Lot 3408 - A185 PostWar & Contemporary - Samstag, 30. Juni 2018, 14.00 Uhr
FRANÇOIS FIEDLER
(Košice 1921–2001 Saint-Germain-Laval)
Ohne Titel. 1959.
Öl auf Leinwand.
Verso signiert und datiert: Fiedler 24 décembre 1959.
160 x 130 cm.
Provenienz: Privatsammlung Schweiz.
„Miró encouraged me and introduced me to the world of calligraphy and gesture painting. He encouraged me to set my unconscious free. There are neither principles nor rules. You cannot deceive art; I feel deep respect for it: you cannot deceive that which emerges from the unconscious”. François Fiedler
In Ungarn geboren, beginnt der junge François Fiedler im Alter von 5 Jahren zu malen, und mit 10 Jahren kopiert er bereits die grössten Meisterwerke. Seine Bilder werden im Rahmen von Ausstellungen und Wettbewerben öffentlich gezeigt und von ungarischen Staatsinstitutionen wie der Municipal Gallery oder dem Museum of Fine Arts in Budapest erworben. Nachdem er eine klassische Ausbildung an der ungarischen Akademie der Künste in Budapest abschliesst, zieht er 1945 nach Paris, wo er sich zunächst mit kleinen Aufträgen zurechtfindet, indem er für Museen Kopien von Gemälden erstellt. Recht schnell entdeckt François Fiedler für sich die abstrakte Malerei, deren vielseitige Formen und Techniken er erkundet.
In diesen ersten Nachkriegsmonaten werden Gruppen- und Einzelausstellungen organisiert, unter anderem im Salon des Réalités Nouvelles oder im Salon de Mai. Joan Miró entdeckt 1946 eine Leinwand von Fiedler in einer kleinen Galerie und ist von seinem meisterhaften Duktus sowie von seinem innovativen Freigeist und seiner Neugierde beeindruckt. Er beschliesst, ihn mit dem Kunsthändler Aimé Maeght bekannt zu machen. Dies ist der Anfang einer 25-jährigen erfolgreichen Zusammenarbeit. Maeght sorgt dafür, dass er in einer grossen Anzahl von Ausstellungen vertreten ist und immer unter den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhundert präsentiert wird. Neben der Malerei experimentiert Fiedler auch mit Techniken der Radierung, von 1954 bis 1977 sind ihm nicht weniger als vier Nummern der Zeitschrift „Derrière le Miroir“ vollständig gewidmet.
Das vorliegende Gemälde lässt an den US-amerikanischen Abstrakten Expressionisten Jackson Pollock denken, dessen einzigartige Technik Fiedler inspiriert hat. Ähnlich wie bei Pollock, lässt sich Fiedler durch Spontaneität leiten. Um ein Werk zu schaffen, entwickelt und formt es, bis eine vollständige Einheit entsteht. François Fiedlers Werke haben etwas Skulpturales, sie verbergen eine kraftvolle Tiefe durch diese dichten, übereinander aufgetragenen Farbstriche oder -schichten. Die Malschicht ist mit nur wenigen Aussparungen bis auf die Grundierung geschlossen.
Der Betrachter steht wie vor einem stabilen Wirbelwind, welcher durch die Kraft des malerischen Könnens erzeugt wird. Der Künstler lässt seine grossdimensionalen Leinwände oftmals draussen in der Natur trocknen, wohl wissend, dass Wind- und Staubspuren hinterlassen werden können. Durch die dicken Farbschichten, die in schneller Abfolge übereinander gelegt worden sind, wird die Entstehung von Frühschwundrissen entscheidend begünstigt. Eine absichtliche Rauheit entsteht (Lose 3406 und 3413). Fiedler charakterisiert seine Leinwände, indem er Lasso-förmige Linien über den fast monochromen Hintergründen schweben lässt. Manche Seilenden schliessen sich, andere gehen über die Leinwandkante hinaus. Fiedler erzeugt durch diese klar definierten Linien eine harmonische, dennoch bewegte Spontaneität.
