Lot 1629 ♣ - S20 Seltene Privatsammlung historischer Bestecke - Donnerstag, 21. März 2024, 10.00 Uhr
IMPOSANTES VORLEGEMESSER, Sog. PRÉSENTOIR
Wohl Königsberg, Ende 16./Anfang 17. Jh.
Oktogonaler flacher Griff aus Elfenbein und Bernstein. Die Griffmitte bildet dabei ein langes Bernsteinteil mit Elfenbeinkanten, darüber und darunter sind Elfenbein- und Bernsteinsegmente im Wechsel angeordnet. Zwischen den einzelnen Elementen befinden sich schmale Messingplättchen. Die grossen Bernsteinplatten auf dem Griff mit Goldfolie unterlegt und dekoriert mit der Venus unter Baldachin, bez. VENUS bzw. der Darstellung eines bekrönten Mannes mit Kreuz und Kugel, bez. SOL. Eine fünfpassige Griffkrone aus Elfenbein bildet das Griffende. Neben vier runden Bernsteineinlagen ist die Griffkrone mit zwei kleinen Églomisé-Einlagen geschmückt, mit unbekanntem Wappen (Fleur de Lys, Monogramm EI (?), eventuell das Wappen der Basler Familie Imhof). Die Schmalseiten unter dem Bernstein teils unleserlich bez. GEVE GOT SOVEL ALSE SE MI GONNE bzw. ALLE DIE (...) DEN (?). Den Griffabschluss bildet ein Messingbaluster. Breite Eisenklinge, profilierter Klingenkropf. Ein mit Kupfer eingelegtes Schmiedezeichen.
L 52 cm.
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Risse und Abnutzungsspuren im Bernstein und Elfenbein, einige Absplitterungen und Ausbrüche. Die Églomisé-Einlagen weisen auf beiden Seiten Beschädigungen auf. Klinge korrodiert.
Vgl. Georg Laue. Kostbare Bestecke für die Kunstkammern Europas. München, 2010. S. 104. Laue verortet seine Exemplare nach Königsberg und datiert sie aufgrund eines stilistisch ähnlichen Exemplars aus dem Mainfränkischen Museum in Würzburg um 1580. Des Weiteren ist die Verwendung der Goldfolie unter der Bernsteinplatte ähnlich zu unserem Exemplar. Diese Art von Prunkbesteck ist in zahlreichen renommierten Museen weltweit anzutreffen, namentlich dem Victoria & Albert Museum in London (Inv.-Nr. M.920 & A-1926), der Eremitage in St. Petersburg (dort als Messergriff Inv.-Nr. 18062), im Grünen Gewölbe in Dresden (dort als Messergriff, Inv.-Nr. III 88 ff/1) und im Kunsthistorischen Museum Wien (Inv.-Nr. D207).
Für weitere Vergleichsstücke siehe:
- Arthur Pabst, Die Kunstsammlungen Richard Zschille in Grossenhain, Besteck-Sammlung Speise- Tisch- Gärtner-Geräte und Werkzeuge. Berlin. 1893, Taf. 22, Abb. 136.
- Jochen Amme. Historische Bestecke, Sammlung Suermondt-Ludwig-Museum Aachen, 2011. S. 79, Abb. 35.
- Jochen Amme. Bestecke Die Egloffstein'sche Sammlung auf der Wartburg. Stuttgart, 1994. S. 56/57, Abb. 42/43. Siehe insbesondere die mit Goldfolien unterlegten kleinen Medaillons im Griffabschluss.
- Ein Besteckpaar mit figurativen Goldfolien-Motiven wie bei unserem Exemplar: Bayerisches Nationalmuseum. Vgl. Gertrud Benker. Alte Bestecke, ein Beitrag zur Geschichte der Tischkultur. München. 1978, S. 70, Abb. 86.
- Sammlung des Klingenmuseums Solingen (Inv. Nr. L.020 a-d)
Für dieses Objekt liegt eine Handelsgenehmigung für den EU-Raum vor. Aufgrund der Verwendung artengeschützter Materialien darf dieses Objekt den EU-Raum nicht verlassen.
Vgl. Georg Laue. Kostbare Bestecke für die Kunstkammern Europas. München, 2010. S. 104. Laue verortet seine Exemplare nach Königsberg und datiert sie aufgrund eines stilistisch ähnlichen Exemplars aus dem Mainfränkischen Museum in Würzburg um 1580. Des Weiteren ist die Verwendung der Goldfolie unter der Bernsteinplatte ähnlich zu unserem Exemplar. Diese Art von Prunkbesteck ist in zahlreichen renommierten Museen weltweit anzutreffen, namentlich dem Victoria & Albert Museum in London (Inv.-Nr. M.920 & A-1926), der Eremitage in St. Petersburg (dort als Messergriff Inv.-Nr. 18062), im Grünen Gewölbe in Dresden (dort als Messergriff, Inv.-Nr. III 88 ff/1) und im Kunsthistorischen Museum Wien (Inv.-Nr. D207).
Für weitere Vergleichsstücke siehe:
- Arthur Pabst, Die Kunstsammlungen Richard Zschille in Grossenhain, Besteck-Sammlung Speise- Tisch- Gärtner-Geräte und Werkzeuge. Berlin. 1893, Taf. 22, Abb. 136.
- Jochen Amme. Historische Bestecke, Sammlung Suermondt-Ludwig-Museum Aachen, 2011. S. 79, Abb. 35.
- Jochen Amme. Bestecke Die Egloffstein'sche Sammlung auf der Wartburg. Stuttgart, 1994. S. 56/57, Abb. 42/43. Siehe insbesondere die mit Goldfolien unterlegten kleinen Medaillons im Griffabschluss.
- Ein Besteckpaar mit figurativen Goldfolien-Motiven wie bei unserem Exemplar: Bayerisches Nationalmuseum. Vgl. Gertrud Benker. Alte Bestecke, ein Beitrag zur Geschichte der Tischkultur. München. 1978, S. 70, Abb. 86.
- Sammlung des Klingenmuseums Solingen (Inv. Nr. L.020 a-d)
Für dieses Objekt liegt eine Handelsgenehmigung für den EU-Raum vor. Aufgrund der Verwendung artengeschützter Materialien darf dieses Objekt den EU-Raum nicht verlassen.
CHF 10 000 / 15 000 | (€ 10 310 / 15 460)
Verkauft für CHF 37 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr