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Lot 3042 - Z23 Schweizer Kunst -

PAUL KLEE

(Münchenbuchsee 1879–1940 Muralto)
Ein Magier experimentierend. 1939, 555 (CC15).
Kleisterfarbe und Kreidegrundierung auf Nesseltuch, aufgezogen auf Spanplatte.
51 x 50 cm.

Provenienz: - Daniel-Henry Kahnweiler, Paris (1939). - Karl Nierendorf, Köln/ Berlin/ New York (ab 1939). - Lily Klee, Bern (1940 - 1946). - Klee-Gesellschaft, Bern (1946 - 1950). - Paul-Klee-Stiftung, Bern (1950 - 1952). - Felix Klee, Bern (1953-1983), Nachlass Nr. 1373. - Schweizer Privatsammlung. Ausstellungen: - Aus der Sammlung Felix Klee. Paul Klee, Kandinsky, Jawlensky, Marc, Feininger u.a., Kunstmuseum, Bern, 26.5.-28.8.1966, Nr. 95. - Paul Klee. Collezione di Felix Paul Klee, Berna. Museo civico di belle arti, Villa Ciani, Lugano, 29.3. - 31.5.1972, Nr. 20. - Surrealität - Bildrealität, Städtische Kunsthalle, Düsseldorf, 8.12.1974 - 2.2.1975, ausser Katalog. Literatur: - Rümlin, Christian: Klees Umgang mit seinem eigenen Oeuvre, in: Ausst.kat. Paul Klee. Jahre der Meisterschaft 1917- 1933, Stadthalle Balingen, 28. 7.-30. 9. 2001, Balingen 2001, S. 220, Anm. 86. - Catalogue raisonné Paul Klee hrsg. von der Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern, Bern 2004, Bd. 8, S. 273, Nr 8261. Diese äusserst qualitätsvolle und ausdruckstarke Arbeit von 1939 entstand in einer der produktivsten Perioden des Künstlers, der zunehmend auch von der jüngeren Generation als Wegbereiter der Moderne gefeiert wurde. Klee lebte in diesen Jahren auf Grund der politischen Lage, aber auch aus gesundheitlichen Gründen mehr und mehr zurückgezogen in Bern, wo er dennoch im Jahre 1939 von Künstlern, Sammlerinnen und Sammlern, Museumsrepräsentanten und Kunsthändlern besucht wurde, darunter auch Daniel- Henry Kahnweiler, der regen Kontakt zu amerikanischen Kunden pflegte und diese Komposition erwarb. Nach dem Kriegsausbruch am 1. September 1939 konzentrierte sich Klee ausschliesslich auf seine künstlerische Produktion, sein "Hauptgeschäft", wie er es in einem Brief zum Jahresende 1939 an seinen Sohn Felix formulierte (Catalogue raisonné Paul Klee, 2004, Bd. 8, S. 10). Die Monate September und Oktober verweilte er vorwiegend mit seiner Frau Lily im kleinen Dorf Faoug am Murtensee. Durch den Kriegsausbruch waren die Verkaufschancen in Frankreich und England fast gänzlich erloschen, nur die Schweiz und vor allem die USA bildeten die einzige Plattform für Klees Kunst. Seine Kunst war in den 30er Jahren immer stärker in amerikanischen Museums - und Galerieausstellungen vertreten und erreichte 1939 den bisherigen Höhepunkt. Vier Einzelausstellungen widmeten sich seinem Werk (New York, San Francisco, Chicago, Seattle) und 25 Gruppenausstellungen (unter anderem im Museum of Fine Arts und Institute of Modern Art in Boston, Art Institut in Chicago, Museum of Modern Art in New York und der "1939 International Exhibition of Paintings" in Pittsburgh). Karl Nierendorf, in dessen Besitz sich unsere Arbeit ab 1939 befand, liess in jenem Jahr in seiner Galerie in New York einen permanenten Klee Raum einrichten. Vier seiner Werke wurde durch Kauf und Schenkungen vom Museum of Modern Art in New York erworben, darunter die Gemälde "Die Zwitscher-Machine" (1922,151) und "um den Fisch" (1626, 124), die beide aus deutschem Museumsbesitz beschlagnahmt und veräussert worden waren. Ebenso organisierte das Kunstmuseum Basel gegen Ende 1939 eine Sonderausstellung mit wichtigen Neuerwerbungen und zeigte das an der Auktion der Galerie Fischer in Luzern im Juni erworbene Tafelbild "Villa R" (1919, 153), aus ehemaligem deutschen Museumsbesitz. Klee fertigte im Jahre 1939 insgesamt 1253 Werke an, darunter jedoch nur 43 Gemälde, zu denen auch diese hier angebotene Arbeit zählt, die verso auf der Nachlassetikette von Felix Klee mit dem Titel "Ein Magier experimentierend" bezeichnet ist. Sie war einst mit dem im Catalogue raisonné als "Blaue Blume" aufgeführten Werk vereint, heute im Klee-Museum Bern (Catalogue raisonné Paul Klee, 2004, Bd. 8, S. 272, Nr. 8260 mit Farbabbildung), und wurde nachträglich, wie ca. 20 weitere Gemälde, die ebenfalls von einem anderen Werk verdeckt waren und auf separaten Bildträgern gemalt sind, getrennt und mit einer eigen Nummer im Werkverzeichnis versehen (vgl. hierzu ebd., S. 20.). Die Arbeiten Klees aus dem Jahr 1939 zeichnen sich durch eine besondere Fragilität der Technik und Bildmaterialien sowie einen "primitiven Stil" aus, Charakteristiken, die auch bei diesem hier angebotene Gemälde in ausgeprägter Weise zum Ausdruck kommen. Dabei ist das feine Linienspiel hier besonders gelungen und wird von warmen Erdtönen umspielt.

CHF 800 000 / 1 200 000 | (€ 824 740 / 1 237 110)


Verkauft für CHF 917 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr