BOUCHER, A.

Provenienz: Aus einer deutschen Sammlung. A. Boucher begann bereits im jugendlichen Alter seine Bildhauerausbildung bei M. Ramus. 1869 reiste er mit P. Dubois und A. Dumont nach Paris, wo er sich an der Ecole des Beaux-Arts weiterbilden liess; später setzte er seine Studien in Rom fort und schuf dort eine Eva-Figur. 1878 kehrte er nach Paris zurück, wo er sich in den folgenden Jahrzehnten durch eine beachtliche Schaffenskraft und qualitativ bedeutende Werke einen Namen machte. Bouchers Skulpturen begeisterten durch ihren Naturalismus, Dynamismus und durch die Liebe zum Detail. Der Erfolg beflügelte Boucher und veranlasste ihn, sich junger aufstrebender Künstler anzunehmen und das "Foyer pour jeunes artistes" zu gründen, wo sich unter anderen auch Soutine, Laurens und Chagall einfanden. F. Barbedienne, Sohn eines bescheidenen Landwirts, stellte mit Erfolg Tapeten her, bevor er sich 1838 dem Mechaniker Achille Collas anschloss, der ein Verfahren zur Herstellung kleinerer Bronzeobjekte erfunden hatte. Im Jahr darauf gründete Barbedienne eine Giesserei zur Nachfertigung der meisten sich in den europäischen Museen befindenden Statuen in reduzierten Grössen, die sich leicht in moderne Einrichtungen integrieren liessen. Sein Verfahren konnte er auch für die Werke zeitgenössischer Bildhauer anwenden. Sein Neffe und Nachfolger, Gustave Leblanc-Barbedienne, entwickelte das Verfahren weiter, zur Herstellung von monumentalen Skulpturen wie auch von Nachfertigungen. Lit.: P. Kjellberg, Les bronzes du XIXe siècle, Paris 2002; S. 118f. (biogr. Angaben zu Boucher). D. Canaud, Les sculptures du XIXe siècle dans le département de l'Aube, o.O. 1982 (biogr. Angaben zu Boucher).