VICTOR VASARELY
Karpat. 1984.
Acryl auf Leinwand. 84 × 84 cm.
Schätzung: CHF 70 000/90 000
Auktion am 2. Dezember 2021
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VICTOR VASARELY
Dyok (positif). 1967.
Bemaltes Holz. 28/50. 36 × 37 cm.
Schätzung: CHF 2 000/3 000
Auktion am 2. Dezember 2021
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Anstatt sich zwischen Malerei und Skulptur zu entscheiden, beschlossen einige Nachkriegskünstler, die Grenzen zwischen beiden zu verschieben und zweidimensionale Werke zu schaffen, die auch die Möglichkeiten der Skulptur ausloten. Victor Vasarely verbrachte einen Grossteil seiner Karriere damit, mit sorgfältig ausgearbeiteten, illusionistischen Effekten zu experimentieren, die das Motiv schimmern, sich drehen oder sich scheinbar von der Leinwand in den Raum des Betrachters ausdehnen liessen, wie in seinem 1984 entstandenen Werk «Karpat». Wie bei der Bildhauerei besteht ein Schlüsselelement in Vasarelys Werk darin, dass sich die Wahrnehmung des Kunstwerks mit dem Blickwinkel des Betrachters ändert. Jesús Rafael Soto nutzte ein ähnliches Konzept in seinem Werk «Vibrations» (1967), in dem die auf eine Plastikfolie gedruckten Linien vor einem gestreiften und scheinbar vibrierenden Hintergrund zu schweben scheinen.
Vasarely arbeitete auch in einem anderen Medium, das in einer Grauzone zwischen Malerei und Skulptur liegt: der Reliefskulptur. In seinen Werkserien «positif» und «negatif» von Mitte bis Ende der 60er Jahre verwendet der Künstler eine Reihe von ausgeschnittenen und gemalten Formen, die in der Regel in einer quadratischen Anordnung von neun Elementen angeordnet sind, wie in den hier angebotenen Werken «Dyok (positif)» und «Beryl (positif)». Die Wahl und Anordnung der Formen und Farben war nicht nur ästhetisch - Vasarely erfand ein «plastisches Alphabet», eine symbolische Bildsprache, die einen universellen Zugang zum kreativen Prozess ermöglichen sollte.
Stephan Balkenhol ist vor allem für seine skulpturalen Werke bekannt, wie den «Männlichen Torso», 2011, und den «Kniender Mann», 2012, die in der Auktion am 2. Dezember angeboten werden. Er beschäftigt sich aber auch mit Reliefs, wie dem hier abgebildeten Porträt eines Mannes im klassischen Kopf-Schulter-Format aus dem Jahr 2017. In seinen Reliefs wendet Balkenhol seine charakteristische Technik an, bei der er grobe Spuren der Werkzeuge hinterlässt, mit denen er das Holz herausgearbeitet hat. Die Malerei ist auch in Balkenhols Skulpturen und Reliefs ein wichtiges Element, das eine Verbindung zur klassischen Porträtmalerei herstellt und gleichzeitig den Unterschied zwischen dem, was seine «Porträts» auf den ersten Blick zu sein scheinen, und dem, was sie tatsächlich darstellen könnten, unterstreicht.
JESÚS RAFAEL SOTO
Vibrations. 1967.
Seriegrafie auf Plexiglas und Plastik.
74/100. 29 × 43 × 9 cm.
Schätzung: CHF 5 000/7 000
Auktion am 2. Dezember 2021
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STEPHAN BALKENHOL
Kopfrelief Mann. 2017.
Holzrelief, bemalt. 41,8 × 35,9 × 4,4 cm.
Schätzung: CHF 9 000/14 000
Auktion am 2. Dezember 2021
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GÜNTHER UECKER
Interferenzen. 1993.
Prägedruck. 27/150. 75 × 57 cm.
Schätzung: CHF 3 000/5 000
Auktion am 2. Dezember 2021
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BERNARD VENET
Indetermined Line. 1987.
Kohle, Pastell und Collage auf Papier. 127 × 96,7 cm.
Schätzung: CHF 15 000/20 000
Auktion am 2. Dezember 2021
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Gunther Uecker hat neben der Verwendung von Nägeln für skulpturale Gemälde auch Reliefs als Ausdrucksmittel eingesetzt, wie zum Beispiel in dem Multiple «Interferenzen», 1993, mit seinem komplexen Muster aus geprägten Weiss-auf-Weiss-Punkten. Manchmal bildet die Farbfläche selbst eine Art Reliefskulptur, wie zum Beispiel in Jean-Paul Riopelles «Noyauttage», 1957. Riopelle war nicht nur Maler, sondern auch Bildhauer und bezeichnete seine Werke als «Skulpturen in Öl». Mit verschiedenen eigens angefertigten Spachteln schuf Riopelle in dem vorliegenden Werk ein Mosaik aus strukturellen Feldern, die an von oben gesehene Felder erinnern.
Auch die Collage kann der 2D-Kunst eine weitere Dimension verleihen und wurde von Christo und Jeanne-Claude in ihren Projekten häufig eingesetzt, um einen Eindruck davon zu vermitteln, wie die endgültige Installation aussehen würde. In den Werken «Wrapped Mur des Reformateurs» (1977) und «Wrapped Automobile» (2015) der vorliegenden Auktion erzeugen Stoff und Faden ein subtiles und effektvolles Relief. Auch der französische Bildhauer Bernar Venet bedient sich dieser Technik in «Interdetermined Line», bei der er den Ausschnitt einer Skulptur auf dem Träger aus Velinpapier befestigt, was für viele Betrachter nicht sofort ersichtlich ist, vom Auge aber dennoch als Eindruck von Tiefe registriert wird.
Trompe-l'oeil ist auch ein wirksames Mittel, um die Kluft zwischen der Wahrnehmung des Betrachters und der zweidimensionalen Realität des Werks zu erforschen. Peter Phillips ist ein zeitgenössischer Meister dieser Technik, wie in «Gemini 1: Unvarying Mean», 1981, zu sehen ist. Indem er Teile von Objekten in Öl und Wachs auf zwei grossformatigen Leinwänden abbildet, bewegt sich der Künstler bewusst auf der Grenze zwischen Illusion und Körperlichkeit. Durch die Verwendung von Spiegeln machen die Künstler Adolf Luther («Hohlspiegelobjekt», 1976) und Kris Martin («The End», 2006) den Betrachter zu einem Teilnehmer des Kunstwerks, womit sich der Kreis zu einem der Leitprinzipien von Vasarely schliesst. Martins grossformatige Arbeit erzeugt eine Spannung zwischen dem, was der Betrachter sieht, und der umgekehrten Schrift auf der Spiegeloberfläche, die ihn gewissermassen zum Subjekt seines eigenen Films macht – oder zu einer lebendigen, sich bewegenden Skulptur, die dem unsichtbaren Betrachter gezeigt wird.
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KatalogeJEAN-PAUL RIOPELLE
Noyauttage. 1957.
Öl auf Leinwand. 50 × 64 cm.
Schätzung: CHF 120 000/180 000
Auktion am 2. Dezember 2021
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PETER PHILLIPS
Gemini 1: Unvarying Mean. 1981.
Öl und Wachs auf Leinwand, 2-teilig. 180 × 260 cm.
Schätzung: CHF 20 000/30 000
Auktion am 2. Dezember 2021
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KRIS MARTIN
The End. 2006.
Spiegel mit Folie. 200 × 300 cm.
Schätzung: CHF 15 000/25 000
Auktion am 2. Dezember 2021
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