Lot 3424 - A183 PostWar & Contemporary - Samstag, 09. Dezember 2017, 14.00 Uhr
ADOLF LUTHER
(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
Spiegelobjekt. 1970.
Spiegel, Plexiglas und Hartfaserplatte.
Verso signiert und datiert: Luther 70, sowie mit dem Stempel: LUTHER LICHT u. MATERIE.
39,5 x 39,5 x 8 cm.
Provenienz:
- Galerie M. Bochum.
- Vom heutigen Besitzer 1971 bei obiger Galerie erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.
„Das Objekt selbst hat eine Dynamik entwickelt.“ (Adolf Luther)
Im Verlauf eines halben Jahrhunderts hat Adolf Luther die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Licht und Materie in seiner Kunst untersucht. Er gehört neben Carlos Cruz-Diez, Jésus Raphael Soto, Jean Tinguely und Marcel Duchamp zu den wichtigsten Vertretern der kinetischen Kunst und der Op-Art.
Luthers Kunst versucht, das Unsichtbare sichtbar zu machen und eine Wirklichkeit zu erfassen, die nicht durch die klassische Malerei einzufangen ist. Adolf Luthers künstlerische Zielsetzung ist es auch, den Betrachter aus seiner passiven Rolle zu befreien und ihn zum teilnehmenden Akteur zu machen. Der Betrachter wird durch das Werk dynamisiert und in Aktion gesetzt. „Es ist nicht mehr der Betrachter, der ein Objekt anblickt, sondern das Objekt nimmt den Betrachter „ins Visier“.“ (Zit.: Paul Virilio: Ästhetik des Verschwindens, Berlin 1986, S. 122). Das Kunstobjekt hat somit fast schon die Aktion vollständig übernommen, ähnlich wie eine Videokamera, die dauerhaft das widerspiegelt, was die Linse aufnimmt.
Unser vorliegendes Kunstwerk, betitelt „Licht und Materie“, ist ein exemplarisches Beispiel für Adolf Luthers Oeuvre. Dieses Spiegelobjekt mit einer konkaven halbspiegel-, halbtransparenten Scheibe reflektiert den im Licht erhellten Raum. Dieses Werk funktioniert nur mit der Annahme Luthers, dass der Raum in dem das Werk sich befindet, nicht leer, sondern voller Licht ist. Das Licht wiederrum, als energetische Substanz, trifft auf Materie und lässt das Werk „agieren“.
Adolf Luther ist 1912 in Krefeld geboren. 1943 neigt sich in Bonn sein Jurastudium mit Promotion dem Ende zu, als er sich bereits seit einiger Zeit mit der Malerei und mit seinen ersten Beobachtungen des Lichtes als eigenständige Realität beschäftigt. Er gibt seine juristische Laufbahn als Richter 1957 auf, um Dank seiner vitalen Neugierde, sich seiner künstlerischen Arbeit als Autodidakt vollständig zu widmen. Adolf Luther beteiligt sich an den „ZERO“-Ausstellungen in Berlin, Frankfurt, Gelsenkirchen sowie darüber hinaus an zahlreichen Ausstellungen.
- Galerie M. Bochum.
- Vom heutigen Besitzer 1971 bei obiger Galerie erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.
„Das Objekt selbst hat eine Dynamik entwickelt.“ (Adolf Luther)
Im Verlauf eines halben Jahrhunderts hat Adolf Luther die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Licht und Materie in seiner Kunst untersucht. Er gehört neben Carlos Cruz-Diez, Jésus Raphael Soto, Jean Tinguely und Marcel Duchamp zu den wichtigsten Vertretern der kinetischen Kunst und der Op-Art.
Luthers Kunst versucht, das Unsichtbare sichtbar zu machen und eine Wirklichkeit zu erfassen, die nicht durch die klassische Malerei einzufangen ist. Adolf Luthers künstlerische Zielsetzung ist es auch, den Betrachter aus seiner passiven Rolle zu befreien und ihn zum teilnehmenden Akteur zu machen. Der Betrachter wird durch das Werk dynamisiert und in Aktion gesetzt. „Es ist nicht mehr der Betrachter, der ein Objekt anblickt, sondern das Objekt nimmt den Betrachter „ins Visier“.“ (Zit.: Paul Virilio: Ästhetik des Verschwindens, Berlin 1986, S. 122). Das Kunstobjekt hat somit fast schon die Aktion vollständig übernommen, ähnlich wie eine Videokamera, die dauerhaft das widerspiegelt, was die Linse aufnimmt.
Unser vorliegendes Kunstwerk, betitelt „Licht und Materie“, ist ein exemplarisches Beispiel für Adolf Luthers Oeuvre. Dieses Spiegelobjekt mit einer konkaven halbspiegel-, halbtransparenten Scheibe reflektiert den im Licht erhellten Raum. Dieses Werk funktioniert nur mit der Annahme Luthers, dass der Raum in dem das Werk sich befindet, nicht leer, sondern voller Licht ist. Das Licht wiederrum, als energetische Substanz, trifft auf Materie und lässt das Werk „agieren“.
Adolf Luther ist 1912 in Krefeld geboren. 1943 neigt sich in Bonn sein Jurastudium mit Promotion dem Ende zu, als er sich bereits seit einiger Zeit mit der Malerei und mit seinen ersten Beobachtungen des Lichtes als eigenständige Realität beschäftigt. Er gibt seine juristische Laufbahn als Richter 1957 auf, um Dank seiner vitalen Neugierde, sich seiner künstlerischen Arbeit als Autodidakt vollständig zu widmen. Adolf Luther beteiligt sich an den „ZERO“-Ausstellungen in Berlin, Frankfurt, Gelsenkirchen sowie darüber hinaus an zahlreichen Ausstellungen.
CHF 4 000 / 6 000 | (€ 4 120 / 6 190)
Verkauft für CHF 5 313 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr