Lot 1203* - A208 Decorative Arts - Donnerstag, 21. März 2024, 13.30 Uhr
PENDULE "L'AFRIQUE"
Directoire, Paris um 1800. Der Entwurf für das Modell vom Bronzier Jean-Simon Deverberie (1764–1824).
Bronze dunkel patiniert sowie teilvergoldet. Figur einer Jägerin mit Pfeil und Bogen, sie sitzt auf dem zylindrischen Uhrgehäuse, zu ihren Füssen eine Schildkröte, hinter der Figur ein sitzender Panther. Glasaugen. Auf Sockel in Bogenform, mit Dekor in Form von Palmetten, exotischen Vögeln sowie Blätterfries. Auf Tatzenfüssen und rechteckigem Marmorsockel. Weisses Emailzifferblatt mit römischen Stunden. Pariserwerk mit Halbstundenschlag auf Glocke.
42 × 10,5 × 58 cm.
Vergoldung berieben. Kleinere Fehlstellen. Werk zu prüfen.
Der Entwurf dieser Pendule mit dem Titel "L'Afrique" stammt vom Pariser Bronzier Jean-Simon Deverberie, welcher dem Stück eine weitere Ausführung "L'Amérique" gegenüberstellte, bei der die jagende Frau von einem Krokodil begleitet wird. Von diesem Modell existieren verschiedene Ausführungen, die sich in der Gestaltung des Sockels unterschieden. Die Entwurfszeichnungen zum Modell von Deverberie werden in der Bibliothèque Nationale in Paris aufbewahrt.
Die Darstellung dunkelhäutiger Figuren findet in der europäischen Uhrmacherkunst erst mit dem Ende des Ancien Régimes, gegen Ende des 18. Jh. Verwendung. Das gesteigerte Interesse an dem Thema geht auf literarische Publikationen wie die Erzählung von Atala und Chactas von François René Vicomte de Chateaubriand bzw. Paul et Virginie von Bernardin de Saint-Pierre zurück. Die Motive, im französischen als "bons sauvages" bezeichnet, reflektieren eine idealisierte und romantisierte Sichtweise auf die exotischen "edlen Wilden" und das Idealbild des "homme naturel", eines natürlichen und unverbildeten Naturmenschen.
Vgl. Pierre Kjellberg. Encyclopédie de la Pendule Française du Moyen Age au XXe siècle. Paris 1997. S. 350 mit der Darstellung bis auf die Gestaltung der Füsse sehr ähnlichen Pendule bzw. auf den folgenden Seiten weitere Versionen des Modells sowie einer Pendule "L'Amérique" mit einer vergleichbaren Sockelgestaltung.
Der Entwurf dieser Pendule mit dem Titel "L'Afrique" stammt vom Pariser Bronzier Jean-Simon Deverberie, welcher dem Stück eine weitere Ausführung "L'Amérique" gegenüberstellte, bei der die jagende Frau von einem Krokodil begleitet wird. Von diesem Modell existieren verschiedene Ausführungen, die sich in der Gestaltung des Sockels unterschieden. Die Entwurfszeichnungen zum Modell von Deverberie werden in der Bibliothèque Nationale in Paris aufbewahrt.
Die Darstellung dunkelhäutiger Figuren findet in der europäischen Uhrmacherkunst erst mit dem Ende des Ancien Régimes, gegen Ende des 18. Jh. Verwendung. Das gesteigerte Interesse an dem Thema geht auf literarische Publikationen wie die Erzählung von Atala und Chactas von François René Vicomte de Chateaubriand bzw. Paul et Virginie von Bernardin de Saint-Pierre zurück. Die Motive, im französischen als "bons sauvages" bezeichnet, reflektieren eine idealisierte und romantisierte Sichtweise auf die exotischen "edlen Wilden" und das Idealbild des "homme naturel", eines natürlichen und unverbildeten Naturmenschen.
Vgl. Pierre Kjellberg. Encyclopédie de la Pendule Française du Moyen Age au XXe siècle. Paris 1997. S. 350 mit der Darstellung bis auf die Gestaltung der Füsse sehr ähnlichen Pendule bzw. auf den folgenden Seiten weitere Versionen des Modells sowie einer Pendule "L'Amérique" mit einer vergleichbaren Sockelgestaltung.
CHF 10 000 / 15 000 | (€ 10 310 / 15 460)
Verkauft für CHF 20 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr