Lot 3411* - A195 PostWar & Contemporary - Samstag, 05. Dezember 2020, 14.30 Uhr
OTTO PIENE
(Laasphe 1928–2014 Berlin)
Black Siren. 1957/81/93.
Pigmente, Gouache und Feuerspuren auf Karton.
Unten links signiert, betitelt und datiert: "Black Siren Piene 57/81/93".
102 × 73 cm.
Provenienz:
- Charity Auktion 1993, Politischer Club Colonia, Köln.
- Bei obiger Auktion vom heutigen Besitzer erworben, seitdem Privatsammlung Süddeutschland.
„Bilder der Sonne wurden zu Nachbildern der Sonne, einem Feuertanz auf der Netzhaut und einer Choreographie von Feuer auf der Leinwand. Ich zündete Lösungsmittel an, die sonst zu einem Dasein gemütlicher Betrachtung getrocknet wären, und da entstanden innerhalb von Sekunden Bilder auf der Grenzlinie zwischen Zerstörung und Überleben - die „Feuerblumen“. Für mich Befreiung von den Regeln optischer Nutzung der Geometrie und ein Hinwenden zu organischen Formen, die sich aus Schmelz- und technologischen Prozessen ergaben.“ Otto Piene
Otto Piene, Mitbegründer der ZERO Gruppe und einer der prägendsten Künstlerpersönlichkeiten der Nachkriegsära, erlangt durch seine Abkehr von traditionellen Malmitteln eine neue künstlerische Freiheit und erweitert paradigmatisch den Malereibegriff. In diesem hier angebotenen Werk, „Black Siren“, welches im Prozess zwischen1957 und 1993 entstanden ist, tritt die wachsende Dominanz des Feuers als Gestaltungsmittel innerhalb seines Oeuvres klar hervor: In den 50er Jahren arbeitet Piene subtil mit Russ in Form von Rastern, die mittels einer brennenden Kerze aufgetragen werden. Später geht er dazu über, das Feuer als zentrales gestalterisches Element zu wählen und das physische Bild mit seiner Farbe und den Lösungsmitteln in Brand zu setzen. Die Hitze des Feuers, das Piene auf dem Bildgrund entzündet, erzeugt in der Farbschicht Ringe, Krusten und Blasen, welche die zuvor kompositorisch vorherrschenden Kreisformen erweitern und befreien. Der aufsteigende Rauch schlängelt sich entlang der Mittelachse wie eine verführerische Frau, wie die mythologischen Sirenen, schön und schrecklich zugleich. In „Black Siren“ vereint sich die von Otto Piene angestrebte Symbiose von Mensch, Technik und Natur. Das Bild wird zum Kraftfeld, das die Energie des Feuers zu einer fundamentalen Erfahrung des Sehens bündelt.
- Charity Auktion 1993, Politischer Club Colonia, Köln.
- Bei obiger Auktion vom heutigen Besitzer erworben, seitdem Privatsammlung Süddeutschland.
„Bilder der Sonne wurden zu Nachbildern der Sonne, einem Feuertanz auf der Netzhaut und einer Choreographie von Feuer auf der Leinwand. Ich zündete Lösungsmittel an, die sonst zu einem Dasein gemütlicher Betrachtung getrocknet wären, und da entstanden innerhalb von Sekunden Bilder auf der Grenzlinie zwischen Zerstörung und Überleben - die „Feuerblumen“. Für mich Befreiung von den Regeln optischer Nutzung der Geometrie und ein Hinwenden zu organischen Formen, die sich aus Schmelz- und technologischen Prozessen ergaben.“ Otto Piene
Otto Piene, Mitbegründer der ZERO Gruppe und einer der prägendsten Künstlerpersönlichkeiten der Nachkriegsära, erlangt durch seine Abkehr von traditionellen Malmitteln eine neue künstlerische Freiheit und erweitert paradigmatisch den Malereibegriff. In diesem hier angebotenen Werk, „Black Siren“, welches im Prozess zwischen1957 und 1993 entstanden ist, tritt die wachsende Dominanz des Feuers als Gestaltungsmittel innerhalb seines Oeuvres klar hervor: In den 50er Jahren arbeitet Piene subtil mit Russ in Form von Rastern, die mittels einer brennenden Kerze aufgetragen werden. Später geht er dazu über, das Feuer als zentrales gestalterisches Element zu wählen und das physische Bild mit seiner Farbe und den Lösungsmitteln in Brand zu setzen. Die Hitze des Feuers, das Piene auf dem Bildgrund entzündet, erzeugt in der Farbschicht Ringe, Krusten und Blasen, welche die zuvor kompositorisch vorherrschenden Kreisformen erweitern und befreien. Der aufsteigende Rauch schlängelt sich entlang der Mittelachse wie eine verführerische Frau, wie die mythologischen Sirenen, schön und schrecklich zugleich. In „Black Siren“ vereint sich die von Otto Piene angestrebte Symbiose von Mensch, Technik und Natur. Das Bild wird zum Kraftfeld, das die Energie des Feuers zu einer fundamentalen Erfahrung des Sehens bündelt.
CHF 15 000 / 20 000 | (€ 15 460 / 20 620)
Verkauft für CHF 29 580 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr