NITSCH, HERMANN
* 29.8.1938 Wien, † 18.4.2022 Mistelbach
Am 29. August 1938 wird Hermann Nitsch in Wien geboren. Nach einem Studium an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt arbeitet der Österreicher ab 1957 als Gebrauchsgrafiker im Technischen Museum in Wien. In dieser Zeit setzt er sich intensiv mit dem Expressionismus und mit religiösen Figurenthemen auseinander. 1961 schafft Hermann Nitsch seine ersten Schüttbilder. Bis heute zählt Nitsch zu den bekanntesten Künstlern, die sich dieser Technik bedienen. Zusammen mit Adolf Frohner und Otto Muehl führt er 1963 die mehrtägige Aktion "Blutorgel" durch und ruft als Folge dessen den Wiener Aktionismus ins Leben. Mit seiner Hinwendung zum Informel und zur Literatur entstehen Konzepte für seine ersten Malaktionen, aus denen sich das "Orgien Mysterien Theater" entwickelt. Um alle fünf Sinne der Zuschauer und Spielteilnehmer auszulösen, verwendet Nitsch reale Substanzen wie Milch, Essig, Wein, Blut oder Fleisch. Seine Aktionen werden zunehmend provokanter. Er greift die Opferrituale in seiner Kunst auf und realisiert vermehrt reale Handlungen wie Lammzerreissungen u.a. Seine Kunst überschreitet im Zuge dessen die Grenze zu Leben und Wirklichkeit. Abscheu und Faszination halten sich die Waage. Seine stetigen Konflikte mit den Behörden zwingen ihn 1968 kurzerhand zur Übersiedlung nach Deutschland. Erstaunlicherweise kann Hermann Nitsch fast zur gleichen Zeit mit seinen Inszenierungen in den als äusserst prüde geltenden Vereinigten Staaten von Amerika und in vielen europäischen Städten grosse Erfolge feiern.
Ab 1969 finden zahlreiche Aktionen, Ausstellungen und Konzerte im In- und Ausland statt. In Anlehnung an seiner Teilnahme an der documenta 1972 und 1982 reagiert der internationale Kunstmarkt verstärkt auf ihn. 1984 erhält Nitsch den österreichischen Kunstpreis für Bildende Kunst. Anlässlich seines 50. Geburtstages wird er mit einer grossen Retroperspektive im Lenbachhaus in München geehrt. Ab 1989 bis zu seiner Emeritierung unterrichtet Nitsch an der Städelschule in Frankfurt am Main.Für Hermann Nitsch stellt die Malerei eine der Disziplinen seines "Orgien-Mysterien-Theaters" dar. Sie ist zutiefst in Aktionismus, Performance und in der Multimedialität verankert. Für den Künstler ist die Malerei der Ursprung der Aktionen und zugleich deren Ergebnis. Seine Arbeiten sprengen oftmals das Blickfeld des Betrachters. Er hat seine Malerei seit den 1960er Jahren kontinuierlich weitergedacht und für jede Malaktion, jede Gruppe an Werken eine eigene spezifische Herangehensweise entwickelt, deren Resultate als Farbräume und Schüttinstallationen begehbar und erfahrbar sind. Hermann Nitsch lebt und arbeitet auf seinem Schloss in Prinzendorf in Niederösterreich sowie in Asolo in Italien. Seine Werke sind in den beiden Nitsch-Museen in Mistelbach und Neapel, in der Nitsch Foundation in Wien sowie in den renommiertesten Museen und Galerien weltweit vertreten.Werke aus unseren Auktionen
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office@kollerauktionen.chHERMANN NITSCH
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HERMANN NITSCH
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HERMANN NITSCH
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HERMANN NITSCH
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