François Fiedlers Werke sind in wichtigen musealen Institutionen und Galerien vertreten, unter anderem in der Fondation Maeght in Paris oder im Guggenheim Museum in New York.
„Miró encouraged me and introduced me to the world of calligraphy and gesture painting. He encouraged me to set my unconscious free. There are neither principles nor rules. You cannot deceive art; I feel deep respect for it: you cannot deceive that which emerges from the unconscious”. François Fiedler
In Ungarn geboren, beginnt der junge François Fiedler im Alter von 5 Jahren zu malen, und mit 10 Jahren kopiert er bereits die grössten Meisterwerke. Seine Bilder werden im Rahmen von Ausstellungen und Wettbewerben öffentlich gezeigt und von ungarischen Staatsinstitutionen wie der Municipal Gallery oder dem Museum of Fine Arts in Budapest erworben. Nachdem er eine klassische Ausbildung an der ungarischen Akademie der Künste in Budapest abschliesst, zieht er 1945 nach Paris, wo er sich zunächst mit kleinen Aufträgen zurechtfindet, indem er für Museen Kopien von Gemälden erstellt. Recht schnell entdeckt François Fiedler für sich die abstrakte Malerei, deren vielseitige Formen und Techniken er erkundet.
In diesen ersten Nachkriegsmonaten werden Gruppen- und Einzelausstellungen organisiert, unter anderem im Salon des Réalités Nouvelles oder im Salon de Mai. Joan Miró entdeckt 1946 eine Leinwand von Fiedler in einer kleinen Galerie und ist von seinem meisterhaften Duktus sowie von seinem innovativen Freigeist und seiner Neugierde beeindruckt. Er beschliesst, ihn mit dem Kunsthändler Aimé Maeght bekannt zu machen. Dies ist der Anfang einer 25-jährigen erfolgreichen Zusammenarbeit. Maeght sorgt dafür, dass er in einer grossen Anzahl von Ausstellungen vertreten ist und immer unter den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhundert präsentiert wird. Neben der Malerei experimentiert Fiedler auch mit Techniken der Radierung, von 1954 bis 1977 sind ihm nicht weniger als vier Nummern der Zeitschrift „Derrière le Miroir“ vollständig gewidmet.
Das vorliegende Gemälde lässt an den US-amerikanischen Abstrakten Expressionisten Jackson Pollock denken, dessen einzigartige Technik Fiedler inspiriert hat. Ähnlich wie bei Pollock, lässt sich Fiedler durch Spontaneität leiten. Um ein Werk zu schaffen, entwickelt und formt es, bis eine vollständige Einheit entsteht. François Fiedlers Werke haben etwas Skulpturales, sie verbergen eine kraftvolle Tiefe durch diese dichten, übereinander aufgetragenen Farbstriche oder -schichten. Die Malschicht ist mit nur wenigen Aussparungen bis auf die Grundierung geschlossen.
Der Betrachter steht wie vor einem stabilen Wirbelwind, welcher durch die Kraft des malerischen Könnens erzeugt wird. Der Künstler lässt seine grossdimensionalen Leinwände oftmals draussen in der Natur trocknen, wohl wissend, dass Wind- und Staubspuren hinterlassen werden können. Durch die dicken Farbschichten, die in schneller Abfolge übereinander gelegt worden sind, wird die Entstehung von Frühschwundrissen entscheidend begünstigt. Eine absichtliche Rauheit entsteht (Lose 3406 und 3413). Fiedler charakterisiert seine Leinwände, indem er Lasso-förmige Linien über den fast monochromen Hintergründen schweben lässt. Manche Seilenden schliessen sich, andere gehen über die Leinwandkante hinaus. Fiedler erzeugt durch diese klar definierten Linien eine harmonische, dennoch bewegte Spontaneität.
François Fiedlers Werke sind in wichtigen musealen Institutionen und Galerien vertreten, unter anderem in der Fondation Maeght in Paris oder im Guggenheim Museum in New York.
CHF 5 000 / 7 000 | (€ 5 150 / 7 220)
Verkauft für CHF 44 900 (inkl. Aufgeld)
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