in einer zeitgenössischen Umgebung abspielt. Die Figuren tragen zeitgenössische Kostüme und die Landschaft im Hintergrund sowie die Mauern der Stadt sind nicht griechisch, sondern italienisch. Thema und Stil lassen vermuten, dass das hier angebotene Gemälde ursprünglich für die Ausstattung eines Ratsaals gemalt worden ist, da die Szene als Beispiel für eine gute Verwaltung verstanden werden kann, womit sich jede damalige Stadtregierung gerne identifizieren wollte. Gemälde wie das hier angebotene sind selten, wodurch eine Zuschreibung erschwert wird. Dass es sich hierbei um ein Werk Carpaccios (1465 - 1525) handeln soll, wurde schon 1970 durch R. van Marle abgelehnt, da Carpaccio vorwiegend Themen aus der zeitgenössischen Geschichte Venedigs bezog. Van Marle schlägt daher die Zuschreibung an Lazzaro Bastiani (1449 - 1512), Carpaccio's Lehrer, vor, doch auch diese Zuschreibung kann auf Grund von fehlender Vergleichsbilder heute nicht mehr bestätigt werden. Wie M. Natale (op. cit.) vorgeschlagen hat, ist die stilistische Verbindung mit Venedig und dann vor allem mit dem Spätwerk von Giovanni Bellini offensichtlich, der erstmals eine zeitgenössische Landschaft grossformatig wiedergegeben hat. Tatsächlich sind es die Brüder Bellini, die in Ihren Werken erstmals Landschaften in Grossformat dargestellt haben, wovon das hier angebotene Gemälde ein Beispiel ist. Doch neben Bellini, nimmt vor allem auch die Miniaturmalerei bei dieser Entwicklung eine entscheidende Rolle ein. Miniaturristen, vorwiegend in Padua und Ferrara, machten im Laufe des 15. Jahrhunderts eine grosse Entwicklung durch. Sie gehörten zu den Kreisen der Humanisten und in der Terraferma sind Sie die Wegbereiter der Staffeleimalerei, in welchem Bereich sie auch ab und zu tätig waren. Ein Beispiel hierfür ist der Miniaturrist Lauro Padovano, der auf Grund seiner Miniaturkunst 1482 nach Rom gerufen wurde, um dort die erste Ausstattung der Sixtinische Kapelle zu malen. Leider gibt es keine gesicherten Arbeiten von Ihm, nur eine an ihn zugeschriebene Kreuzigung, 104 x 263 cm, im Museo Nazionale, Neapel (Heinemann, F.: Giovanni Bellini e i Belliniani, 1963, Nr. V. 161, Abb. 693 ) sowie die Anbetung der Könige, in der Grassi Sammlung in Rom in 1932 (Heinemann, op.cit., Nr. V 160 ), die im Vergleich bestätigen, dass der Maler der Poseidon und Athena vermutlich auch aus diesen Kreisen abstammen könnte. Marina Aarts

CHF 120 000 / 180 000 | (€ 123 710 / 185 570)


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