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Lot 3064 - Z31 Schweizer Kunst - Freitag, 09. Dezember 2011, 14.30 Uhr

ADOLF DIETRICH

(1877 Berlingen 1957)
Haus Diezi in Mannenbach. 1929.
Öl auf Karton.
Unten links signiert und datiert: Ad Dietrich. 1929.
39 x 56,5 cm.


Provenienz: Privatsammlung Schweiz. Literatur: Vögele, Christoph: Adolf Dietrich, Oeuvrekatalog der Ölbilder und Gemälde, Zürich 1994, S. 215, Nr. 29.29. Der häusliche Maler Adolf Dietrich aus Berlingen verliess nur ungern die eigenen vier Wände. Die Gebäude des Dorfes malte er selten und dann vor allem die Dorfkirche, wie zum Beispiel die "Berlinger Kirche im Schnee" von 1931 (Öl auf Karton, 34,9 x 26,7 cm, vgl. Adolf Dietrich, Oeuvrekatalog der Ölbilder und Gemälde, Zürich 1994, Kat. Nr. 31.41) und die gegenüberliegenden Nachbarhäuser, die er von seinem Fenster aus betrachten konnte, wie zum Beispiel "Das Grüne Haus" von 1938 (Öl auf Leinwand, 42 x 48 cm, Kunsthaus Zürich, vgl. ebd., Kat. Nr. 38.24). So ist das hier angebotene Gemälde von einem fremden Haus ausserhalb Berlingens eine Seltenheit im Werk Dietrichs. Das Nachbardorf Mannenbach war zu Fuss erreichbar und so scheint es, dass Dietrich dieses Haus bei einem seiner Spaziergänge durch die Gegend fotografiert hat und danach in seinem Atelier malte. Tatsächlich hatte Dietrich 1927 damit begonnen, nach eigenen Fotografien zu malen, wobei etwa zwei Jahre später die ersten Gemälde nach fotografischen Grundlagen entstanden. Auch die Aufnahme dieses Hauses wurde im Nachlass des Künstlers gefunden (vgl. Messmer, Dorothee: Adolf Dietrichs Fotografien und ihre Bedeutung für die Malerei, Onlinetexte Kunstmuseum des Kantons Thurgau). Einige Häuser malte Dietrich als Auftragsarbeiten, wie das "Bauernhaus im Schwarzwald" (Öl auf Karton, 41,5 x 77 cm, Schaffhausen, Museum zu Allerheiligen, vgl. ebd., Kat. 26.07), das er für seinen Mannheimer Kunsthändler Tannenbaum ausführte. Vielleicht wurde Dietrich auch für dieses hier angebotene Gemälde von den Besitzern des Hauses, der Familie Diezi, beauftragt. Das Haus wird von einem warmen Sommerlicht seitlich beleuchtet. Es kontrastiert mit dem dunklen Laub im schattigen Vordergrund. Die akribische Genauigkeit, mit der Dietrich jedes Detail des Hauses, der Strasse und der umgebenden Pflanzen festhält, verdankte Dietrich seinem stets staunenden Auge, das sich für seine noch so vertraute Umgebung begeistern konnte. Die fotografische Grundlage diente seinem realistischen Malstil in jeder Hinsicht und so ist gerade dieses Gemälde besonders exemplarisch für Dietrichs malerische Liebe zum Detail.

CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)

Verkauft für CHF 21 600 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr