Comensoli, Mario
* 15.4.1922 Lugano, † 2.6.1993 Zürich
Maler und Grafiker.
Als Halbwaise wuchs Mario Comensoli bis zu seinem vierten Altersjahr im Luganeser Waisenhaus «La Misericordia» auf, danach wurde er von zwei Mitarbeiterinnen des Instituts aufgenommen. Zu seinem Vater, einem eingebürgerten Tapezierer und Gymnastiklehrer italienischer Herkunft, hatte er während seiner Kindheit kaum Kontakt. Nach der obligatorischen Schulzeit schlug er sich mit Gelegenheitsarbeiten und dem Verkauf von Porträts und Landschaftsbildern an Touristen durch.
1943, nach dem Ankauf einer Landschaft durch das Museo Civico, erhielt Comensoli das erste von sechs Stipendien der Fondazione Torricelli, welches er in eine Ausbildung in Zürich investierte; ab 1944 Besuch von Zeichenkursen und Vorlesungen zur Kunstgeschichte an der Kunstgewerbeschule und an der ETH. 1945 endgültige Übersiedlung nach Zürich und Heirat mit der Baslerin Hélène Frei.
1948 zwei Aufenthalte in Paris, weitere zwischen 1949 und 1953; Bekanntschaft mit Joan Miró und den Brüdern Alberto und Diego Giacometti; Auseinandersetzung mit dem Existenzialismus. Der Kontakt zu Kreisen um Bertold Brecht in Zürich förderte sein Interesse am gesellschaftlichen und kulturellen Kontext der Zeit.
1948–1951 Arbeitsplatz im Atelier des Malers Karl Schlageter, danach Atelier in der Künstlergemeinschaft Südstrasse, ab 1958 städtisches Atelier an der Rousseaustrasse in Zürich. 1994 Gründung der Mario und Hélène Comensoli-Stiftung.
1953 erste Einzelausstellung im Helmhaus Zürich; Retrospektiven fanden 1974 in der Villa Malpensata, Lugano, 1986 im Aargauer Kunsthaus Aarau und 1989 im Kunsthaus Zürich statt. 1998 weitere Ausstellung in der Villa Malpensata, Lugano, und Publikation des Werkkatalogs. Posthume Ausstellungen im Museo d'arte moderna in Lugano (1998), Mazzotta Stiftung in Milano (2002), Palais de Beaulieu in Lausanne (2006) und Pinacoteca Casa Rusca in Locarno (2008). Zeigte sich Mario Comensoli zunächst vor allem vom Kubismus beeinflusst – zwischen 1948 und 1951 setzte er sich eingehend mit Picasso und Fernand Léger auseinander –, begann er sich bereits mit der Serie der Velofahrer (1949–1951) von diesen Vorbildern zu lösen.
Wichtiger wurden nun Anregungen durch die italienische Frührenaissance, insbesondere die Wandmalerei von Paolo Uccello und Piero della Francesca. Ab den späten 1940er-Jahren zunehmend gesellschaftskritische Ansätze. Zwischen 1957 und 1960, in seiner sogenannten «Blauen Periode», thematisierte er in der Serie Lavoratori in blu die Lebenssituation der Arbeiterschicht, danach die der Immigranten. Bereits hier begann sich das Bild Comensolis als eines kritischen Maler-Chronisten zu verfestigen.
In den 1950er-Jahren führte der gegen ihn erhobene Vorwurf allzu grosser Nähe zum sozialistischen Realismus zu gesellschaftlicher Isolation, gleichzeitig erfolgte aber auch eine Annäherung an die Gewerkschaftsbewegung. In der Serie Begegnungen 1962 stellte er die negativen Aspekte der Hochkonjunktur-Gesellschaft dar.
Ende der 1960er-Jahre zeigten sich Einflüsse der amerikanischen Pop Art. Bis zuletzt explizit zeitgenössische Themenwahl: Ende der 1970er-Jahre machte er die Discoszene und die grossstädtischen Randgruppen (Punks, Skinheads, Arbeitslose) zum Inhalt seiner Malerei. Im 1983 in St. Gallen ausgestellten Zyklus Bewegte Jugend folgte die Darstellung der No-future-Generation. Mario Comensolis Anliegen war es, ein kritisches Bild der zeitgenössischen Gesellschaft zu geben. Dazu bediente er sich der Monumentalmalerei verwandter Mittel. Neben dem Tafelbild nahm ab 1951 denn auch das Wandgemälde eine wichtige Stellung in seinem Werk ein. Die teils plakative Direktheit, mit der die Inhalte seiner Bilder transportiert werden, haben zu seiner grossen Popularität beigetragen. Comensoli gilt als einer der renommiertesten Schweizer Realisten.
SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz
Silvia Huber, 1998, aktualisiert 2016 https://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4000553
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MARIO COMENSOLI
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