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Lot 3015 - A210 Gemälde Alter Meister - Freitag, 20. September 2024, 14.00 Uhr

JAN BRUEGHEL d. J. und ANDRIES SNELLINCK

(1601 Antwerpen 1678) (1587 Antwerpen 1653)
Diana bei der Jagd. Um 1627–28.
Öl auf Kupfer.
70,3 × 87,7 cm.


Gutachten:
Dr. Ursula Härting, 17.1.2024.

Provenienz:
- Auktion Drouot, Paris, 5.12.1988, Los 82 (als zugeschrieben Jan Brueghel d. J. und Hendrik van Balen).
- Schweizer Privatbesitz.

Die hier angebotene Darstellung der Jagdgöttin Diana und ihrer Nymphen entstand entsprechend der Antwerpener Malertradition als Zusammenarbeit mehrerer Maler, vermutlich um 1627–28.

Andries Snellinck malte die Landschaft und Jan Brueghel einige Tiere, so beispielsweise einige Hunde und die Strecke aus Wildschwein, Hirsch und aufgebrochenem Reh, welche typische und wiederkehrende Motive in Jans Œuvre darstellen und hier besonders qualitätsvoll ausgeführt sind. Weitere Tiere und die Figuren stammen sehr wahrscheinlich von Antoni Lemens (Freimeister seit 1627), der 1628–29 gleichzeitig in der Werkstatt von Hendrik van Balen (1575–1632) und Jan Brueghel d. J. tätig war. Bei van Balen dürfte Lemens bereits mehrere Versionen von Diana mit Jagdbeute kennengelernt haben, unter anderem solche, die Balen mit Jan d. J. malte (siehe Bettina Werche: Hendrik van Balen (1575-1632). Ein Antwerpener Kabinettbildmaler der Rubenszeit, Turnhout 2004, Bd. II, S. 372–375). Dr. Bert Schepers geht anhand einer Fotografie davon aus, dass die Figuren von Abraham Willemsen (1605–1672) stammen.

Jan Brueghel d. J. erhielt in den Jahren 1627–28 sechs Gemälde seines Vaters Jan Brueghel d. Ä. (1568–1625) mit dem Thema Diana nach der Jagd, welche ihm für seine eigenen Versionen als Vorlagen dienten (siehe Ursula Härting: Der Buchhalterische Jan Brueghel d. J. und sein Journal, S. 61, in: A. Tacke (hrsg.): Der Künstler als Buchhalter, Petersburg 2024, S. 53–66).

Snellinck gehörte der St. Lukas-Gilde an, war mit Antwerpener Kunsthändlern gut bekannt und arbeitete als Maler, insbesondere für den Betrieb des Antwerpener Maler- und Händlerpaars Matthijs Musson (1598–1678) und Maria Fourmenois (?–1693), bei denen er kupferne Malträger mit dem Auftrag zu vorgegebenen Sujets erhielt. Eine Diana nach der Jagd befand sich 1657 im Nachlassinventar der Witwe von Andries Snellinck (Nr. 129; siehe Katlijne van der Stighelen: De (atelier-)bedrijvigheid van Andries Snellinck en Co, S. 335, in: Jaarboek Antwerpen 1989, S. 330–341). Eine vergleichbare Version Snellincks auf Kupfer (66,6 × 92,5 cm) wurde zuletzt 1965 ausgestellt (Brüssel 1965, De Eeuw van Rubens, Koninklijke Musea voor schone kunsten van België, 15.10.–12.12.1965, Nr. 260).

CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)