Lot 1023* - A211 Glanz und Raffinesse. Pariser Luxus im 19. Jahrhundert - Donnerstag, 28. November 2024, 10.00 Uhr
KAMINGARNITUR
Louis XVI-Stil, Paris, um 1880. Wohl Henry Dasson (1825–1896).
Bronze ziseliert und punziert sowie matt- und glanzvergoldet bzw. teils dunkel patiniert. Messing und weisser Marmor. Bestehend aus: Paar Brûle-Parfums "à l'Athénienne" und einer Pendule "à cercle tournant".
Die Brûle-Parfums mit zylindrischer flacher Schale und durchbrochenem Rand sowie flachem abnehmbarem Deckel, üppig beschmückt mit Früchte- und Blumenaufsatz. Die Schale getragen von drei Karyatiden mit reichen Girlanden und Bocksfüssen, ruhend auf eingezogenem Dreipasssockel mit zentraler Traubenpalmette und kannelierten vergoldeten Kreiselfüssen.
Die Uhr mit sphärischem Gehäuse, auf dem abnehmbarem Deckel ein auf Wolke sitzender Putto mit Fackel. Weisser Emaille-Zifferring "à cercle tournant" mit römischen Stundenzahlen, die Zeit anhand eines Pfeils ablesbar. Das Gehäuse getragen von drei Grazien, umschlungen von einer Blumengirlande. Auf eingezogenem Dreipasssockel in weissem Marmor, in den vertieften Reserven durchbrochene Bronzezierteile in Form von Blattrollwerk mit Blüten sowie Horn blasenden Satyrköpfen. Auf Kreiselfüssen. Werk mit Unruh und Halbstundenschlag auf Glocke. Vergoldete Beschläge und Applikationen in Form von Fleurons, Palmetten und Perlstab.
Die Brûle-Parfums mit zylindrischer flacher Schale und durchbrochenem Rand sowie flachem abnehmbarem Deckel, üppig beschmückt mit Früchte- und Blumenaufsatz. Die Schale getragen von drei Karyatiden mit reichen Girlanden und Bocksfüssen, ruhend auf eingezogenem Dreipasssockel mit zentraler Traubenpalmette und kannelierten vergoldeten Kreiselfüssen.
Die Uhr mit sphärischem Gehäuse, auf dem abnehmbarem Deckel ein auf Wolke sitzender Putto mit Fackel. Weisser Emaille-Zifferring "à cercle tournant" mit römischen Stundenzahlen, die Zeit anhand eines Pfeils ablesbar. Das Gehäuse getragen von drei Grazien, umschlungen von einer Blumengirlande. Auf eingezogenem Dreipasssockel in weissem Marmor, in den vertieften Reserven durchbrochene Bronzezierteile in Form von Blattrollwerk mit Blüten sowie Horn blasenden Satyrköpfen. Auf Kreiselfüssen. Werk mit Unruh und Halbstundenschlag auf Glocke. Vergoldete Beschläge und Applikationen in Form von Fleurons, Palmetten und Perlstab.
Pendule: 33,5 × 33,5 × 73 cm; Brûle-Parfum: Ø 20,5, H 67 cm.
Einige Kratzer und Fehlstellen. Werk zu prüfen.
Die Uhr aus der dreiteiligen Garnitur basiert auf einem abgewandelten Entwurf des François Vion zugeschriebenen Modells um 1765. Das Motiv der drei ineinander verschlungenen Grazien geht auf Étienne-Maurice Falconet zurück. Im Louvre ist ein solches Exemplar aus der Sammlung Comte Isaac de Camondo ausgestellt (Inv.-Nr. OA 6525). Das Modell erfreute sich im 19. Jh. grosser Beliebtheit und wurde in verschiedenen Formvarianten gegossen. Auf einem Archivfoto des Hertford House in London sieht man eine sehr ähnliche Cheminée-Garnitur, welche Henry Dasson zugeschrieben wird. Es ist bekannt, dass Dasson mit dem Inventar des Hertford House vertraut war, da er am 1. Juni 1867 den Galeriebestand von Crozatier-Dreschler aufkaufte. Letzteres Duo, bestehend aus dem Skulpteur und Bronzier Charles Crozatier (1795–1855) bzw. dem Tischler Carl Dreschler (ca. 1840–1867), war ein wichtiger Ausstatter für Captain Richard Seymour-Conway, 4th Marquess of Hertford (Vgl. Christopher Payne et al: Paris Furniture - The Luxury Market of the 19th Century. Saint-Rémy-en-L’Eau 2018, S. 303, mit Abb. oben links einer gleichen Kamingarnitur). Die ehemalige Residenz Captain Richard Seymour-Conways beherbergt die heutige Wallace Collection in London. Für eine Pendule "mit drei weiblichen Figuren", Paris um 1870, vgl. auch Ottomeyer/Pröschel: Vergoldete Bronzen. München 1986, Bd I, S. 425, Abb. 6.3.11.
Ein ähnliches Paar Brûle-Parfums "à l'Athénienne" aus der Zeit Louis XVI von der Galerie Segoura in Paris abgebildet in: Pierre Kjellberg: Objets montés. Paris 2000, S. 160.
Die Uhr aus der dreiteiligen Garnitur basiert auf einem abgewandelten Entwurf des François Vion zugeschriebenen Modells um 1765. Das Motiv der drei ineinander verschlungenen Grazien geht auf Étienne-Maurice Falconet zurück. Im Louvre ist ein solches Exemplar aus der Sammlung Comte Isaac de Camondo ausgestellt (Inv.-Nr. OA 6525). Das Modell erfreute sich im 19. Jh. grosser Beliebtheit und wurde in verschiedenen Formvarianten gegossen. Auf einem Archivfoto des Hertford House in London sieht man eine sehr ähnliche Cheminée-Garnitur, welche Henry Dasson zugeschrieben wird. Es ist bekannt, dass Dasson mit dem Inventar des Hertford House vertraut war, da er am 1. Juni 1867 den Galeriebestand von Crozatier-Dreschler aufkaufte. Letzteres Duo, bestehend aus dem Skulpteur und Bronzier Charles Crozatier (1795–1855) bzw. dem Tischler Carl Dreschler (ca. 1840–1867), war ein wichtiger Ausstatter für Captain Richard Seymour-Conway, 4th Marquess of Hertford (Vgl. Christopher Payne et al: Paris Furniture - The Luxury Market of the 19th Century. Saint-Rémy-en-L’Eau 2018, S. 303, mit Abb. oben links einer gleichen Kamingarnitur). Die ehemalige Residenz Captain Richard Seymour-Conways beherbergt die heutige Wallace Collection in London. Für eine Pendule "mit drei weiblichen Figuren", Paris um 1870, vgl. auch Ottomeyer/Pröschel: Vergoldete Bronzen. München 1986, Bd I, S. 425, Abb. 6.3.11.
Ein ähnliches Paar Brûle-Parfums "à l'Athénienne" aus der Zeit Louis XVI von der Galerie Segoura in Paris abgebildet in: Pierre Kjellberg: Objets montés. Paris 2000, S. 160.
CHF 35 000 / 55 000 | (€ 36 080 / 56 700)